Ist das BSW eine rechte Partei?

6 Antworten

Von Experte vanOoijen bestätigt

Nein, sie vereint politisch linke und konservative Positionen. In der Form gab es das noch nicht.

Das BSW ist für den Sozialstaat, gleichzeitig gegen unkontrollierte Einwanderung und auch gegen den aktuellen LGBT- und Gendertrend. Allerdings auch russlandnah.

Ich würde sagen, das BSW ist DERZEIT tendenziell eher im linken Politspektrum unterwegs, taumelt aber als recht junge Partei noch ziemlich rum und muss sich bei vielen Dingen noch über die eigentliche Position klar werden. Einerseits versucht sie, linke Positionen zu forcieren, bedient sich aber - wenn das Stimmen bringt oder in den Kontext passt - durchaus auch bei anderen Parteien bis hin zur AfD über das gesamte Politspektrum hinweg.

Die immer wieder mit diskreditierender Intention bezeichnete "Russlandnähe" ist dabei keinesfalls schädlich, da dies heute zumeist Synonym mit "Ablehung von Waffenlieferungen an und finanzielle Unterstützung von Kriegsparteien" und der Ablehung von eigenschädlichen und für den Gegner wirkungslosen Sanktionen ist.
Ich persönlich sehe DAS eher als durchaus positiven Punkt, da dies der Friedenspflicht des Grundgesetzes und der Wahrung gesunder Eigeninteressen als Tenor des politischen respektive ministerialen Amtseides noch eher entspricht als vieles, was andere Parteien sich auf die Fahne schreiben.
Mal schauen, ob sie's durchhalten oder ob am Ende doch nur Posten und das damit verbundene Geld für Partei und Person in den Fokus rücken, wie es bei so vielen anderen politischen Köpfen und Parteien der Fall zu sein scheint.

Es wird sicherlich spannend werden, mal zu beobachten, wo dieser Positionierungsmaraton mittelfristig für den Verein hinführt.
Das BSW wäre ja nicht der erste Versuch, sich klar zu positionieren und eigene Schwerpunkte zu setzen, der am Ende aber ganz anders endet als die Initiatoren das vorgesehen hatten. Da sind "die Piraten", die WASG (mit der PDS zur "Linken" fusioniert) oder auch die AfD sicher sehr gute Beispiele für Parteien, die mit durchaus heeren Zielen und überzeugt von ihren Punkten angetreten und am Ende dann an ganz anderen Stellen gelandet sind als denen, von denen aus sie in die politische Landschaft gestartet sind, oft dann mit der Folge, dass die ursprünglichen Köpfe "flügge" werden und ganz andere Protagonisten die Zügel in die Hand nehmen und/oder dass die Partei in anderen Parteien aufgeht, ein Schattendasein jenseits der 5%-Hürden führt oder ganz von der Bildfläche verschwindet, weil sie gegen andere - größere - Parteien eben gerade nicht genügend Abstand mit eigenen Positionen schaffen konnten.
Da wird es bei den freien Wählern auch noch spannend, die ja auch erst seit einiger Zeit eine tatsächliche Partei im Sinne des Parteiengesetzes sind, auch wenn die schon weitestgehend ihre Positionen und Statements zu ihren Themen "stehen haben".

Es wird auf jeden Fall spannend.

Mal off topic: Ich sehe aus genau dem vorgenannten Grund auch das BSW als zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht wirklich wählbar, weil noch viel zu wenig klar ist, wo es später mal in der Parteienlandschaft landen wird. Das könnte möglicherweise dann ganz anders enden als der Wähler es vielleicht mit seiner Stimme oder eine Frau Wagenknecht als Initiatorin und Namensgeberin beabsichtigt hat. Dennoch ist es durchaus interessant, die Entwicklung mal zu verfolgen und gut, dass sich in der Parteienlandschaft mal etwas Bewegung aufbaut, die zu neuen Alternativen auf den Stimmzetteln führt.

Mich erinnern die Vorstellungen von Frau Wagenknecht sehr an die ehemalige DDR. Alles soll vereinheitlicht und in festen Bahnen sein. Ob man das als Rechts oder Links einstuft, ist sicher sehr vom Standpunkt abhängig. Ich würde sie eher rechts sehen, mit ganz viel Freibier und Deutsch-Sowjetischer-Freundschaft.

Ne ich würde sie als linkspopulistisch bezeichnen aber das bassiert nur auf Wagenknecht.

Die sind halt in den meisten Punkten Links und in anderen Rechst deswegen einfach mit der Partei an sich auseinander setzen