Frauen feindliche Texte : Gehörtes zur Kunst oder ist das ernst zu nehmen?

Es ist ganz einfach Teil der Kunst. Wer sich davon gestört fühlt kann die Musik ganz einfach ausmachen. Ich verstehe immer dieses Cancel Culture Zeug nicht. Wenn du es nicht hören willst, dann hör es nicht und lass die Leute in Ruhe die es mögen.

Musik ist Kunst und hat keinen Erziehungs- oder Bildungsauftrag. Gangster Rap hatte nie die Absicht den Hörern eine realistische oder ernst gemeinte Weltanschauung zu vermitteln. Es ist ganz einfach die musikalische Freiheit. Ich kenne keinen Rapper der harte Texte schreibt und dann tatsächlich Frauen vergewaltigt, misshandelt oder verachtet.

Bei Sido läss sich das am einfachsten zeigen. Man hört den „Arschf*cksong“ und „Fuffies im Club“ und dann auf ein Mal „Mama ist stolz“ und „Mit Dir“. Komisch oder? Spätestens jetzt sollte es klingeln. Offensichtlich sind die Songs „Arschf*cksong“ und „Fuffies im Club“ einfach nur Songs um mal den Gangster raushängen zu lassen. Währenddessen sind die anderen 2 Songs persönliche und emotionale Songs die AUTHENTISCH sind.

Also bitte das Werk vom Künstler trennen.

Sido war früher mein lieblingskünstler. Ich finde andere da wesentlich frauenfeindlicher. Würde sagen, dass es nur ein Teil der Musik ist, aber würde mich freuen, wenn das auch alle Zuhörer richtig interpretieren würden. Hab das Gefühl, dass Musik gerade Jugendliche teilweise beeinflusst.

Die Frage ist da aber nach der Henne und dem ei. Was war zuerst? Wird die Jugend durch Musik beeinflusst, oder die Musik durch die jugend/Gesellschaft?

Hm, Männer neigen eher zur körperlichen Gewalt und Frauen zur geistigen Gewalt.

Männer schauen überwiegend Formate mit körperlicher Gewalt...

Frauen schauen eher Formate, wo sich Charaktere streiten und dabei zu weit gehen...

Lefloid YOUTUBER meinte pausenlos, dass Shooter und Anschläge keinerlei Schnittmenge hätten. Dagegen spricht das Attentäter sehr wohl Quellen nutzen, wo sie Trockenübungen machen können.

Und ja, ich kann gewalttätig sein ohne einer Fliege jemals etwas getan zu haben (gedanklich wäre ich zu allem bereit, begegne aber Provokateuren fast nie)

Die Frage ist ja, wie man Kunst definiert. Das vorab. Die nächste Frage stellt sich nach der Qualität von Kunst, denn Kunst muss ja nicht per se gut sein. Ein Künstler spielt in der Regel eine Rolle, aus dieser heraus er etwas interpretiert/präsentiert. Dabei muss das wahre Ich des Künstlers nicht zwangsläufig mit seiner Künstlerrolle identisch sein. Nur weil jemand etwas frauenfeindliches textet, muss er also im "echten" Leben kein Frauenfeind sein. Gefährlich wird es dann, und das wird Leuten wie Sido und Konsorten gern vorgeworfen, wenn diese Künstlerrolle auch dem wahren Ich des Künstlers entspricht. Inwieweit das in diesem Fall zutrifft möchte ich hier nicht bewerten. Dann wird die Kunst nämlich schnell zur Propaganda. Um auf meine zweite Fragestellung zurückzukommen, stellt sich in diesem konkreten Beispiel generell die Frage, inwieweit Kunst, die auf Frauenfeindlichkeit zurückgreift, dann auch wirklich gute Kunst ist, davon bin ich nämlich ganz und gar nicht überzeugt.

Ich finde das sehr schwierig.

Bis zu einem gewissen Grad kann ich über frauenfeindliche (oder sonst welche) Texte hinwegsehen, auch wenn ich unglücklich damit bin, weil es Teil der Subkultur und "Kunst" ist.

Eigentlich sollte man sich da aber sehr stark distanzieren. Solche Texte zeigen erhebliche Defizite des Denkens auf und selbst, wenn hier einige sagen, jeder wisse, "wie es gemeint ist", bin ich davon überzeugt, dass Musik, Filme etc. einen starken Einfluss auf nicht wenige Menschen, insbesondere Kinder und Jugendliche haben.