Infos über den beruf als rechtsanwaltsfachangestellten?

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Wieso erst Ausbildung, dann Studium? Warum nicht direkt Studium?

Wenn es dir um ein Sicherheitsnetz geht, würde ich dir eher zu einer Ausbildung als Steuerfachangestellten raten. Dort hast du ebenfalls sehr viel mit (steuer-)rechtlichen Themen zu tun, mit Fokus auf Buchführung. Und genau damit bist du auch abseits von Steuerberatungen in den Buchhaltungsabteilungen von Unternehmen eine gefragte Fachkraft, hast also durchaus gute Jobaussichten! Als ReFa würdest du maximal für Sekretariatsjobs außerhalb von Anwaltskanzleien in Betracht gezogen werden. Und die sind in der Regel deutlich schlechter bezahlt...

Oder geht es dir darum, über Ausbildung plus Berufserfahrung die Studienzulassung zu bekommen, weil du kein Abitur hast? In diesem Fall wird es aber nichts mit dem Jurastudium! Das ist nämlich rein universitär. Und mit diesem alternativen Zulassungsweg gehen in aller Regel nur Studiengänge an Fachhochschulen.

Von daher, nee, diesen Plan würde ich dir nicht empfehlen...

Ich war mal in ner Position wo man die Ausbildung gebraucht hätte. Will dir jetzt nicht den Alltag runterleiern, das ist auch fad. Für mich war es ne Mischung aus Kundenservice, PA und Finance. Was ich von meinen Vorgesetzten mitbekommen habe (also den RFAs, nicht den Anwälten), war deren Tag ähnlich.

Natürlich kannst du immer auf das berufenet vom Arbeitsamt schauen, da stehen genauere Arbeitsbeschreibungen. Oder zumindest Beschreibungen, wie die Ausbildung sein sollte ;p

Will dir aber nichts schlecht reden, ich war in Patent, ich denke das ist sowieso ein unangenehmes Umfeld.

Bin gelernte Refa, vor 5 Jahren zur Justiz gewechselt und geb mal meine persönliche Meinung nach der Ausbildung sowie anschließend über 15 Jahren durchgehender Vollzeitarbeit in 3 Kanzleien ab: Solange du nicht dauerhaft als Refa beim Anwalt bleibst, kannst du die Refa-Ausbildung gerne machen. Ein Refa-Job beim Anwalt ist leider aus diversen Gründen nicht das gelbe vom Ei; man arbeitet sich (zumindest bei Vollzeit) irgendwann physisch und psychisch krank, verdient trotz vieler Überstunden weit unterhalb des deutschen Durchschnittsgehalts und wird bei gleichem Gehalt gern zusätzlich für Arbeitsbereiche herangezogen, die klar einem Anwalt zuzuordnen sind. Wie gesagt: Mach ruhig die Ausbildung (dann mach sie aber unbedingt wie ich auch mit 1er oder 2er Anschluss, damit du aus dem Kanzleibereich rauskommst), aber bleib nicht - oder nur in Teilzeit - als Refa dauerhaft in einer Kanzlei. Die einschlägigen Online-Foren zu dem Thema machen ebenfalls deutlich, was ich meine.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung