Ausbildung zur Notfallsanitäterin, Erfahrungen?

5 Antworten

Jep, der Rettungsdienst ist ein anstrengendes Tätigkeitsfeld, Heben und Tragen der Notfallausstattung, in diesem Zusammenhang ist es auch falsch zu glauben, dass die meisten Notfälle irgendwo ebenerdig passieren, das Meiste sind tatsächlich Notfälle internistischer Natur und finden somit zum Großteil in der häuslichen Umgebung des Patienten statt, nicht jedes Gebäude verfügt über einen Aufzug, dann geht es mit Notfallrucksack, EKG Gerät/Defibrillator, Sauerstoff und Absaugpumpe zu Fuß in den 5. Stock des Patienten. Stellt sich weiterhin die Frage, wie der Patient runter zum Rettungswagen kommt, sehr oft heißt es auch da, dass der Patient getragen werden muss, weil er entweder gar nicht mehr laufen kann oder, weil er aus gesundheitlichen Gründen nicht selber laufen sollte, einen Aufzug gibt es wie bereits erwähnt nicht in jedem Haus und selbst wenn es einen gibt, nicht jeder Aufzug bietet den Platz für eine Trage, wenn es aber einen medizinischen Grund dafür gibt, dass der Patient liegen muss, dann heißt es auch ihn mit körperlicher Kraft die Treppen herunterzutragen, Stockwerk spielt dabei keine Rolle, er hat einen Notfall und muss in ein Krankenhaus gebracht werden, also muss es irgendwie funktionieren.

Der Schichtdienst ist auch eine Belastung, zudem der plötzliche Wechsel von einer gemütlichen Unterhaltung mit dem Kollegen auf der Rettungswache hin zu einem medizinischen Notfalleinsatz. Was Freizeit angeht stimmt auch, klar hat man auch am Wochenende, an Feiertagen inklusive an Weihnachten Dienst und die Familie und die Freunde sitzen ohne dich zuhause, das erfordert auch von ihnen Kulanz für deinen Beruf, absolut das gleiche gilt für einen Partner, wenn dein Partner erwartet, dass man jeden Morgen zusammen frühstückt, jeden Abend gemütlich zusammen vor dem Fernseher verbringt und jedes Wochenende etwas zusammen unternimmt, dann wird er mit jemanden der im Schichtdienst arbeiten muss auf Dauer einfach keine glückliche Beziehung führen können, weil du am Morgen sehr oft zum Dienst gehst während dein Partner noch schläft, du erst sehr spät nachhause kommst wenn dein Partner schon wieder schläft und und und...

Wie SaniOnTheRoad bereits geschrieben hat, ist die Ausbildung zum Notfallsanitäter sehr begehrt und es gibt viel weniger Ausbildungsplätze als Bewerber/innen, weshalb die Meisten erfolgreichen Bewerber schon Rettungssanitäter sind. Wenn du zunächst den Rettungssanitäter machst, dann wirst du sehen, ob es für dich etwas ist im Rettungsdienst, was Notfallsanitäter und Rettungssanitäter unterscheidet sind die Ausbildung, die Position (Verantwortlicher oder Assistenzperson und Fahrer) und die notfallmedizinischen Kompetenzen, der Schichtdienst und die körperliche Anstrengung betrifft Beide. Mfg.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Rettungsdienst🚑, sehr großes Interesse an Notfallmedizin.

Hi,

ich zweifle jetzt und weiß echt nicht was ich machen soll.

Die Entscheidung kann dir natürlich niemand abnehmen - ich empfehle allerdings grundsätzlich, diese Entscheidung überlegt zu treffen.

Ein Praktikum wäre grundsätzlich anzuraten, da doch recht viele Interessenten bisweilen vollkommen falsche Vorstellungen von diesem Beruf bzw. dem Rettungsdienst im Allgemeinen haben.

sie meinen es sei zu anstrengend
“man hat keine Freizeit mehr“
“du musst nachts arbeiten und sogar am Wochenende“

Um es vorneweg zu nehmen: in diesen Aussagen steckt sehr viel Wahrheit.

Eine Dreiviertelstunde zu viert reanimieren ist anstrengend, einen 120-kg-Patienten aus dem fünften Stock tragen ebenfalls. Der urplötzliche Wechsel von entspannten Beisammensein auf der Wache zur Notfallsituation auch.

In der Notfallrettung sind 12-h-Schichten die absolute Regel, die wöchentliche Arbeitszeit liegt (je nach Arbeitgeber und Tarifvertrag) bei bis zu 48 Stunden.

Nachtschichten gehören genauso dazu wie Wochenend- und Feiertagsarbeit - je nach Dienstplan z.T. vollkommen unterschiedlich verteilt.

Was ist zudem zu bedenken?

Die Ausbildung zum Notfallsanitäter ist sehr begehrt - zehn Bewerbungen pro Ausbildungsplatz sind der Durchschnitt, ergo erwartet dich eine Menge Konkurrenz.

Ferner werden aufgrund des Jugendarbeitsschutzgesetzes (JArbSchG), welches sich kaum bis gar nicht mit dem "Arbeitsumfeld Rettungsdienst" in Einklang bringen lässt, und auch aus schlicht praktischen Erwägungen fast ausschließlich volljährige Bewerber eingestellt.

Ein Führerschein der Klasse B ist eine Grundvoraussetzung - zunehmend wird auch Klasse C1 gefordert.

Durch die hohen Bewerberzahlen und die doch recht anspruchsvolle Ausbildung werden überwiegend Bewerber mit Vorerfahrung eingestellt. Heißt: die meisten erfolgreichen Bewerber haben bereits die Qualifikation zum Rettungssanitäter (520-h-Lehrgang) und z.T. mehrjährige Einsatzerfahrung.

Die Ausbildung an sich

Die Ausbildung erfolgt als duale Ausbildung in Berufsfachschule (1920 h), geeigneten Kliniken (720 h) und auf einer Lehrrettungswache (1960 h).

Im ersten Lehrjahr erfolgt schulisch primär eine Ausbildung in Anatomie/Physiologie sowie die Grundlagen der Notfallmedizin (~ RS-Niveau bei letzterem). Praktisches Ausbildungsziel ist es, einen qualifizierten Krankentransport durchführen zu können.

Im zweiten und dritten Lehrjahr liegt der Fokus auf der Notfallrettung und es wird dementsprechend ausgebildet.

Nach drei Jahren erfolgt die staatliche Prüfung mit schriftlichen, praktischen und einer mündlichen Prüfung.

LG

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Notfallsanitäter, Blogger, Medizinstudent

Natürlich bedeutet Sanitäter auch Nachtdienst und natürlich ist es ein ziemlich harter Beruf. Du wirst nicht mehr so viel Zeit am Wochenende haben, da du auch manchmal arbeiten musst, zwar nicht jedes, aber ein Mal im Monat musst du schon rechnen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Ja die Aussagen stimmen es geht aber auch noch weiter, es gab schon Vorfälle da wurden Sanitäter von angegriffen ( hab ich selber schon ein paar mal gesehen ).
Es besteht auch eine erhöhte Chance das du dich mit Krankheiten infizierst.
Der Beruf ist nichts für Zartbesaitete und du musst da wirklich sehr belastbar sein.

deine Freunde haben Recht. Wie überall im Gesundheitswesen ist Arbeiten im Schichtdienst, am Wochenende und an Feiertagen normal

Auch kann der Job sehr anstrengend sein, je nachdem was für Notfälle oder wie viele Notfälle man so hat

es kann auch mal 12 Stunden Schichten geben. Das mache ich zum Beispiel jeden Tag