Ab wann wird ein Buch vom Deutschen ins Englische übersetzt?
Ab wann wird ein in Deutschland veröffentlichtes Buch in Großbritannien oder Amerika veröffentlicht?
Kann ein Autor eine solche Veröffentlichung in anderen Ländern selbst auch anfragen (und wenn nötig auch zahlen) oder kann er da keine Wirkung ausüben? Was bewirkt eine Übersetzung ins Englische und demfolgende Veröffentlichungen in Großbritannien o. Amerika sonst?
4 Antworten
Bei einem klassischen Publikumsverlag übernimmt der Verlag alle Rechte und auch Pflichten (also u.a. auch die Auszahlung der Tantiemen an den Autor) am Werk des Autors.
Ob nun ein bereits publiziertes Werk in andere Sprachen übersetzt wird, hängt von prinzipiell zwei Faktoren ab:
- Das Buch verkauft sich im Inland bereits überaus erfolgreich, so dass man sich auch auf den ausländischen Markt ausdehnen möchte. Das wäre rein kaufmännisch nur klug und logisch.
- Das Buch könnte speziell in bestimmten Ländern noch besseren Absatz erzielen als in Deutschland. Das trifft zum Beispiel auf mein eigenes Werk zu ("Messerwerfen wie die Profis", Wieland-Verlag), das bereits in englischer Sprache erschienen ist, da gerade der US-amerikanische Markt gute Absatzchancen bietet, denn dort kommt der Ursprungs-Sport her. Es gibt allerdings selbst in den USA nur wenig vernünftige Fachliteratur.
Dies sind dann allerdings Entscheidungen, die der Autor nicht zu treffen hat, denn hier geht es um ökonomische Weichenstellungen des Verlagshauses. Im Umkehrschluss wird kein Verleger dieses Landes eine Übersetzung in Erwägung ziehen, wenn das Werk schon im eigenen Land ein Ladenhüter ist.
Good Luck !!
Wenn der erwartete Gewinn der übersetzten Version die Übersetzungskosten übersteigt.
Grundsätzlich schon, aber das hängt von der Vereinbarung mit dem Verlag ab. Wenn alle Rechte an den Verlag abgetreten wurden, darf der Autor das übersetzte Buch nicht verkaufen.
Müssen alle Rechte an den Vertrag denn abgetreten werden? Oder ist es dem Autor zum Nachteil wenn nicht?
Das hängt vom Vertrag ab. Ich bin keine Autorin und weiß nicht, was da so üblich ist.
Die meisten (Hobby-)Autoren finden keinen seriösen Verlag, der ihr Manuskript drucken möchte. Es gibt natürlich Verlage, die jedes noch so schlechte Manuskript drucken, wenn nur der Autor genug Geld für den Druck bezahlt, aber die großen seriösen Verlage bekommen jedes Jahr -zigtausende Exposés von unbekannten Autoren zugesandt und haben nur an einer Handvoll davon Interesse.
Wenn ein deutscher Autor sein Buch unbedingt auf Englisch veröffentlichen möchte, kann er einen guten Übersetzer bezahlen, der den Text ins Englische überträgt, und dann noch ein umfassendes englisches Lektorat, damit der Schreibstil für englische Muttersprachler angenehm zu lesen ist.
Ich würde mal ganz grob ins Blaue hinein schätzen, dass der Autor dann eine Geldsumme losgeworden ist, die im unteren bis mittleren fünfstelligen Bereich liegt.
Self-Publishing gibt es auf Englisch noch weit mehr als auf Deutsch. Wenn man keinen englischen Verlag für sein Werk findet, kann man es genau wie in Deutschland ohne nennenswerte Kosten beispielsweise bei Amazon als E-Book veröffentlichen.
Kommt drauf an wie erfolgreich das Buch ist und wie viele Seiten übersetzt werden müssen usw.
Das heißt je mehr Seitwn übersetzt werden müssen, desto unwahrscheinlicher wird eine Übersetzung?
Kann der Autor die Übersetzungskosgen auf sich nehmen?