Warum wird die Bevölkerung von Nordkorea nicht befreit?

16 Antworten

Von Experte zetra bestätigt

Es wäre ein Angriffskrieg, der nicht glaubwürdig zu legitimieren wäre.

Es gibt niemanden, der das Risiko eines solchen Abenteuers auf sich nehmen wüde und Tausende von Toten und Verletzten auf allen Seiten verantworten könnte.

Die nordkoreanische Armee ist zwar technisch schlecht ausgerüstet, aber hoch motiviert. Das gäbe ein Desaster wie in Vietnam. Die nordkoreanische Regierung würde mit Sicherheit Atomwaffen einsetzen. Kleine Erinnerung: Nordkorea wurde im Koreakrieg - der noch nicht als beendet gilt! - nicht besiegt.

Die VR China würde keine Ausbreitung der westlichen Interessenssphäre bis an seine Grenzen dulden.

Zu guter Letzt: Die nordkoreanische Bevölkerung ist durch und durch indoktriniert. Die Staatsdoktrin hat teilweise religiöse Züge (Reliquienkult, Geburtslegende des Staatsgründers), so dass der ganze Staat den Charakter einer totalitären Sekte hat. Ich bezweifle, dass die Mehrheit der Bevölkerung überhaupt spontan mit der Freiheit umgehen könnte. Man müsste also, um die Leute nicht von einem Trauma ins andere zu stürzen, die wesentlichen Strukturen erst einmal belassen und die gesamte Gesellschaft behutsam nach und nach therapieren. Dafür gibt es aber keinen Plan. Die Gefahr, dass die Gesellschaft kollabiert und das Land ins Chaos stürzt, wäre zu groß.

Auch im weit weniger totalitär durchstrukturierten Irak haben die Leute ja nicht "Hurra, Demokratie, Pluralismus!" geschrien, wie der US-Präsident Bush wohl gehofft hatte, sondern sie zerfleischen sich lieber im religiös verbrämten Bürgerkrieg. Und die Nordkoreaner würden sich wahrscheinlich mit fliegenden Fahnen dem nächsten Diktator an den Hals werfen.

Auch wenn die Frage hier schon etwas älter ist:

Ich finde die Antworten teilweise echt schrecklich! Dass es keinen ökonomischen Vorteil bringt und kein Staat einen Angriffskrieg starten wird, braucht man nicht zu diskutieren.

Niemand wird Nordkorea befreien, aber Aussagen wie es obliege der nordkoreanischen Bevölkerung sich selbst zu befreien und eine Revolte anzufangen und die Mehrheit der Bürger seien loyal gegenüber der Staatsführung lassen mich stark an eurer Menschlichkeit zweifeln. Wo war denn die deutsche Revolte zu Hitlers Zeit?

Es gab sogar Proteste, aber die Kommunikation innerhalb des Landes ist noch nicht sehr lange durch Handys mit eigenem Netzwerk möglich, sodass im nächsten Dorf keiner etwas mitbekommen hat. Wobei die Menschen die ein Handy besitzen zusätzlich zum Großteil Bewohner Pjöngjangs sind, wo nur ca 4Mio von 25Mio Menschen leben.

Pjöngjang ist nicht das richtige Nordkorea.

Allein in Südkorea leben bereits mehr als 30.000 geflüchtete Nordkoreaner, von welchen auch Berichte und Aussagen über das derzeitige Leben/die Lage in NK bekannt sind. Und auch die Bevölkerung innerhalb ist nicht mehr vollkommen indoktriniert, weil der illegale Handel mit ausländischen Waren seit der großen Hungersnot boomt. Wer aber möchte sich wehren wenn ihm lange Haftstrafen und Gewalt drohen oder ihnen das Leben genommen wird?

Die Hungersnot der 90er ist lange vorbei, Unterernährung und größere Hunger-Epidemien können jederzeit zurückkehren.

Es gibt immernoch öffentliche Exekutionen die von allen Dorfbewohnern über 12 Jahre mitangeschaut werden müssen. Frauen haben keine Rechte, sexuelle Gewalt ist an der Tagesordnung. Die Bevölkerung wird mit Furcht und Angst im Zaum gehalten.

Und das entgegen vieler Berichte immernoch, denn mir fällt schwer zu glauben, dass nach 2012 Geflüchtete unwahre Erlebnisse und Fakten berichten, welche laut kritischen Aussagen schon seit 20 Jahren nicht mehr vorherrschen.


XpressMak123 
Fragesteller
 01.06.2018, 00:30

Vielen Dank. Ich finde die Antworten teilweise ebenfalls schrecklich.

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Der Wille zur Befreiung muss von den Nordkoreanern selbst ausgehen. Da muss das ganze Volk dahinterstehen. Aber danach sieht es zur Zeit nicht aus. 

Solange nur Testraketen fliegen, ist außer Säbelrasseln noch nichts passiert. Kim Jong Un ist schlau genug, und weiß wie weit er gehen kann. 

Man darf nicht vergessen dass das Leben von Millionen auf dem Spiel steht. Und man sollte auch dran denken, das Nordkorea nicht nur aus Kim Jong Un und seinen Gefolge besteht..

LA

1. wäre das ein Einmischen in die inneren Angelegenheiten eines Staates.

2. wäre das ein Angriffskrieg

3. Nord Korea hat die Bombe.

4. was das bringt, wenn man einen Staat "befreien" will, sieht man am Beispiel des Irakkrieges.

Wie kommst du darauf, dass die befreit werden wollen und dann ausgerechnet auch noch vom Westen, also von uns?

Meinst du die hätten vergessen, dass dieser sich selbst ermächtigende Westen es war, der ihr Land mit mehr Bomben bedacht hat als im gesamten Zweiten Weltkrieg gefallen sind? Meinst du nicht auch, dass es ausschließlich Sache der Nordkoreaner ist, wer dort regiert?

Stelle Dir doch mal vor, die hätten ausreichend militärische Macht und würden sich anschicken, uns von unseren Machthabern befreien zu wollen.


voayager  29.11.2017, 13:32

ergänzend sei noch Folgendes angemerkt: in keinem Land der Welt wurden durch einen totalen Luftkrieg Städte so total zerstört wie gerade in Nordkorea und zwar sämtliche Städte.

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Elonie15  04.12.2017, 18:12

Perfekt und regt zum Nachdenken an. LG

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