Warum wollen Schulreformer einfach nicht wahrhaben, dass klassischer Frontalunterricht am wirkungsvollsten ist und immer schon war?

4 Antworten

Vorab: "nur" Frontalunterricht ist sicher auch nicht das Gelbe vom Ei. Aber der propagierte Unterricht mit "Lehrer als Moderator" erinnert mich an die Geschichte von Münchhausen, der sich an seinen eigenen Haaren aus dem Sumpf gezogen hat.

Aber die pädagogischen Entwickler müssen ja immer Veränderungen vorweisen, damit ihre Arbeit nicht sinnlos ist. Und dann müssen diese als Fortschritt gedeutet werden. Nach fast 40 Jahren im Schuldienst habe ich da auch Ideen auftauchen sehen, die es schon vor geraumen Zeiträumen gegeben hat.

Bemerkenswert finde ich, dass die "Forscher" in dem Bereich über überschaubare Unterrichtspraxis verfügen. Schade, dass sie für den Unterricht nicht zur Verfügung stehen, wo sie doch glasklar wissen, wie man es besser machen sollte.

Das ist die Daseinsberechtigung der Schulreformer.

Ich bin auch ein Opfer von Schulreformen. Als ich eingeschult wurde (1966) war grade die „Ganzheitsmethode“ eingeführt worden. Die Folge war, eine ganze Generation mit Rechtschreibproblemen. Mittlerweile ist diese Reform wieder abgeschafft worden.


Tannibi  24.01.2024, 11:42

Die Ganzwortmethode führte dazu, dass die Kinder
nicht mehr lesen konnten und die Mengenlehre
dazu, dass sie nicht mehr rechnen konnten. Insofern
war alles konsequent.

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Tannibi  24.01.2024, 12:27
@iQhaenschenkl

Sie ist auch sehr gut im Mathe- und verwandten
Studiengängen anwendbar. Aber nicht für Mittelstufenschüler.

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Mit der Grafik Deines ersten Links widerlegst Du Deine Behauptung bereits. ;)
Die zeigt eindeutig, dass je schwieriger die Aufgaben werden, es immer mehr Fehler bei Frontalunterricht gibt.

Deine Grafik beweist, dass sowohl bei einfachen Aufgaben und umsomehr bei schwierigen Aufgaben die kognitive Aktivierung zu weitaus besseren Ergebnissen führt.

Dein zweiter Link ist nicht aufrufbar, da wirft GMX einen Fehler.
Den Titel im Link zu folge scheint es sich aber ohnehin eher um Boulevardpresse zu handeln als um wissenschaftliche Ergebnisse.


grtgrt 
Fragesteller
 24.01.2024, 12:25

Hier der richtig implementierte Link:

https://deutsches-schulportal.de/bildungswesen/unterricht-mit-tablets-und-laptops-macht-duemmer/

Ansonsten siehe meinen Kommentar zur Antwort von Matermace (der, was Terminologie betrifft, die Beschriftung der Graphik ebenso missversteht wie Du).

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apophis  24.01.2024, 12:41
@grtgrt

Du verstehst die Begriffe der Grafik einfach nicht.

Frontalunterricht ist Lehrergesteuerter Unterricht.
Mit Kognitiver Aktivierung hat das nichts zu tun.

Bei Kognitiver Aktivierung, sollen sich die Schüler aktiv mit dem Lerngegenstand auseinandersetzen.
Frontalunterricht ist genau das Gegenteil -> Der Lehrer steht vorne und hält 90 Minuten lang ein Vortrag über das Thema. Der Schüler setzt sich dabei nicht aktiv mit dem Thema auseinander, sondern hört entweder nur zu oder macht sich im besten Fall Notizen.

Im Zweifel einfach mal die Bedeutung von "Kognitive Aktivierung", "Lehrergesteuerter Unterricht" und "Schülergesteuerter Unterricht" nachschlagen.

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Frontalunterricht gilt nunmal als altmodisch. Daß er wirkungsvoll und nachhaltig ist, wird aus dogmatischen Gründen unterschlagen.


grtgrt 
Fragesteller
 24.01.2024, 13:44

Meiner Ansicht nach spricht nichts dagegen, neue Ideen für Lehrmethodik auszuprobieren. Unverantwortlich aber erscheint mir, nicht wieder zu angeblich "altmodischen" zurückzukehren, sobald sich zeigt, dass man mit der neuen Methodik schlechtere Ergebnisse erzielt.

https://condorcet.ch/2023/03/verabschiedet-euch-von-der-kompetenz/

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