Es ist halt schwer, sich jemanden wie Hitler, der den Holocaust befohlen hat, als einen privaten, netten und umgänglichen Menschen vorzustellen. Es war eher viel einfacher, gerade für die Menschen nach 1945, sich Hitler als Monster oder Dämon vorzustellen, um sich von dieser Zeit und von diesem Menschen zu distanzieren.
Hitler war privat ein einfacher Mensch, der sich am liebsten auf seinem 1936 fertig umgebauten "Berghof" in den bayerischen Alpen zurückzog und dort hin und wieder politische Persönlichkeiten für Verhandlungen empfing. Ein Drittel seiner Regierungszeit als Diktator verbrachte Hitler auf dem Obersalzberg.
Ansonsten ging Hitler gerne lange spazieren, aß sehr gerne Kuchen und schlief den halben Tag. In den Gesprächsrunden mit Kaffee, Kuchen und Tee hielt Hitler oft lange Monologe, wo er dabei hin und wieder einschlief und sie meist Themen enthielten, die den anderen Teilnehmern in den Runden schon bekannt waren und sie diese Monologe daher mit gespielter Aufmerksamkeit verfolgten. Wenn Hitler schlief, unterhielt man sich in den Runden im Flüsterton weiter.
In den Kriegsjahren und als es dann zur Kriegswende und zu dem andeutenden Untergang des deutschen Reiches kam, ist bei Hitler nicht nur der gesundheitliche Zerfall zu merken gewesen, sondern auch seine immer steigernde Flucht vor der Realität. Es ging jetzt in seinen Monologen und Reden nicht mehr nur um die Hundezucht oder die Oper wie z.B. Wagner, den Hitler sehr gerne hörte, sondern es gab auch Filmvorführungen. Unter Anderem liefen sogar Mickey Mouse-Filme.
Es war zu bemerken, dass Hitler nur über Themen sprechen wollte, die in seinem Interesse lagen und er duldete sogar keine anderen Meinungen als seine eigene.