Wie verhält man sich gegenüber Bettler?

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Es gibt organisierte Bettelbanden organisierte Kriminalität. Den "Bettlern" wird alles wieder abgenommen und hilft ihnen persönlich gar nicht.

Viele können mit Geld nicht umgehen, weil sie evtl. abhängig sind (Drogen, Alkohol...).

Unter der Brücke muss keiner schlafen, aber die Schlafsäle für Obdachlose sind unruhig und es ist sicher nicht angenehm dort zu schlafen. Hunde dürfen da nicht mit.

Ach, es gibt viele Gründe, warum Menschen den Halt verlieren und viele schämen sich auch, staatliche Hilfe anzunehmen oder wissen nicht, wie....

In Dresden gibt es Großfamilien aus Osteuropa, die speziell zum Betteln hier angereist sind. Ich bin prinzipiell ein sehr hilfsbereiter Mensch und ich spende auch offiziell; aber denen gebe ich nichts. Obwohl in Dresden das Betteln durch Kinder seit kurzer Zeit offiziell verboten wurde, schicken diese Familien ihre Kinder immer noch alleine los - obwohl die Ordnungsstrafen sehr hoch sind. Und wenn sie dieses Risiko eingehen, haben sie auch genügend Geld.

Es gibt leider genug Leute, die durch das soziale Netz fallen, z B. weil sie hier immer schwarz gearbeitet haben, und dann die Arbeit verloren haben

Ich gebe nie Geld. Die Gefahr, dass sie es abliefern müssen, oder dass sie es in Alkohol und Drogen stecken, ist einfach zu groß.

Ich schenke ihnen Sachen zum Essen, wie Schokoriegel oder Obst.

Den Roma, die meist in Schuldknechtschaft leben gebe ich nichts - die Bettler bzw deren Familienmitglieder haben Schulden beim örtlichen Boss und die armen Hunde müssen das gesamt Geld abgeben - das Tragische an dem Ganzen: Schuldknechtschaft wird vererbt.
Ich spende da lieber hin und wieder mal was an wohltätige Organisationen mit Schwerpunkt Roma in Osteuropa, denn ich tu mich schwer damit, dass in Europa - auch in Westeuropa - Verhältnisse wie in Roma- Gemeinschaften vorkommen: Heiraten mit 12, erstes Kind mit 14, extremer Machismus und kaum Schulbildung. Dazu soziale Strukturen und Hierarchien, die ans Mittelalter erinnern und das alles in einer Mehrheitsgesellschaft, die sie strikt ablehnt oder ignoriert und gar nichts macht, um die Verhältnisse zu verbessern).

Junkies/Strassenpunks etc. gebe ich manchmal was - nämlich dann, wenn mich jemand im richtigen Moment erwischt, charmant daherkommt und nett lächelt. Da ich meist ein 2 Franken -Stück vom Einkaufswagen in der Hosentasche habe, ist das Geld schnell gegeben - auch wenn es nicht unbedingt in Lebensmittel oder Notschlafstelle investiert wird.

Strassenmusikern/-künstlern gebe ich auch je nach Laune.

Niemand muss unter Brücken schlafen, aber es gibt Menschen, die keine Angebote annehmen und zwar nicht, weil sie das "freiwillig" wählen, sondern weil sie es aus irgendwelchen psychischen Gründen nicht können, weil sie menschenscheu sind und eigenbrötlerisch und sich nicht einpassen können in vorgegebene Strukturen oder schlechte Erfahrungen gemacht haben. Es steckt immer eine Geschichte dahinter und sie hat nie etwas mit Freiheit zu tun (auch wenn sich manche das einreden).

Diese Menschen benötigen sog. niederschwellige Angebote wie zb Gassenarbeiter, die auf diese Menschen zugehen, die niemanden behördlich registrieren oder zu irgendetwas zwingen wollen, aber ein Auge drauf werfen, dass der Schlafsack warm genug ist und tagsüber einen Raum mit heissem Kaffee und vielleicht sogar - auf Wunsch - eine Meldeadresse mit Briefkasten zur Verfügung stellen.
Diesen Strukturen lasse ich ebenfalls Spendengelder zukommen.


Ontario  22.04.2021, 14:14

Weil du die Roma angesprochen hast. Hier kam ein Bericht im TV vor wenigen Wochen. Es handelte sich hierbei um Roma die in Rumänien leben.

Die leben zwar in ärmlichen Verhältnissen. Es wurden zwei Schwestern gezeigt, die Kinder haben.. Die beiden Schwestern fahren jedes Jahr für ein paar Monate nach München zum Betteln, die Kinder sind während dieser Zeit bei den Großeltern.

Der Bürgermeister dieses Ortes hat den Romas schon Arbeitsplätze angeboten. Doch keiner von denen nimmt die Empfehlung bzw. das Angebot an.

Wenn die beiden Schwestern von München wieder nach Rumänien zurückkehren, haben sie soviel Geld, dass denen das über das ganze Jahr reicht, bis sie wieder im Folgejahr die Reise nach München antreten.

Dann gibt es diese organisierten Bettler, die häufig bei uns in den Fussgängerzonen anzutreffen sind. Denen sollte man nichts geben, weil die das Geld ihrem Boss zum größten Teil täglich abliefern müssen. Diese Bettelbanden kommen aus dem osteuropäischen Raum.

Soweit Obdachlose bei uns registriert sind, bekommen die auch ein sog. Tagesgeld. Davon können sie sich Lebensmittel kaufen. Müssen also nicht verhungern. Ich habe mal eine Baustelle für die Diakonie betreut. Die Diakonie hatte eine Zahlstelle, bei der die Obdachlosen ihr Tagesgeld abholen konnten.

Meist leben die Obdachlosen in Gruppen. Hier konnte ich beobachten, wenn sie ihr Tagesgeld abgeholt haben, ging es sofort in den naheliegende ALDI Markt. Dort hat man sich reichlich mit Alkoholika versorgt .

Wenn man diesen Menschen etwas geben möchte, dann vielleicht Naturalien, aber keinesfalls Geld. Mal ein oder zwei mit Wurst belegte Brötchen oder eben ein Stück Wurst. Damit ist mehr geholfen, als mit Geld.

Ich gebe grundsätzlich keinem Bettler Geld.

Wenn die an sehr gut frequentierten Plätzen sich niederlassen, dann können die Einnahmen durchs Betteln ansehnlich sein. Bei uns haben sich zwei Journalisten einer ortsansässigen Zeitung als Bettler verkleidet, um zu testen, was da an Einnahmen durch das Betteln möglich ist.

Sie platzierten sich an den Aus.-und Eingängen eines Einkaufszentrums. Der eine hatte nach drei Stunden 48.--€ eingenommen, der andere etwas weniger und das waren immerhin noch 32.--€.

Das funktioniert zwar nicht jeden Tag so, aber an Wochenenden wenn viele einkaufen gehen, sind solche Einnahmen durchaus möglich. Dann kann man beobachten, dass Frauen eher bereit sind zu spenden, als Männer.

Größere Münzwerte wie 1.--€ oder 2 €, lassen die Bettler schnell in deren Taschen verschwinden, sodass nur kleinere Münzgeldmegen sichtbar sind.

Ich spende auch nicht an Organisationen. Einmal im Jahr spende ich einer Familie mit mehreren Kindern einen Einkauf über 300.--€. Die Adresse lasse ich mir vom Caritas geben. Da weiss ich, dass die Familie von meinem Geld auch etwas hat., weil ich beim Einkaufen anwesend bin.

Wenn alles Geld welches bei Organisationen an Spenden eingeht, auch wirklich dort ankommt, wo es sollte, würde ich mir überlegen, auch da mal etwas zu spenden. Leider halten mich Berichte über Organisationen davon ab, bei denen mit Spenden anderes gemacht wird, als dem Zweck, für den die Spenden gedacht sind.

Karl Heinz Böhm hat eine Institution geschaffen und zu Spenden aufgerufen. Es ging viel Geld ein und K.H. Böhm liess damit Schulen in Äthiopien bauen. Er ist leider verstorben. Um die Schulen kümmert sich niemand. Alles was brennbar in den Schulen eingebaut wurde, Fenster, Türen, Möbel, wurden entfernt und als Feuermaterial zum Kochen verwendet. Seine Frau, eine Äthiopierin, erhält aus dieser Institution jährlich ein sattes Salär, sodass sie sehr gut damit leben kann.

Solche Berichte tragen nicht dazu bei, dass ich mein Geld an solche Organisationen spende.

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ES gibt Unterschiede: viele fragen nach Geld ODER Essen. Wenn sie Essen annehmen: man kann ihnen ne Tupperdose hinhalten und sie freuen sich ganz echt über ein Brot, DANN gebe ich gerne was.

Wenn es diese Bettler sind, die kein Essen nehmen, weil hinter denen ne Bande steckt, die NUR auf Geld aus sind und diese Bande nimmt den einzelnen Bettlern das Geld eh ab.

DENEN gebe ich nichts. Gar nichts.

Wenn die zu aufdringlich werden, quatsche ich auch gerne mal zurück von wegen: ich steh um 5 auf, um mein Geld zu VERDIENEN.

So, zum warum?

Manche hatten Pech, manche sind einfach nur Schnorrer, evt. zu faul zum arbeiten. Manche wollen gar nicht zurück ins "normale" Leben.

Manche sind wirklich bettelarm, kommen z.B. aus Rumänien und erhoffen sich hier bei uns ein besseres Leben...........