Wieso fahren Züge meist unter streckengeschwindigkeit?

ES1956  21.08.2023, 21:56
streckengeschwindigkeit

was soll das sein?

minecraftman900 
Fragesteller
 21.08.2023, 22:36

Ebene die zulässige Geschwindigkeit auf der Strecke und des Fahrzeugs

7 Antworten

Auf vielen Strecken ist es nicht notwendig, dauerhaft mit der zulässigen Höchstgeschwindigkeit zu fahren. Um Energie zu sparen, wird dann eben nur so schnell gefahren, wie es notwendig ist um pünktlich den nächsten Halt zu erreichen.

Auf der Strecke zwischen Bremen und Hannover z.B. muss ich als Regional-Express (wenn alles Glatt läuft) nicht ein einziges mal die vollen 160 km/h ausfahren. Da reicht es oftmals 120 zu fahren oder den Zug ab einem bestimmten Punkt nur rollen zu lassen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Triebfahrzeugführer

hallo zuerst mal: weisst du, was die Streckengeschwindigkeit ist?

Je nach Topografie Zugreihe (Bremsbauart) und Bremshundertstel (hier Bremsverhältnis), kann das variieren.

Hier ein Beispiel aus der Schweiz:

https://www.flickr.com/gp/r_walther/G0HVK6JR53

Dazu kommen noch die festen Langsamfahrstellen ( K 55, K ausf 90 etc.)

Die Ein- Ausfahrts- und Durchfahrtsgeschwindigkeiten (Ramsei 75, Lützelflüh 60, Hasle 90-50 ein und 90 aus)

Dann kommt noch was: Die Zeitreserve: ein Zug soll auch in der Lage sein geringe Verspätungen aufzuholen. In der Schweiz rechnet man mit 5 - 8% Zeitreserve. Das macht sich sehr positiv auf die Fahrplanstabilität bemerkbar.

Wenn du aber die Erfahrung machst, dass die Züge von Signal zu Signal schleichen, Dann kann das auch der PZB geschuldet sein.

Vorsignal zeigt Warnung (Halt erwarten) an, dann muss zwangsweise abgebremst werden. Die alte Zugsicherung in Deutschland verlangt das.

In der Schweiz, mit ETCS L1 LS und Euroloop kann das entfallen, weil beim Hochsignalisieren auch die Bremskurve unverzögert auf den Zug übertragen wird:

https://youtu.be/tyOk6kTuzCw

So sind Zugfolgen von 2 Minuten möglich.

Weil der Zug einen Fahrplan hat, der nicht automatisch Streckenhöchstgeschwindigkeit vorsieht, dazu kommt die Vorgabe, energiesparend zu fahren, also unnötige Beschleunigungsmanöver zu unterlassen, solange der Fahrplan das hergibt und die Strecke damit nicht blockiert wird (da gibt es dann entsprechende Anweisungen per "Zugfunk"). Außerdem ist diese "Schleichfahrt" oft Ergebnis einer außerplanmäßigen Geschwindigkeitsbeschränkung wegen Mängeln an der Strecke oder Bauarbeiten, manchmal aber auch wegen eines vorausfahrenden Zuges, weil das nächste Signal wieder "Halt" zeigt.

Wenn Züge langsamer fahren, als zulässig wäre, hat das in der Regel gute Gründe.

Es gibt viele Langsamfahrstellen im Netz, von denen man als normaler Fahrgast nicht viel mitbekommt. Dazu zählen unter anderem unbeschrankte oder defekte Bahnübergänge, Schäden am Oberbau oder an anderen Bauwerken.

Dazu kommen weitere ungeplant auftretende Faktoren. Das kann heißen, dass ein langsamerer Zug, wie zum Beispiel ein Güterzug, die Strecke blockiert und es keine Überholmöglichkeit gibt.

Bei besonderen Umständen kann auch Fahren auf Sicht notwendig sein.

Oder der Zug hat großzügig bemessene Fahrzeitreservehn und ist zu früh dran. Dann kann es sein, dass er vorübergehend langsamer fahren muss, um im Plan zu bleiben.

Woher ich das weiß:Hobby – Interesse für Stadtgestaltung & ÖPNV

Ich vermute, man baut eine Reserve in den Fahrplan ein. Deshalb müssen die Züge meistens nicht die maximale Geschwindigkeit fahren, können aber aufholen, wenn sie mal Verspätung haben. Wenn bereits verspätete Züge zu langsam fahren, müssen sie dies wohl, um anderen nicht in die Quere zu kommen.


minecraftman900 
Fragesteller
 21.08.2023, 22:37

Das würde ich jetzt auch so in der Art vermuten

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