Wie funktioniert das Stromnetz als Speicher?
"An Tagen wie diesen, wo es grau ist, da haben wir natürlich viel weniger erneuerbare Energien. Deswegen haben wir Speicher. Deswegen fungiert das Netz als Speicher. Und das ist alles ausgerechnet."
Sagte Annalena Baerbock von den Grünen.
Annalena Baerbock ist sicher viel intelligenter und gebildeter als ich und hat sicher viel mehr Ahnung von Physik, als die meisten von uns. Wie also kann das Stromnetz als Speicher dienen?
4 Antworten
Deswegen fungiert das Netz als Speicher
Sie hat in Kurzform folgendes gemeint:
Manche erneuerbaren Energien, insbesondere Wind- und Sonnenenergie, tragen abhängig von Tageszeit und Wetter zur Erzeugung bei – zwar kurzfristig einigermaßen vorhersehbar, aber nicht nach Belieben steuerbar. Offensichtlich wäre dies ein großes Problem, wenn etwa eine bestimmte Stadt zu 100 % durch solche Kraftwerke versorgt werden sollte: Nachts und bei Windstille gäbe es Engpässe, deren Überbrückung durch Speicher sehr teuer wäre. Dessen ungeachtet kann daraus nicht gefolgert werden, dass die Entwicklung besserer Speichertechnologien die zentrale Voraussetzung für einen breiten Einsatz von Sonnenenergie und Windenergie wäre. Insbesondere ist Mittel-, Süd- und Osteuropa mit einem leistungsstarken Verbundnetz überzogen, mit welchem fast alle Erzeuger und Verbraucher arbeiten. Dieses Verbundnetz ist von unschätzbarem Wert für eine sichere und effiziente Versorgung sowohl basierend auf fossilen Energieträgern und Atomenergie wie bisher, als auch in Zukunft für den Einsatz erneuerbarer Energien. Es reduziert drastisch den Bedarf an Kapazitäten für Speicherung und kurzfristig abrufbare zusätzliche Erzeugung, indem es erlaubt, z. B. im Falle eines plötzlichen unerwarteten Ausfalls die verlorene Erzeugung auf weiträumig verteilte andere Kraftwerke zu verteilen, oder durch kurzfristige Außerbetriebnahme von nicht unbedingt benötigten Großverbrauchern an anderen Orten zu kompensieren. Ein weiterer Ausbau der europäischen Netze wird notwendig sein, und dies wird erhebliche Investitionen erfordern. Die dadurch entstehenden Herausforderungen dürften allerdings gering sein im Vergleich mit anderen, etwa mit der breiten Umstellung des Kraftwerksparks für eine klimaverträgliche Stromerzeugung.
Quelle: https://www.energie-lexikon.info/energiespeicherung.html
Weil das den technischen Fakten entspricht: "... fungiert das Netz (das europäsiche Verbundnetz) als Speicher".
Wie funktioniert das Stromnetz als Speicher?
Das war Deine Frage, die Antwort findest Du im verlinkten Artikel.
Wenn Du das immer noch nicht verstehst, dann kann ich Dir auch nicht weiterhelfen. Man kann den Satz nicht anders verstehen, wenn man sich mit der Thematik beschäftigt.
Frohe Weihnachten.
Du begehst den Denkfehler, daß Du davon ausgehst, dass Baerbock sich ähnlich mit der Materie auskennt, wie Du. Das ist aber reine Spekulation. Wenn Sie sich mit der Materie so gut auskennen würde und das gemeint hätte, was Du sagst, dann hätte sie sicherlich völlig anders formuliert. Wahrscheinlich ist, dass sie NULL Ahnung von Thema hat und Unfug geredet hat.
Na, lass man gut sein, es wird jetzt nicht besser.
GFS18 hat das Ganze gut zusammengefasst.
es gibt mehrere möglichkeiten elektrische energie zu speichern, die häufigstens sind unter anderem Kondensatoren (bauen spannung auf und können diese auch wieder abgeben) Akku's (ja klingt bescheuert, aber es so); glaube in Essen wurden 10 oder mehr sogenannte "Megawatt- Grossbatterien" in betrieb genommen von denen jede 15 mw speichern können.
Natürlich gibt es noch eine der älteren Möglichkeiten energie zu speichern, z.B. Pumpspeicherkraftwerke. die Pumpen wasser vom Tal den Berghoch in einen Stausee wenn zuviel energie vorhanden ist und lassen dass wasser wieder runter wenn energie gebraucht wird um dann durch wasserdruck&flussgeschwindfigkeit Turbinen anzutreiben. was auch sehr verbreitet ist wenn du dir folgende Seite mal anschausts:
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Pumpspeicherkraftwerken#Deutschland
Batterien:https://www.windkraft-journal.de/2016/10/17/erste-steag-grossbatterie-systeme-im-einsatz/93543
Wie das "Netz" als Speicher funktioniert, ist hier in dem Video ganz gut erklärt:
Wie das im Kleinen und im Größeren jetzt schon funktioniert, kann man sehr gut bei diesen Beiden Geschäftskonzepten studieren. Das Schlagwort dazu heist jeweils "Regelenergie":
https://www.next-kraftwerke.de/
oder im "Kleineren":
Aus den ganzen Antworten und Links, könnte man auch so zusammenfassen:
Aufgrund der verfügbaren (Regel)energie im Netz darf das Stromnetz auch als (virtueller) Energiespeicher betrachtet werden, die Speicherkapazitäten ergeben sich unter Anderem aus:
- Kapazitive (elektrische) Energie aus den Leitungen, Übertragungsmitteln und Kondensatoren
- rotierende Massen (kinetische Energie) aus verbundenen Generatoren, Windkraftwerken,. Turninen,...
- Chemische Speicher (Akkus,...Gas, ....Biogas, ... e-Gas,..)
- Bidirektionale Ladestation für e-Autos (fällt unter Akkus, wird an Bedeutung gewinnen)
- Pumpspeicher und angestaute Gewässer (Lageenergie)
- Kraft-Wärmekopplungen
- Internationale Vernetzung mit unterschiedlicher Ausgleichsenergie
- Schwarmspeicher (z.B. Cloud) analog zu Datennetzen, nur dass in den Geschäftsmodellen nicht Daten sondern (elektrische)Energie gespeichert wird.
- virtuelle Kraftwerke (unterschiedliche Energiearten, die durch intelligente Vernetzung entsprechend aus dem Stromnetz abgerufen, oder eingespeichert werden können).
von dem was sie ausmachen, selbst in Umrichtern und Kompensationsanlagen ist es vermutlich so, dass es noch (deutlich) weniger ist als die rotierenden Massen. Mir ist derzeit nicht bekannt, ob wir bereits nennenswerte Speicher auf Basis von Supercaps haben (was zumindest irgendwann kommen wird).
Kapazitäten verursachen Blindleistung, bei Wechselstrom können die nichts speichern.
Was sie meint ist vermutlich die Pufferfunktion:
Wenn es zu einer plötzlichen Lasterhöhung kommt, wird die zusätzlich benötigte Energie zunächst aus der Schwungmasse der Generatoren entnommen. Diese werden etwas langsamer und die Netzfrequenz sinkt. Eine Regelung erhöht dann die Leistung der Kraftwerke bis die Netzfrequenz wieder auf dem Sollwert liegt.
Es ist eine kurzzeitige Speicherung, um Energiespitzen abzufangen.
Das funktioniert m. W. nur wenige Sekunden lang. Korrigier mich, wenn ich etwas falsches gesagt habe
Ja, genau. Hängt natürlich von der Lastspitze ab. Dann greift aber schon die Regelung.
So wirklich speichern kann man Energie im Netz natürlich nicht, Pumpspeicher mal aussen vor.
Nein.
Das mein sie nicht: https://www.deutschlandfunk.de/kandidatin-fuer-den-parteivorsitz-der-gruenen-ich-bin-100.html
"An Tagen wie diesen, wo es grau ist, da haben wir natürlich viel weniger erneuerbare Energien. Deswegen haben wir Speicher. Deswegen fungiert das Netz als Speicher. Und das ist alles ausgerechnet. Ich habe irgendwie keine wirkliche Lust, mir gerade mit den politischen Akteuren, die das besser wissen, zu sagen, das kann nicht funktionieren. "
Es geht um Tage und Tage sind keine kurzfristige Stromspeicherung.
Woher weißt Du, dass sie das gemeint hat?