Findet vor der Stammzellenspende nochmal eine ausführliche Untersuchung statt?
Ich habe mich erst vor kurzem als Stammzellenspenderin registrieren lassen und hoffe natürlich eines Tages einen Menschen mit meiner Spende helfen zu können. Ich habe mich zuvor natürlich ausführlich informiert und gesehen, dass es viele Ausschlusskriterien gibt. Unter anderem um die Person, der die Spende zu Gute kommt zu schützen.
Nun frage ich mich: was wenn eine Krankheit vorliegt (z.B. eine chronische) und ich selbst gar nicht weiß, dass ich das habe. Es wäre ja nicht ungewöhnlich, dass bestimmte Erkrankungen erst spät festgestellt werden. Es wäre schlimm bei einer Spende jemanden anderen zu gefährden. Deshalb wollte ich wissen: findet denn - wenn es eine Übereinstimmung gibt - nochmal eine ausführliche Untersuchung statt um solche Krankheiten ausschließen zu können? Wie sieht das dann aus?
Wird den Angaben des portenziellen Spenders vertraut oder werden Ärzte konsultiert, Krankenakten eingesehen?
Ach und wie streng wird das mit dem Gewicht gehandhabt? Es gibt ja ein Mindestgewicht und ein Maximalgewicht. Das eigene Gewicht bleibt ja nicht immer gleich...wird der eigenen Gewichtsangabe vertraut oder wird man extra gewogen. Und bei einer Abweichung von ein paar Gramm - egal ob zuviel oder zu wenig - ...darf man dann nicht spenden? Das zu wissen wäre mir wichtig.
1 Antwort
Hallo!
An oberster Stelle steht natürlich immer deine eigene Gesundheit.
Solltest Du als potentielle:r Spender:in für eine:n Patient:in in Frage kommen, wird in einem ersten Schritt eine erneute Typisierung deiner Gewebemerkmale durchgeführt. Im Rahmen dieser sogenannten Bestätigungstypisierung wird außerdem mit einem Fragebogen ein erster grober Gesundheitscheck durchgeführt. Sollte da etwas auffällig sein, wirst du von unserem Ärzt:innen Team kontaktiert und gegebenenfalls gebeten, Befunde deiner behandelnden Ärzt:innen einzuholen.
Falls von ärztlicher Seite der DKMS nichts gegen eine Spende spricht und Du das perfekte Match bist, findet drei bis vier Wochen vor der Spende eine umfangreiche ärztliche Untersuchung vor Ort im Entnahmezentrum statt. Dazu[LN1] gehören u.a. eine körperliche Untersuchung, eine Blutuntersuchung, ein Ultraschall und ein EKG. Nur wenn aus medizinischer Sicht nichts gegen eine Spende spricht, erfolgt eine Freigabe.
Mehr Infos dazu findest Du hier: https://www.dkms.de/rund-um-die-spende
Das Gewicht wird immer individuell in Zusammenhang mit weiteren möglichen Vorerkrankungen bewertet. Eine Abweichung von ein paar Gramm stellt kein Hindernis für eine Spende dar.