Müsste es unendlich viele Schöpfer geben?

11 Antworten

Theisten fragen gerne:

"Wer hat das Universum erschaffen?"

Atheisten antworten darauf mit

"Wer hat Gott erschaffen?"

Das führt zu einem infiniten Regress, auch als Argumentum ad infinitum (Argumentation bis ins Unendliche) bekannt.

Theisten antworten mit dem Special Pleading Argument:

"Gott ist eine Ausnahme."

Special Pleading ist ein Fehlschluss, bei dem man etwas zu einer Ausnahme von einem Prinzip macht, ohne diese besondere Ausnahme zu rechtfertigen.

ihr Gott die Welt in sieben Tagen erschaffen hat.

Manche Christen und Juden, nicht alle.

In einigen Religionen wird die Existenz eines Urknalls dementiert. Christen denken beispielsweise bekannterweise, dass ihr Gott die Welt in sieben Tagen erschaffen hat.

Es gibt gläubige Wissenschaftler und Menschen, die keinen Widerspruch sehen zwischen Glauben und Wissenschaft.

Man kann sich auch als gläubiger Mensch mit Naturwissenschaften beschäftigen. Glaube und Wissenschaft müssen sich nicht immer widersprechen. So hat zum Beispiel Mendel, ein katholischer Mönch, wichtige Entdeckungen bei der Genetik gemacht. Der Mensch, der die Urknalltheorie aufgestellt hat, war katholischer Priester.

Laut der katholischen Kirche ist die Evolutionstheorie mit dem Glauben vereinbar.

Ich denke, dass der biblische Schöpfungsbericht kein naturwissenschaftlicher Bericht ist. Die Intention der Autoren war meiner Ansicht nach eine andere. Man muss den Kontext betrachten, in dem der Schöpfungsbericht entstanden ist. Beim Entstehungszeitpunkt waren vermutlich viele Israeliten im Exil in Babylon. Hier lernten sie andere Religionen kennen, in denen z.B. die Sterne Götter waren. Der biblische Schöpfungsbericht hat nun das Ziel zu zeigen, dass die Sterne vom Gott der Bibel geschaffen wurden und somit keine Götter sein konnten. Das Ziel des Schöpfungsberichts ist damit nicht, eine naturwissenschaftliche Erklärung abzugeben, sondern zu zeigen, dass der Gott der Bibel alles alleine geschaffen hat und die Natur oder die Sterne keine Götter sind.

Wenn Du einiges wissen möchtest, was mich überzeugt, dass es Gott gibt, dann kannst Du mich z.b. fragen oder auf mein Profil gehen.

Die Argumentation fußt auf einer menschlichen Vorstellung von Schöpfung, die Gott als eine Art Superman denkt, und das ist falsch. Schöpfung ist kein Baumarkt-Projekt. Schon die gegenwärtige Natur zeigt sich nicht als etwas, das wie ein Mensch denkt oder wie ein menschliches Produkt funktioniert. Warum die Leute dann immer wieder in den Fehler verfallen, nach einer Steigerung von sich selbst als Schöpfer zu suchen, ist mir schleierhaft, aber es führt zu jeder Menge von Widersprüchen und Fragen wie dieser hier.

Beobachtete Komplexität ist nur eine Vielfalt, die sich aus wenigen einfachen Gesetzen ergibt. Diese Gesetze und ihre Perfektion sind ein Maßstab für einen nicht-menschlichen Schöpfer, nicht das was sich von selbst daraus ergibt. Zu denken, dass ein Schöpfer die Erde sozusagen aus Streichhölzern zusammengeklebt hat, zeigt die Erwartung, dass Gott genauso dämlich sein soll wie die Menschen, die sich das so vorstellen.

Wann ist es eigentlich in Mode gekommen, unter "Christen" nur noch Fundamentalchristen zu verstehen (und unter Moslems nur noch Islamisten)?

Ich bin Christ und bin nicht der Meinung, dass Gott die Welt in 7 Tagen geschaffen hat. Ich denke, dass der Urknall eine recht plausible Erklärung der naturwissenschaftlichen Vorgänge zur Entstehung unseres Universums ist, aber mir ist das zu wenig, dass wir hier einfach in unendlicher Leere herumschwirren und irgendwann wieder weg sind, ohne dass jemand davon Kenntnis genommen hat.

Es muss doch etwas Größeres geben. Etwas so Geniales wie unser Universum, wie wir Menschen und wie all die Schönheit, die wir hier haben, kann doch nicht einfach so ohne Grund entstanden sein.

In wie weit es irgendwas über diesem Schöpfer gibt, lässt sich nur mutmaßen.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich liebe es mich mit strittige Themen zu beschäftigen

SillySindy  06.01.2023, 10:59
Es muss doch etwas Größeres geben.

Warum ... ?

Etwas so Geniales wie unser Universum, wie wir Menschen und wie all die Schönheit, die wir hier haben, kann doch nicht einfach so ohne Grund entstanden sein.

Ah, deshalb...

Das ist doch nun aber genau der gut bekannte Fehlschluss: Ein "Schöpfer" dieses so "genialen Universums" muss doch zwangsläufig noch viel genialer sein als dieses Universum, dass er schuf. Oder nicht?

Und aus dieser Logik heraus erwächst doch gerade erst die Frage: "Wer hat diesen Schöpfer dann geschaffen?"

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Die Argumentation der Gläubigen beinhaltet aber, dass schon die Erde aufgrund ihrer Komplexität einen Schöpfer benötigt.

Wenn man jetzt aber bedenkt dass Gott die Menschen nach seinem Ebenbild erschaffen haben soll, Menschen also kleine Gott-Actionfiguren aus Fleisch und Blut sind und geistig so sehr in Mustern und Logik und Instinkten gefangen sind ist es komplett egal wieviele Schöpfer man hat weil ein Schöpfer mit einem menschlichen Bewusstsein zur Erschaffung von praktisch allem viel zu beschränkt wäre.