Wie soll Kommunismus bitte funktionieren?

3 Antworten

Verstehe ich nicht, was du da nicht verstehst.

Die Mittel, die zum Produzieren nötig sind, gehören allen. Alle arbeiten mit und schaffen somit Werte. Der Mehrwert wiederum kommt allen zugute. Niemand steckt sich in die eigene Tasche, nur weil er glaubt, es "gehöre" ihm etwas.

Denn DAS genau ist die EINZIG realistische Sicht. Wir kommen ohne jeden Besitz auf die Welt und gehen genau so wieder. So lang wir leben, können wir Dinge NUTZEN. NAch uns nutzen sie andere. Wenn wir sie nicht zerstört haben (wie der Kapitalismus das tut, der aus lebender Materie tote Materie macht, indem er Natur zerstört, Ressourcen auffrist, um "Kopnsumgüter" zu produzieren, die allzuoft und -schnell auf dem Müll landen)

Schau dir mal "Gradido" an. Da erklärt ganz gut die Richtung, wie es funktionieren könnte.

Und nein, natürlich kann nicht einfach jeder hingehen und sich nehmen, was er braucht. Kommunismus lebt vom Mittun aller. Jede Generation hat ihre Aufgaben. Kinder müsen spielen, Jugend muss lernen, Erwachsene müssen schaffen, das Alter muss lehren - und alle gemeinsam schauen, dass niemand zurückbleibt.


sereneabyss 
Fragesteller
 25.01.2024, 19:45

Vielen Dank für deine Antwort! Eine Frage hätte ich aber noch: Wer genau kriegt den Mehrwert? Oder wird der an den jeweiligen Bürger gezahlt?

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cas65  25.01.2024, 20:14
@sereneabyss

Du siehst das zu eng. Der Mehrwert kommt vor allem nicht Individuen, sondern der Gemeinschaft zugute. Bildung. ÖPNV. Gesundheit. Pflege. Altersfürsorge. Ohne dass jemand Existenzangst haben muss wie heute. All diese Dinge wären dann für jeden erschwinglich, wenn nicht kostenlos. Je effizienter man arbeiten würde, desto weniger Zeit müsste man arbeiten. Es gäbe keinen Wachstums- und Konsumzwang mehr wie heute. Dinge würden wertiger hergestellt, damit sie lange halten. Und repariert werden könnten. Auch in die Wiederherstellung unserer Biosphäre müsste viel investiert werden. Das wären wahre Investitionen in die Zukunft.

Du darfst dir das nicht wie eine Geldgießkanne vorstellen.

Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse. Aber nicht für jedermanns Gier.

Es ist mit dem Menschentypus, der heute die Welt beherrscht, nicht durchführbar. Zu viewle meinen, zu viel und immer mehr "haben" zu müssen. Noch ne Reise, noch mehr Wohnraum, noch n größeres Auto, noch mehr Luxus. Noch immer haben wir nicht erkannt, dass auch das letztlich NICHT "Glück" bedeutet.

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Roland Sperling  25.01.2024, 21:51
@sereneabyss

Im Kommunismus gibt es keinen Mehrwert. Der Mehrwert ist ja gerade das typische Produkt des Kapitalismus.

"Wert" und "Mehrwert" ergeben sich nur dann, wenn die Produkte mittels Lohnarbeit als Waren hergestellt werden, d.h. wenn sie auf einem Markt gegen andere Produkte bzw. Geld getauscht werden. Im Kommunismus dagegen werden die Produkte nicht als Waren hergestellt, sondern sie werden gemeinsam produziert und gehören deshalb im Prinzip automatisch allen. Nach einem von allen Gesellschaftsmitgliedern demokratisch gewählten Verfahren werden sie anschließend aufgeteilt. Der Kommunismus ist deshalb eine Gesellschaft ohne Geld.

Da es keine Waren mehr gibt, gibt es auch die Arbeitskraft nicht mehr als Ware. Und mit auch keine Lohnarbeit mehr. Und ohne Lohnarbeit kein Mehrwert.

Das ist so ähnlich wie in einer Familie: da fragt auch keiner, welchen "Wert" der von der Mutter gebackene Kuchen hat. Sondern er wird einfach gemeinsam aufgegessen,.

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Skywalker17  23.04.2024, 13:17
@sereneabyss

Bisher war es zu 100% so, dass Eingentum enteignet wurde, damit es allen gehört.

Nur lebten die Eliten, die kommunistischen Bonzen dann genauso luxuriös wie heute die Eigentümer der Unnternemen.

Mit dem Unterschied, dass im Komunismus keiner sich beschweren konnte, wenn er darüber empört war. Er wurde sofort als Regimegegner verhaftet und weggesperrt.

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Gemeinsames Eigentum:

  • Also gehört das Unternehmen einer Person auch allen anderen Menschen?

Die Idee besteht darin, dass die Produktionsmittel kollektiviert werden (Unternehmen, Fabriken, Ressourcen etc.). Diese würden dann, wie du richtig feststellst, allen gehören bzw. sie würden im Namen der Gesellschaft "verwaltet" werden.

  • Was ist die Idee dahinter? Gehe ich dann einfach zu, Unternehmen und nimm mir was ich brauche?

Im Kapitalismus sind die Produktionsmittel in den Händen weniger. Das schürt v. a. aus Sicht der Arbeitnehmer Neid gegenüber den Firmeninhabern oder Managern. Letztere wollen immer höhere Gewinne einstreichen und erhöhen deren Boni, wobei der einfache Arbeiter auf der Strecke bleibt und nichts vom großen Kuchen abbekommt. Bestes Beispiel ist aktuell der DB-Streik: Die Boni und Gehälter der Manager sind kontinuierlich gestiegen, die Gehälter der "einfachen Arbeiter" (Zugpersonal und -führer) liegen auf einem vergleichsweise niedrigem Niveau. Ziel des Kommunismus ist eine gerechtere Verteilung der Ressourcen und damit eine größere soziale Gleichheit.

Eines der zentralen Ziele ist die Vermeidung von Profitmaximierung, die durch das Abschaffung von Privateigentum erreicht werden soll. WIE? wie soll das dazu beitragen? :(

Unternehmen im kapitalistischen System sind oft darauf ausgerichtet, Gewinne zu maximieren, selbst wenn dies auf Kosten anderer geht, wie etwa der Umwelt oder der Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter. Im Kommunismus würden die Produktionsmittel von der Gesellschaft kontrolliert (wie oben beschrieben), wodurch die Produktion auf die Bedürfnisse der Gesellschaft und nicht auf die Profitmaximierung ausgerichtet werden könnte. Es gäbe dann kein "freien" Unternehmer mehr, die Gewinne erwirtschaften müssten, um am Markt zu bleiben, wie es im Kapitalismus eben der Fall ist.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Studium Wirtschaftsinformatik & Ausbildung Industriekaufmann

Kommunismus hat noch nie funktioniert und wird es auch nie.

Es macht auch keinen Sinn, zu versuchen, eine Ideologie, welche immer zum scheitern verurteilt ist, so hinzureden, dass sie funktioniert, denn das wird sie nie.


Pyuian  18.02.2024, 18:03

So etwas habe ich irgendwie nie verstanden. Wenn man einfach nur meint dass der Kommunismus zum Scheitern verurteilt ist, dann ist doch genau das was man tuen sollte, die Idee so hinzustellen dass sie funktioniert.

PS: Sich inhaltlich mit jeglicher Ideologie auszukennen, ist hilfreich. Das ist so wie wenn man meint man müsste Faschismus nicht verstehen, weil er eh nie funktioniert hat.

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