Warum war die RAF gegen den Kapitalismus uns Imperialismus?

Den Ursprung der RAF, der liegt in der 68er Bewegung, hier wurde massiv gegen Amerika demonstriert vor Allem wegen des Vietnam Krieges und die davor gewesene Kubakriese. Auf der ganzen westlichen Welt gab es diese Oppositionsbewegung das dann 1969 mit dem Woodstockfestival eine Art Höhepunkt erreichte. Aus dieser Bewegung heraus bildeten sich in vielen Teilen der Welt Terrorgruppen.

Warum war die RAF gegen den Kapitalismus, was hat sie denn daran gestört?

In dieser Zeit herrschte neben der Gründung des Linksterrors auch das Komunenleben. Alle lebten zusammen, es wurde gemeinsam der Lebensunterhalt bestritten und es wurde diskutiert und diskutiert. Man ging auf die Straße und demonstrierte gegen Kapitalismus, weil damals Wohnungen der Abrissbirne weichen mussten für irgendwelche Bauklötze die für Teuergeld vermietet wurden. Also wurden die Häuser besetzt um den Kapitalismus und der Wirtschaftsspekulation einen Strich durch die Rechnung zu machen. Kurzum, es wurde der Reichtum disqualifiziert. Die RAF hatte da keinen großen Einfluss drauf, die war darauf ausgerichtet das System zu zerstören.

Warum waren sie gegen den US-Imperialismus? Was hat sie daran gestört? Warum stört sie das, wenn die USA das macht?

Die amerikanische Regierung und damit die Politik waren so ausgerichtet, dass sie die gesamte westliche Welt regieren wollten um so das sowjetische Imperium zu zerstören. Daher kam dann das nie aufhörende Wettrüsten, bis es dann zur Entwicklung der Atomwaffen kam.

Ich bin schon älter, und habe das damals alles nacheinander mitbekommen. Das war immer spannend gewesen mit der RAF. Für spätere Generationen ist das alles schwer nachvollziehbar, was da ablief.

Das fing in den 60 er Jahren an mit einer Gruppe um Baader Meinhof. Diese ist entstanden aus den linken Protesten in den 60er Jahren, die sich allgemein gegen den Kapitalismus und die vielen Kriege der USA , insbesondere den Vietnam Krieg , richteten.

Man unterscheidet denn auch eine erste, zweite und dritte Generation der RAF. Viele meinen denn auch die Attentate, die die dritte Generation der RAF begangen haben soll, nicht von RAF Mitgliedern ausgeübt wurden. In dem Buch Das RAF Phantom kam man das nachlesen. Das ist sehr interessant.

Am Bahnhof von Bad Kleinen hat man dann später versucht mit einem Großaufgebot an Polizisten zwei mutmassliche RAF Terroristen der dritten Generation festzunehmen. Die Aktion ist dann aber völlig aus dem Ruder gelaufen. Danach kam alle zwei Tage eine neue Story der Behörden, was denn nun wirklich passiert wäre. Irgendwann hat dann auch der Generalbundesanwalt die Konsequenzen gezogen, und seinen Rücktritt erklärt.

In dem Buch Was geschah wirklich in Bad Kleinen ist das alles beschrieben. Das Buch ist allerdings nicht mehr so gut. Das ganze Durcheinander an Geschichten, was die Behörden damals erzählt haben, haben die auch nicht geschafft richtig zu sortieren. Aber wenn man das gelesen hat , wird man doch sehr kritisch gegenüber der Berichterstattung über die RAF wie sie heute in den grossen Medien steht.