Habt ihr eurer Leben mal Radikal Verändert?

2 Antworten

Musste ich zweimal machen, dass wegen einer längeren und einer chronischen Erkrankung.

Aner das war es Wert - das Leben besteht aus ständigen Veränderungen, entweder im Leben oder Privat.

"Das Leben, ist nichts für Weicheier."

Natürlich können Veränderungen Ängste intensiveren, aber jeder neue Veränderung birgt auch eine neue Chance.

Die einzig wirklich maßgebliche Entscheidung, die mein Leben, bis zum heutigen Tage, radikal verändert hat, traf ich im Jahre 1996!

Damals war ich ein 16 jähriges Dorfkind, aus Bünde, Westfalen, das zwar Punk und Metal hörte, aber in Wahrheit von Nix 'n Plan hatte. Aus einem plötzlichen Impuls heraus, klaute ich meinen Eltern 80 DM und fuhr damit, nach Hannover.

Das war 1 Jahr, nach den llegendären Chaostagen und Hannover, war einem spätestens, seit da, ein Begriff und auch eigentlich nicht weit entfernt.

Noch am selben Abend, lernte ich den ersten "Alt- Punk" dort kennen (der war schon 28) und konnte dort übernachten. Nach und nach, lernte ich so auch die anderen Punx, der Szene am Hauptbahnhof kennen.

Natürlich nahm mich dort keiner für voll, mit meinen 16 Lenzen und so wurde ich mit Bier (Punkertaufe), auf den Namen "Kiddy" getauft und so heiße ich, bei den meisten Leuten heute noch!

Etwa ein halbes Jahr später, lernte ich dann 3 durchreisende Punx in meinem Alter kennen und wir fuhren nach Berlin. Dort war ich 4 Jahre lang, in der Punkszene, am Bahnhof Zoo.

Mit Ausnahme von mir und 2 anderen, waren die übrigen Leute dort, schon längst zu Junkies verkommen und so wechselte ich im Jahre 2001 zur Szene, auf dem Alexanderplatz. Zu dieser Zeit, war ich bereits Oi!- Skin; quasi eine Art unpolitischer Punk, ohne Haare 😆.

Dort formierte sich gerade, eine neue Punkszene Gleichgesinnter. Die alten Leute vom Alex, waren uns zu links und hatten ihren Treffpunkt, auf der Rückseite des Bahnhofs. Wir hingegen, verstanden uns als unpolitisch, bis patriotisch und hatten unseren Treffpunkt, vorne am Brunnen.

Da diese Leute, extrem asozial, versoffen und gewalttätig waren und wir ganz schnell, einen extrem üblen Ruf weg hatten, nannten die Älteren uns nur "die Saubande" und diesen Namen, verwendeten wir dann auch recht schnell, als Eigenbezeichnung.

Das war der Beginn, der in der ganzen Punkszene Deutschlands verhassten "Saubande Ost- Berlin".

Viele besetzte Häuser und Gefängnisaufenthalte später, bin ich nun fast 45 Jahre alt und die meisten unserer alten Weggefährten, sind auch schon lange tot, aber heute lebe ich mit 2 weiteren Gangmitgliedern, auf einem Gartengelände und auch auf unsere alten Tage, rocken wir die Bude noch immer! Gestern waren wir immerhin bis fast 23 Uhr wach und haben uns mit Rheuma- Tee, tierisch die Kante gegeben!

Spass beiseite: Horrorgeschichten über die "Nazi- Punx" von der ach so bösen Saubande, krieg ich sogar heute, noch ab und an zu hören. Natürlich meist von Leuten, die in der "guten (bösen), alten Zeit", vermutlich noch in die Windeln geschi**en haben!

Na die müssen es ja wissen...