Ja, die Chance auf Heilung besteht. Das muss man einfach so sagen.
Am Ende ist das reine Trainingssache. Um es kurz zu erklären: Panikattacken sind erlernte Angstzustände, die durch frühere Erlebnisse ausgelöst wurden. Gewisse Dinge, "Trigger", wurden mit Gefahr verbunden und das Gehirn aktiviert die Panik nun immer wieder bei eigentlich harmlosen Dingen. Diese Angstreaktion muss man wieder umtrainieren.
Wichtige Grundpfeiler dafür sind zum einen, die Gedanken darauf vorzubereiten, mit der Panik richtig umzugehen, wofür die Achtsamkeit sehr wichtig ist. Achtsamkeit bedeutet, dass man Dinge nicht mehr bewertet, sondern nur noch wahrnimmt. Und zum anderen sind Konfrontationen wichtig, in denen man das Ganze in der Praxis übt. Ohne Übung kann es nicht besser werden, denn von Nichts kommt bei Angsterkrankungen gar nichts.
Also, Achtsamkeit trainieren, nach dem Muster: Jegliche Gedanken im Kopf von alleine kommen lassen, nicht weiter drauf eingehen und sie dann wieder gehenlassen. Dinge, die du wahrnimmst, nicht bewerten. Wenn du z. B. Schwindel spürst, denke: Ich spüre einen Druck hier und da, ich sehe Flimmer vor den Augen, ich spüre ... Aber nicht sowas denken wie: Ich werde umkippen, mir wird das und das passieren... Das sind nur katastrophisierende Gedanken, nichts weiter. Sie bedeuten gar nichts und ändern auch gar nichts. Deshalb kannst du sie einfach ziehen lassen.
Genau so übst du diesen Umgang mit der Angst immer und immer wieder in der Praxis und zwar in Angstsituationen. Dabei fängst du langsam an und steigerst dich immer weiter. Am besten tust du das begleitet von einem Therapeuten. Zu Beginn stationär zu gehen, ist ebenfalls sinnvoll. Konzentriere dich am Anfang darauf, die Kraft zu sammeln für etwaige Konfrontationen, und dich mental darauf vorzubereiten.