Ist ein Bewerbungsschreiben mit ChatGPT verfassen ein Betrug?
Hallo,
aktuell suche ich nach einem neuen Job, da ich meinem derzeitigen Job sehr unzufrieden bin. Da es zu meiner Arbeit gehört extrem viele, komplexe Texte zu schreiben, habe ich gedacht ich probiere mal Anschreiben für meine Bewerbungen von ChatGPT verfassen zu lassen, da ich einfach nach 9 Stunden arbeit keine Inspiration mehr habe.
Die Texte sind aus meiner Sicht sehr gut, allerdings frage ich mich zwei Dinge:
a) Kann man erkennen, dass man ein Anschreiben von ChatGPT hat verfassen lassen?
b) Findet ihr, dass es ein Betrug ist, wenn man sein Anschreiben von ChatGPT verfassen lässt?
Liebe Grüße
6 Antworten
a) Ein aufmerksamer Beobachter kann es eventuell erkennen. Daher würde ich empfehlen, die Texte noch einmal vernünftig zu überarbeiten so dass deine persönliche Note erkennbar wird.
b) Normalerweise würde ich das mit Nein beantworten - ChatGPT ist einfach ein Tool das einen u.a. prima dabei unterstützen kann gute Texte zu verfassen. Wenn allerdings teil deines neuen Jobprofils darin besteht gute Texte zu verfassen und du das nicht wirklich kannst sondern nur vortäuscht, dann ist es zumindest eine Täuschung, aber kein Betrug (das wäre ja strafbar).
- Es ist kein Betrug. Das geistige Eigentum gehört niemanden und es geht auch gar nicht darum wer es geschrieben hat, sondern was es aussagt.
- Wirst du sicher beim rüber lesen die ein oder andere Stelle sehen, die du ändern möchtest. So bekommt das ja schon eine eigene Note.
Ne ist kein Betrug, außerdem ist das Anschreiben ziemlich nebensächlich.. vorallem wenn es ein Wall of Text ist ..
Die meisten überfliegen das Anschreiben und konzentrieren sich eher auf den Lebenslauf.
Aber das wäre schon sehr Oldschool, viele Stellenausschreiben die ich gesehen habe, war es sogar explizit davon abgeraten ein Anschreiben zu senden und eher ein "Motivationsschreiben" die meisten Firmen sollte doch mittlerweile wissen, dass Anschreiben zu 99% vorgefertigte Templates aus dem Internet sind.
Keiner schreibt tatsächlich die Wahrheit in sein Anschreiben.
Ich meinte mit dem Anschreiben das, was sich heute Motivationsschreiben nennt.
Ob es sich dabei um ein selbst verfasstes Schreiben oder um zusammengestückelte Kopien aus Vorlagen in Ratgebern "Wie schreibe ich ein XXX?" handelt, das erkennt jemand, der es gewöhnt ist, Stellenbewerbungen nach "Die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen" zu sortieren, nach nur wenigen Sätzen.
Es ist übrigens eine Stellenausschreibung.
Ich nutze ChatGPT auch gelegentlich, um mir einen Textentwurf für eine Fragestellung generieren zu lassen, aber lege auch immer noch selbst Hand an, um eine individuelle Note hineinzubringen.
Ob nun die Vorlage für ein Bewerbungsschreiben aus ChatGPT oder einem der unzähligen Bewerbungsratgeber stammt, wird sich kaum feststellen lassen. Das sind in beiden Fällen einfach gebräuchliche Standard-Formulierungen.
Wenn es zu deinem Job gehört lange und komplexe Texte zu verfassen, dann ist das was du vorhast vermutlich die mieseste Referenz, die man haben kann.
Setz dich am Wochenende in einer ruhigen Minute dran und mach es selbst. Das geht vermutlich sogar schneller als die ChatGPT vorlage zu überarbeiten.
Tatsächlich wäre es ein Job in einem anderen Feld. Aber ich denke, dass ich mich auch wohler fühlen werde, wenn ich weiß, dass der Text von mir persönlich stammt. Danke.
Da täuschst du dich aber gewaltig. Bei manch einer Stellenbewerbung kommt es gar nicht mehr dazu, dass man den beruflichen Werdegang liest. Ist das Anschreiben dilettantisch, sind vielleicht auch noch Fehler drin, dann erspart man sich zumindest bei Jobs, in denen es auch wichtig ist, dass der Bewerber sich angemessen ausdrücken kann, das Durchsehen des schulischen und beruflichen Werdegangs.