Welche auswirkung haben Aristoteles Aussagen auf die gesellschaft?

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Nach Aristoteles ist die Glückseligkeit der höchstmögliche Zufriedenheits-Level, der von allen angestrebt wird und der sich nicht als punktuelles Ziel, sondern als Tätig-sein im Sinne eines dauerhaft geglückten Lebens äußert. Dieser höchste Zufriedenheitslevel wird erreicht, indem die in einem Menschen ruhenden Talente und Fähigkeiten zur höchstmöglichen Entfaltung gebracht werden.

Unabdingbare Voraussetzung der Glückseligkeit ist ein tugendhaftes Leben. Wie bei vielen Philosophen der Antike so ist auch bei Aristoteles ein gutes Leben, d.h. die Glückseligkeit, nur erreichbar, wenn der Mensch das, was seine Natur oder sein Wesen ausmacht, verwirklichen kann. Und da er ein vernunftbegabtes Wesen ist, kann nur ein vernünftig geführtes Leben auch ein gutes Leben sein.

Was ist nun nach Aristoteles ein tugendhaftes Leben im Sinne eines vernünftigen, guten Lebens? Die aristotelische Tugendethik trägt der Tatsache Rechnung, dass das, was gut ist, von den Umständen abhängt und es deshalb keine einheitliche Regel gibt, die von vornherein jeden Einzelfall bestimmen kann. Wer sich von seinen Leidenschaften treiben lasse oder wer nach äußeren Gütern strebe, wisse nichts von dem Gefühl höchster Zufriedenheit, das den Menschen im Falle des Glücks durchdringt. Was die Menge darunter versteht, das Handgreifliche oder Augenfällige, zum Beispiel Lust, Wohlstand, Ehre, größtmögliche Anerkennung, sei allenfalls eine sekundäre Erscheinung des Glücks. Erst recht bedeute Glück nicht das satte Gefühl der Grobschlächtigen, die in einem Leben des Genusses, in einem animalischen Dasein ihr Genüge finden.

Zur Bestimmung der Tugenden sucht man nach Aristoteles einen Standpunkt zwi-schen zwei Extremen (Mesotes-Lehre), z. B. die Selbstbeherrschung (Mäßigung), die zwischen Wollust und Stumpfheit liegt, oder die Großzügigkeit als Wert zwischen Verschwendung und Geiz, oder die Tapferkeit, die zwischen Tollkühnheit und Feigheit liegt. („Die Tugend ist also ein Verhalten / eine Haltung der Entscheidung, begründet in der Mitte in Bezug auf uns, einer Mitte, die durch Vernunft bestimmt wird und danach, wie sie der Verständige bestimmen würde.“ (Aristoteles: Nikomachische Ethik 1106b36–1107a2).

Weitere wichtige Tugenden nach Aristoteles sind Klugheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit, Freigebigkeit, Hilfsbereitschaft, Seelengröße, Sanftmut, Wahrhaftigkeit, Höflichkeit und Einfühlsamkeit. Die höchste Glückseligkeit erreicht man nach Aristoteles durch die Tugend der Weisheit.

Da Aristoteles ein Realist war, nannte er noch weitere Voraussetzungen für die Glückseligkeit, Voraussetzungen, die nicht jedem gefallen: Gesundheit, ein gewisses Vermögen, ein passables Aussehen (eine auffällige Hässlichkeit macht in der Regel das Erreichen der Glückseligkeit zunichte). Hinzukommen sollten auch günstige Beziehungen zu einflussreichen Personen, die einem weiterhelfen können.

Für die Gesellschaft ist die Glückseligkeitslehre des Aristoteles ein großer Gewinn; denn der Mensch, der tugendhaft nach dem Verständnis des Aristoteles lebt, der die in ihm ruhenden Talente und Fähigkeiten zur höchsten Entfaltung bringt, sodass er ein dauerhaft geglücktes Leben führt, kann nur ein nützliches Glied der Gesellschaft sein. Allerdings sagt Aristoteles nichts zu den im Leben Scheiternden, zu den Untalentierten, Armen, Hässlichen und Kranken. Er konstatiert nur, dass die Letzteren das Glückseligkeitsziel nicht oder jedenfalls nur sehr schwer erreichen können. Ganz ausschließen wollte er es nicht, dass auch die Kranken, die Hässlichen und die Armen den von ihm genannten hohen Level des geglückten Lebens erreichen können. Er macht aber meines Wissens keine Vorschläge, wie man diesen Benachteiligten auf die Sprünge helfen kann. Nur bei den Untalentierten, Unfähigen schließt er das Erreichen des hohen Zieles (wohl) aus.

Woher ich das weiß:Recherche

Alle drei Wellness-Philosophen (SPA-Philosophen) - wie ich sie schon lange wegen der Reihenfolge nenne (Sokrates>Platon>Aristoteles) -, meinten natürlich das dauerhafte Glücksgefühl des einzelnen Mannes, nicht des Menschen!

Gesellschaftlich begründeten sie damit

  1. den Weg in den Monotheismus, die stärkere Bindung der Gesellschaft an nur eine einzige Gottheit (vgl. Griechisch gelehrter Römischer Kaiser führt die christliche Religion als Staatsreligion ein) mit nur den zu ihm zugehörigen Ritualen (vgl. bis heute heidnische Rituale eingebaut ins christlich-rituelle Kirchenjahr), UND
  2. den Weg hinaus aus der Sklavenhaltergesellschaft (vgl. z.B. USA Bürgerkrieg religiös-ethischer Ursache - heute würden wir seit 1949 von der Ethik einer naturgegebenen Menschenwürde sprechen)

Diese Wege sind allerdings sehr lang und wir sind noch nicht am Ziel angekommen (vgl. z. B. Rassismus, menschenverachtende Angriffskriege, wirtschaftliche und politische Kriege, Unabhängigkeit der Frauen von den Männern)

Vielleicht gehe ich nicht zu tief drauf ein aber ich denke es hatte bei über 90% der Menschen und der Wirtschaftssysteme keinen signifikanten Einfluss weil fast keine Menschen versuchen diesen Status wirklich zu erreichen und sich dem Konsum widmen

es fuehrt zu eine anti natur gesellschaft mit mentalen und physischen problemen.