Warum wählen arme Menschen die AfD?

6 Antworten

Menschen handeln selten perfekt rational. Das beschränkt sich hier ja auch nicht auf Arme. Die AfD hat Populismus drauf und kommt so bei Menschen an, welche diesen nicht durchschauen, sehr komisch protestieren oder gar die tatsächliche Linie unterstützen.

Die Afd lebt davon bei denen die wenig haben die Angst zu schüren Menschen die noch weniger haben würden ihnen das Wenige wegnehmen.

Das ist einer der ältesten Tricks des Kapitalismus: "Wenn du 100 Brote hast gib 1 Brot den Armen und sag ihnen die Ausländer würden es ihnen nehmen."

Keiner kümmert sich mehr um deine 99 Brote.

In der ständigen Sorge um ihr Weniges kommt auch keiner dazu das Programm der AfD zu hinterfragen, Rentenabschaffung, Kürzung der Sozialleistungen usw... treffen vor allem die, die jetzt mit Hurra die AfD wählen

Die da mitlaufen merken zu 99% nicht mal hinter wessen Fahnen und Fackeln sie hinterherlaufen, selbst wenn der Mob mit Fackeln vor das Privathaus einer Politikerin zieht, so verblendet sind sie. Die Ratten von Hameln dachten auch sie würden nur einen Spaziergang machen.

Die AfD lockt mit Steuer- und Abgabensenkung. Das das am Ende natürlich auch zu Lasten von z.B. Bürgergeldempfängern geht, sich bei Rentenerhöhungen niederschlagen wird oder dadurch Umweltprojekte ersatzlos gestrichen werden könnten, interessiert im ersten Moment nicht.

Der Grundgedanke: ich lebe jetzt, was interessieren mich andere und was interessiert mich, ob es den Planeten in 100 Jahren noch gibt.

Das ist simpel, verständlich und der "arme" Wähler fühlt sich mitgenommen. Wenn dann noch ein Feindbild geschaffen wird, warum es manchen Menschen ja schlecht geht in Deutschland, wie etwa, dass das Geld eben lieber an Flüchtlinge gezahlt wird anstatt die eigene Bevölkerung ordentlich zu bezahlen oder Entwicklungshilfe offenbar großzügig verteilt wird, dann ist die Sache klar...

OK, dass ist sie natürlich nicht, aber Vielen fehlt eben auch das nötige Politikverständnis oder sie haben auch wenig Lust sich mit den Zusammenhängen zwischen Wirtschaft und Politik zu beschäftigen.

Dem Anstieg des Mindestlohns auf 12 Euro hat die AfD 2022 im Bundestag nicht zugestimmt, weil "die politische Anhebung des Mindestlohns den Markt außer Kraft setze" (Beschlussbegründung der AfD-Bundestagsfraktion). Auch die Ausweitung des Streikrechts, z.B. beim Billigflieger Ryanair, wurde von ihr im Bundestag abgelehnt. Auch mehr Tarifverträgen stellt sie sich in den Weg: Im Landtag Baden-Württemberg hat die AfD einen Gesetzentwurf eingebracht, um das Landestariftreuegesetz abzuschaffen. Damit wollte sie die Pflicht, öffentliche Aufträge nur an tarifgebundene Unternehmen zu vergeben, wieder aufheben.
Als im Bundestag während der Corona-Pandemie über eine Sonderprämie für Beschäftigte in sogenannten systemrelevanten Berufen gesprochen wurde, war es die AfD, die das ablehnte. Die Begründung: Es sei unklar, wie das finanziert werden solle. Die AfD war nicht bereit, den großen Einsatz von Verkäufer*innen, Pflegepersonal oder Erzieher*innen während der Pandemie zu würdigen.

https://www.dgb.de/gerechtigkeit/demokratie/afd-der-feind-der-beschaeftigten/

Die AfD spielt geschickt mit dem Neidfaktor. Wie ihre Politik aber tatsächlich aussieht, wissen nur die Wenigsten. Denn wer verfolgt schon wirklich die Eingaben der AfD im Bundestag?

Wie finanzieren sich denn am Ende die Renten, wenn die AfD mit ihren "fröhlichen" Abschiebungen nach eigenem Gusto beginnen? Von den Reichen wird das Geld nicht genommen. Im Gegenteil: Abschaffung der Erbschaftssteuer.

Ich glaube das hängt nicht mit deren Armut, sondern mit niedriger Bildung zusammen.

Zudem dürften diese Leute eher auf einem emotionalen, anstatt intellektuellem Niveau funktionieren.

Und Emotionen, besonders Hass und Wut, spricht die AfD ja genügend an. Für alles gibt es einen Schuldigen - von den "Altparteien" bis zu den Ausländern. Die sind halt auch schuld an der eigenen Armut und die AfD ist dagegen. Mehr wollen diese Leute wohl nicht wissen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Erfahrung in der Parteipolitik und als Reporter

Weil es derzeit defacto unmöglich ist für arme Menschen, aus der Armut rauszukommen.

Ohne Eigenkapital bei horrenden Mieten, Energiepreisen, Steuerabgaben etc. bleibt wenig im Monat übrig, sei es alleine oder mit Familie.

Die AfD hat da verschiedene Ansätze, zB dass man auf das Erbe der Eltern keine Steuern zahlen muss, generationenübergreifender Vermögensaufbau.

Dass sie im Sozialsystem stärker sanktionieren will um u.a. Arbeitnehmer bei der Lohnsteuer zu entlasten ist auch nichts neues.

Kann man gut finden, kann man schlecht finden - obs gut oder schlecht ist, werden wir sobald nicht erfahren ^^


Rjinswand  17.05.2024, 09:15
Die AfD hat da verschiedene Ansätze, zB dass man auf das Erbe der Eltern keine Steuern zahlen muss, generationenübergreifender Vermögensaufbau.

Erbschaftssteuer wird glaube ich erst ab 500.000 € fällig... wer 500.000 erbt der ist nicht arm.

Und genau das ist der punkt... die Afd macht genau wie die FDP Politik für Selbstständige und Reiche... arme und Niedriglohnarbeiter stehen nicht auf der Agenda der Afd.

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cminor7  17.05.2024, 09:46
@Rjinswand

Das Elternhaus im Wert von 500.000 € mit 400.000 € Hypothek und dann noch Erbschaftssteuer. Wie machst du das ohne EK?

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Rjinswand  17.05.2024, 10:13
@cminor7

Tja wenn du Schulden erbst hast du halt Pech gehabt... musst das Erbe ja nicht annehmen.

Und die Lohnsteuer intressiert einen eher Geringverdiener auch nicht... die SV Abgaben sind das was kostet.

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cminor7  17.05.2024, 12:13
@Rjinswand

Tja, da haben die Armen halt Pech gehabt.

Solide Einstellung deinerseits.

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Rjinswand  17.05.2024, 15:16
@cminor7

Was hat arm sein mit erben zu tun ?

Richtig... gar nichts.

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cminor7  17.05.2024, 16:15
@Rjinswand

Doch. Dass generationenübergreifender Vermögensaufbau abgewürgt wird.

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Rjinswand  17.05.2024, 16:16
@cminor7

Du kannst dir auch Vermögen aufbauen ohne zu erben... stell dir vor das geht den meisten Menschen so... die wenigsten erben nämlich.

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cminor7  17.05.2024, 16:20
@Rjinswand

Kann man. Sollte man diese Form deshalb abwürgen? Nien.

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