Du hast drei Themen angesprochen:
1. Sitzordnung
2. Protokollführung
3. Kantine
Und: dass der Chef ihre Vorschläge/ihr Verhalten offenbar billigt.
Hier prallen zwei Dinge aufeinander: "Neue Besen kehren gut" und die "Betriebsblindheit" nach einer langen Betriebszugehörigkeit.
Nur, weil etwas schon immer so war, bedeutet nicht, dass es so bleiben muss. Es gibt vielleicht Besseres?
1. Ihre Art, die Sitzordnung zu verändern geht gar nicht. Sie (und auch nicht der Chef!) hat über die Freizeit der Kollegen und Mitarbeiter zu verfügen. Und dass sie sich den besten Platz sichern möchte, beweist doch nur, dass ihre Ambitionen nicht aus betrieblichem, sondern aus persönlichem Interesse herrühren. Es gibt offenbar "besser" und "schlechter" gelegene Arbeitsplätze bei euch, weshalb ein Teil des Teams für und ein Teil gegen eine Änderung ist. Also muss hier innerhalb der Arbeitszeit mit dem Chef eine Lösung her. Am gerechtesten wäre eine rotierende Sitzordnung, wenn das praktisch machbar ist. Es ist unfair, dass manche immer die besten und die anderen immer die schlechtesten Plätze haben.
2. Es ist für mich unverständlich, dass Besprechungsergebnisse bisher nicht dokumentiert wurden. Vielleicht könnte mit dem Chef und dem Rest des Teams festgelegt werden, dass diese Protokolle von Freiwilligen geschrieben werden. Ist ein Protokoll-Entwurf fertig, wird er an alle Teilnehmer der Besprechung geschickt, damit jeder schaut, ob sein Thema richtig erfasst wurde und ggf. Änderungen/Ergänzungen vornimmt. Die Endfassung des Protokolls wird abgelegt.
3. Wie schon bei der Freizeit, hat sie auch nicht zu bestimmen, wer war isst. Hier kann man ggf. die veg. Woche geschlossen boykottieren (standhaft bleiben!). Ohne Umsatz wird der Küchenchef schnell zum alten Speiseplan zurückkehren. Das würde ich ihm schon im Vorfeld mitteilen, damit er gar nicht erst auf die Idee kommt. (Meine persönliche Meinung: ich bin ein Allesesser und nehme mir immer wieder vor, weniger Fleisch zu essen. Mit mäßigem Erfolg. Würde ich zwischen zwei veg. Gerichten wählen müssen, würde ich dankbar sein, dass sie mir mundgerecht vorgesetzt werden und ich so meinem Ziel näher komme.)
Zum Abschluss: ihr scheint eine große Firma zu sein, wenn ihr eine Kantine habt. Wendet euch doch als Team an den Betriebsrat und findet gemeinsame Lösungen. Es ist besser mit- als gegeneinander zu arbeiten. Und wer weiß, wer euer/eure nächste/r Chef/in wird...