Themenspecial 12. Januar 2024
Organspende
Alles zum Themenspecial

Wird die Spendenbereitschaft gegebenenfalls durch eine Aufwandsentschädigung erhöht??

2 Antworten

das ist zwar eine Möglichkeit - allzu gut finde ich sie nicht

stell dir mal vor, ein Bürgergeldempfänger stirbt - es ist kein Geld da - auch die Angehörigen haben kein Geld - was würde man ihnen wohl auf dem Amt sagen, wenn sie die Hilfe des States für die Deckung der Beerdigungskosten beantragen ??

natürlich könnte man es der Behörde untersagen, Vorschläge für die Finanzierung zu machen -

aber da sind noch die Angehörigen, die zuviel Geld haben, um Hilfe beantragen zu können, aber fast zu wenig, um die Beerdigung zu zahlen - was tun in einer solchen Lage?

macht keinen guten Eindruck oder? und ist auch ein unbehagliches Gefühl

Nunuhueper 
Fragesteller
 10.02.2024, 20:47

Du fragst hier nach den Formalien, wenn es um die Todesbescheinigung und Freigabe der Leiche zur Bestattung geht.

Wenn es keine Erben gibt, oder diese nicht in der Lage sind, die Beerdigungskosten zu zahlen, dann übernimmt das Sozialamt die Kosten (Sozialbestattung).

Bei potenten Organspendern darf der Arzt ja keinen Totenschein ausstellen, denn er hat die ununterbrochene Herzkreislaufüberwachung zu sichern, und das geschieht im Krankenhaus. Erst nach der Organentnahme und der Ausstellung der Todesbescheinigung werden die Angehörigen / Erben alle Kosten, einschließlich Transport zum Beerdigungsinstitut übernehmen.

1
apt2nowhere  11.02.2024, 12:43
@Nunuhueper

die Formalien spielen eine Rolle, natürlich - ich denke beim obigen Thema aber eher an die psychologischen Aspekte- darum geht es ja hier, welches Denken würde es bewirken, bzw. die Haltung der Menschen verändern - ganz krass ausgedrückt : Mamas oder Papas Leber für den Kauf des Grabsteins - klingt entsetzlich makaber, ist es ja auch - verstehst du jetzt, was ich meine ?es könnte Druck auf die Angehörigen erzeugen, aus Kostengründen einer Organspende zuzustimmen, auf Dauer würde womöglich ein Geschäft daraus erwachsen , was die Verteilung der entnommenen Organe anbelangt - das ist -was mich anbelangt- nicht OK, unethisch würde ich das nennen

0
Nunuhueper 
Fragesteller
 11.02.2024, 15:18
@apt2nowhere

Zunächst, die Zustimmung gibt der Spender, nur bei Minderjährigen sind es die Eltern.

Das Kaufinteresse liegt hauptsächlich bei der Arzneimittelindustrie, nicht bei Mama oder Papa. Für beide hätte ich sogar als Lebendspenderin ein Teil meiner Leber oder eine Niere gegeben. Das gerne kostenlos! Auch für meine Kinder würde ich das tun.

Das aus den Organen entnommene Gewebe wird zu Arzneimittel aufbereitet. Dieses Gewebe wird mit viel Geld gehandelt. Wenn der Transplantationschirurg das Organ Herz als nicht mehr geeignet beurteilt, so werden daraus die Herzklappen präpariert und zum Arzneimittel verarbeitet und gehandelt.

Der Organhandel ist verboten, nicht aber der Gewebehandel. Blut ist deshalb kein Organ, sondern Gewebe.

1

wie wollen Sie denn das organisieren - wollen Sie dem hirntoten Spender, der keinerlei Aufwand hat, ein Taschengeld bezahlen ?

nee nee nee - das Geld darf hier keine Rolle spielen

Nunuhueper 
Fragesteller
 12.01.2024, 14:45

Darüber nachzudenken ist kein Jux und von Taschengeld ist gar keine Rede. Es gibt Hinterbliebene, die für den zugemuteten Aufwand entschädigt werden könnten. Bestattungsinstitute arbeiten nicht für ein Taschengeld oder umsonst.

Eine Rolle spielt das Geld bei der Aufarbeitung von Gewebe, mit denen dann pharmazeutisch gehandelt werden kann.

1