Der Hauptgrund für mich, heute noch bzw. wieder Platten zu kaufen, liegt an deren analog-mechanischen Eigenschaft, keine Dynamikkomprimierung zuzulassen. Platten haben im Minimum etwa 11-12 dB Dynamikumfang. Eine Rille mit den entsprechenden Unebenheiten, die eine Nadel mechanisch aufnimmt, kann man nicht ewig kleiner machen.
Das gleich Album eines Künstlers ist als CD (mit Dynamikkomprimierung) z. B. nur mit 6 dB Dynamikumfang ausgestattet. Obwohl die CD technisch einen weit größeren Dynamikbereich nutzbar macht.
Das wird begründet mit heutigen Hörgewohnheiten. Sogenannte Remaster sind oft keine aufwendigen technischen Bearbeitungen, sondern dynamisch komprimierte und somit "lauter" gemachte Pressungen, die als moderner empfunden werden.
Wirklich gute CD's in der Masse gibt es nur bis etwa zum Jahr 2000, danach ging es steil bergab. Eine Dire Straits-CD von 1995 ist heute ein Traum an Dynamik!
Dazu gesellt sich ein weiterer "analoger" Gedanke. Man muss die Platte aus der doppelten Hülle nehmen, sie vom Staub reinigen, den Tonarm positionieren und aufsetzen, man kann nicht skippen oder "spulen", man muss sich quasi alles anhören, sich der Musik insgesamt deutlich bewusster widmen. Das ist für mich ein wunderbarer Fakt.