Würdet ihr von euch behaupten, dass ihr unter eurem Potenzial Lebt/arbeitet?

Jein, intellektuell unterfordert mache ich meinen Job trotzdem leidenschaftlich gerne. Meine Empathie und Phantasie sind dort gut gefordert, aber es gibt auch viele Routinearbeiten. Große Herrausforderungen habe ich nicht zu bewältigen, aber ich habe dort viel Freude. Arbeite mit Menschen und so ist kein Tag wie ein anderer und ich genieße es, dort Menschen eine Stückchen glücklicher zu machen. Dafür hätte ich aber möglicherweise nicht studieren müssen, aber was soll es.

Ich denke so gut wie jeder hängt seinem Potential hinterher. Meist kennen die Leute ihr Potential ja auch gar nicht. Und natürlich gibt es auch Situationen, wo man weiß man könnte mehr aber es gibt entsprechende Rahmenbedingungen oder die eigene Faulheit oder fehlende Bereitschaft, die einen da zurückhält.

Mein Job von der Tätigkeit ist eigentlich genau das, was mich interessiert. Es gibt aber viele offene Baustellen, die man angehen müsste, wo man Sachen besser machen könnte und müsste, die leider tabu sind. Kurzsichtige Entscheidungen halt, die einen zurückhalten das richtige zu tun. Ziemlich frustrierend.

Daneben wäre bei mir sicher auch deutlich mehr möglich, wenn ich mal aus mein Schneckenhaus rauskommen würde und extrovertierter wäre. Aber das ist etwas, da habe ich für mich die Nachteile akzeptiert und es ist mir nicht die Arbeit wert.

Ja und Nein. Also, dafür spricht, dass ich unter meinen Qualifikationen arbeite, dass ich studiert habe und bisher immer nur Arbeiten ausgeführt habe, die jeder machen kann. Dementsprechend verdiene ich kaum etwas und lebe nur in einem kleinen Apartment.

Aber andererseits denke ich, dass ich, nur weil ich studiert habe, nicht automatisch fähig bin, mehr zu leisten. Heutzutage studiert ja eigentlich jeder. Und leider ist es so, dass ich wirklich absolut unfähig bin und auch keine Stärken habe.