Ist es möglich den Krebs auch ohne Chemotherapie besiegen?

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Im Gegensatz zur laienhaften Vorstellung, ist die Chemotherapie in der Regel gar nicht dazu gedacht (und meist auch nicht dazu geeignet), eine bösartige Erkrankung zu heilen. Die einzige Ausnahme davon sind einige bösartige Erkrankungen des blutbildenden Systems (vulgo: "Blutkrebs"), die tatsächlich mit einer Chemotherapie geheilt werden können.

Für eine Chemotherapie gibt es drei Gründe:

  1. die adjuvante Chemotherapie wird nach der Operation eine bösartigen Tumors durchgeführt, wenn kein Resttumor und keine Metastasen bekannt sind. Hierdurch soll die Entstehung von Metastasen und eines Tumorrezidivs verhindert werden.

  2. die palliative Chemotherapie wird durchgeführt, wenn nach einer Operation, Bestrahlung oder nach einer adjuvanten Chemotherapie ein Resttumor, ein Rezidiv oder Metastasen bekannt sind. Mit dieser Chemotherapie soll die Ausbreitung des Tumors und der Metastasen verlangsamt, im günstigen Fall gestoppt werden. Der beste Fall, die (Teil-)Remission (Tumor ist kleiner geworden oder gar nicht mehr nachweisbar), ist eher selten und ist nicht gleichbedeutend mit einer Heilung.

  3. die neoadjuvante Chemotherapie dient dazu, vor einer Operation den Primärtumor oder die Metastasen zu verkleinern, sodass es zu einer Reduktion des Operationsrisikos und der operativen Kollateralschäden kommt.

Den gleichen Sinn hat übrigens die Bestrahlung.

Wenn die Heilung von einem soliden bösartigen Tumor erfolgt, dann so gut wie immer durch eine Operation, bei der das bösartige Gewebe komplett entfernt wurde.


Sternenmami  19.08.2013, 18:42

Es gibt aber auch Patienten, wie ich z.B., die wegen eines zu hohen Risikos aufgrund diverser Nebenerkrankungen nicht operiert werden können. D.h. der Primärtumor und auch die Metastasen konnten nicht chirurgisch entfernt werden. Diese Patienten bekommen die Chemotherapie rein aus dem Grund, um auch zu heilen. Meine Ärzte haben auch nicht daran geglaubt, dass ich durch die Chemotherapie tumorfrei, geschweige denn geheilt werden könnte und hatten mich vor zwei Jahren schon aufgegeben.

Heute kann ich aber sagen, dass ich nur durch Chemo und Bestrahlung und OHNE Operation tumorfrei bin und das hoffentlich auch bleibe, so dass ich eines Tages als geheilt gelten kann.

Somit kann ich aus eigener Erfahrung nur sagen ... eine Chemotherapie KANN durchaus auch heilen - hoffe ich zumindest, aber es sieht nicht schlecht aus.

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Djoser  19.08.2013, 20:07
@Sternenmami

Bei dir hat es sich daher um eine neoadjuvante Chemotherapie gehandelt, die erfreulicherweise so gut angeschlagen hat, dass sie zu einer kompletten Remission führte und eine Operation gar nicht mehr nötig war. Solche Fälle kommen erfreulicherweise vor, sind aber leider recht selten. Ich wünsche dir, dass dich dieser Tumor nie wieder heimsuchen wird!

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beamer05  21.08.2013, 23:57

Wenn die Heilung von einem soliden bösartigen Tumor erfolgt, dann so gut wie immer durch eine Operation, bei der das bösartige Gewebe komplett entfernt wurde

Naja, bei vielen Lymphomen, z.b. beim Mb. Hodgin kann -abhängig vom Stadium- häufig eine Heilung alleine durch die Chemotherapie erreicht werden.

Den gleichen Sinn hat übrigens die Bestrahlung.

Widerspruch ;)

Die Zahl der Indikationen für eine primär kurative Strahlentherapie ist gar nicht so gering, einer der häufigsten Bereiche dürfte hier das Prostatakarzinom sein.

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Meiner Meinung nach ist Heilung "Kopfsache". Heilung kommt von Innen, leider werden zu oft nur die Syntome behandelt und nicht die Ursache der Krankheit. Krankheit wird auch immer als schlecht angesehen. Dabei ist es meist eine Meldung des Körpers.Der Körper sagt dir, dass etwas nicht in Ordnung ist. Wenn du möchtest kannst du hier mehr über Selbstheilung lesen. http://www.alternative-selbstheilung.de

Keine Frage, das funktioniert. Lies einmal hier diese unfassbare Geschichte einer spontanen Selbstheilung vom Krebs: http://www.mensch-vital.com/tumormassen-schmelzen-dahin/.

Aber es gibt ebenso die Selbstheilung, die bewusst geplant wird.

Ich kann eigene Erfahrungen beisteuern, zwar nicht beim Krebs, sondern beim Herzen. Aber auch hierbei ist es ja aus schulmedizinischer Sicht unmöglich, Heilung zu erreichen, schon gar nicht auf dem Wege der Selbstheilung. Meine Selbstheilung vollzog sich gegen die ausdrückliche Überzeugung und das ausdrückliche Wissen der Ärzte - und natürlich gegen die ausdrücklichen ärztlichen Prognosen.

Hm ... ich verstehe gerade nicht, warum meine Antwort und viele weitere Antworten von heute Mittag hier gelöscht wurden. Da war doch wirklich nichts dabei, was gegen die Richtlinien hier gesprochen hätte.

Nun gut ... also nochmal.

Es gibt vereinzelt Fälle auf der Welt, wo Krebspatienten die Erkrankung auch ohne Therapie besiegt haben und es gibt auch Fälle, wo bereits austherapierte und als unheilbar erklärte Patienten plötzlich genesen sind. Ähnliches beschreibt z.B. der Film "Das Geheimnis des blauen Schmetterlings", welcher auf einer wahren Geschichte beruht. Dort geht es um einen 10-jährigen Jungen, welchem nur noch wenige Wochen Lebenserwartung aufgrund eines Hirntumors gegeben wurden. Dieser Junge wollte seinen letzten Wunsch erfüllt haben und den blauen Schmetterling (Morpho) im Regenwald jagen. Nach seiner Rückkehr aus dem Busch war der Tumor des Jungen verschwunden. Ist übrigens ein sehr schöner Film, aber das nur nebenbei.

Wichtig bei der Bekämpfung einer Krebserkrankung ist immer auch der Wille des Patienten. Eine Therapie alleine schafft es niemals, diese Erkrankung zu besiegen. Der Patient selber muss auch wirklich gesund werden wollen. Ohne dem geht es nicht.

Ich selber bin vor ca. zwei Jahren auch schon von den Ärzten als unheilbar krebskrank erklärt worden, aber ich lebe immer noch und das sogar derzeit tumorfrei. Trotzdem würde ich es aber niemals darauf ankommen lassen und eine Krebstherapie, die von den Ärzten als erforderlich gehalten wird, ablehnen. Meiner Meinung nach geht es ohne Therapie, wenn die Tumorart diese denn erfordert (jeder Krebs ist anders und nicht jeder Krebs benötigt nach der Entfernung noch eine weitere Behandlung wie Chemo oder Bestrahlung), nicht wirklich. Insbesondere wenn ein Tumor schon gestreut, d.h. Metastasen gebildet hat, ist eine Therapie dringend erforderlich. Das schafft man nicht mit seinem eigenen Willen.

Wie gesagt ... es gibt Krebsarten, wo eine Chemotherapie nicht erforderlich ist und es gibt auch vereinzelt Fälle auf der Welt, wo Patienten, die schon von den Ärzten aufgegeben wurden, noch genesen sind. Trotzdem würde ich aber niemals absichtlich eine Therapie verweigern, wenn die Ärzte sie als erforderlich halten.

Sollte meine Antwort jetzt wieder aus irgendeinem Grund gelöscht werden, möge man mir bitte den Grund dafür mitteilen. Ich weiß nämlich gerade nicht, was in meiner vorigen Antwort (und auch den anderen Antworten, die heute Mittag bereits abgegeben waren, hier jetzt aber nicht mehr auffindbar sind) falsch war.

Ich weiss nicht, was sie gezeigt haben, aber da es neben der Chemotherapie auch andere Therapien gibt (z.B. Strahlentherapie) kann es in manchen Faellen auch ohne Chemo gehen. Ganz ohne therapie, das ist schon die grosse Ausnehme.