Welche Art von Hilfe bietet ihr an?

Beschränkt sich die Hilfe auf den Rat, wie Betroffene handeln sollten oder geht ihr auch mal direkt auf die Plattformen und nehmt die Betroffenen dort in Schutz?

Oder bietet ihr sogar therapeutische Hilfe? Meldet ihr bestimmte Fälle auch der Polizei? Werden Täter in irgendeiner Form sensibilisiert?

Wir als JUUUPORT sind vor allem beratend und aufklärend tätig und sehen uns als Erstanlaufstelle. Bei uns melden sich Kinder und Jugendliche mit allen möglichen Problemen in der Onlinewelt und wir geben dann Ratschläge und Tipps, wie man das lösen kann oder bei größeren Fällen, wer einen unterstützen kann. Des Weiteren klären wir Schulen über Onlineseminare auf und sind auch auf unserer Website und auf unseren Social-Media-Kanälen in der Aufklärung tätig.

Wir gehen nicht direkt zu Plattformen, um dort spezifische Betroffene in Schutz zu nehmen. Auch bei der Polizei machen wir in der Regel keine Meldung, ausgenommen eine akute Suizidankündigung.

Der Rat, den ihr gebt, ist der immer individuell oder könnte man das auch in einem Erklärtext oder Erklärvideo mitgeteilt bekommen, was es am besten zutun gilt?

Wir haben auf unserer Website Ratgeber zu unseren Themen, in denen Tipps stehen, was man tun kann. Allerdings ist jeder Fall etwas anders und braucht eine maßgeschneiderte, individuelle Antwort. Wir Scouts nehmen uns daher immer die Zeit eine entsprechende Antwort zu formulieren und auch weitere Rückfragen zu dem Fall zu stellen, um diesen besser verstehen zu können.

Gibt es Fälle, die sich nicht mit dem Totschlagargument lösen lassen, man könne ja einfach sich von der betreffenden Webseite abmelden?

Zum einen ist diese Lösung für uns allgemein keine Lösung. Es ist keine Lösung, wenn sich eine betroffene Person aufgrund von Tätern in ihren Aktivitäten und Leben einschränken müssen. Des Weiteren beraten wir nicht nur bei Cybermobbing, sondern allgemein bei Problemen im Netz.