Wie würdest du es finden, wenn z.B. arabische Staaten hier Revolutionen anzetteln und eine islam-freundliche Regierung einsetzen?
7 Antworten
Das Gleiche hat ja z.B. UdSSR/Russland auch gemacht. Deswegen haben wir ja immer wieder Szenarios wie Nord-/Südkorea, BRD/DDR, Taiwan/China, Nord-/Südvietnam, usw.
Und das ist auch im Nahen Osten passiert. Russland hatte 1979-1989 eine Invasion auf Afghanistan begonnen, die USA haben dort die Mudschahedin ausgebildet und mit Waffen versorgt. 2015 hat Russland in Syrien gekämpft, USA und Iran waren auch involviert. Das nennt man Stellvertreterkriege.
Auch die arabischen Staaten sind irgendwann mal durch Kriege und Eroberungen entstanden. Alles jenseits der arabischen Halbinsel. Diese Länder sind durch keine "natürliche" Ethnogenese entstanden, sondern durch Fremdherrschaft.
Aber das meiste der Moderne und besonders seit dem 2. WK liegt am Tauziehen zwischen USA und Russland.
Pax Americana -vs- Pax Sovietica
Am schlimmsten haben die USA übrigens nicht mal in den arabischen Staaten gewütet, sondern in Südamerika, wie bspw. Panama, Nicaragua, etc.
Das war auch ganz normal Teil von diesem "Tauziehen" bzw. Kalter Krieg etc.
Zu einem bestimmten Zeitpunkt war die Welt ja zwischen "Ost und West" aufgeteilt bzw. wie hier zwischen NATO und Warschauer Pakt: https://bilder.deutschlandfunk.de/36/64/f5/4f/3664f54f-4186-420b-bef1-d9eed19f26fd/nato-osterweiterung-100-1280xauto.png
In Vorderasien/Naher Osten ging das noch eine ganze Weile so weiter und gewann später noch mehr an Bedeutung, wegen Öl.
In Afghanistan wurde plötzlich die "Volkspartei Afghanistan" gewählt, was natürlich eine Marionettenregierung der UdSSR war. Die wollten eine Säkularisierung und dagegen haben sich halt Mudschahedin und Dschihad erhoben. Deswegen ist Russland einmarschiert, um "die Ordnung wiederherzustellen" und ihren Genossen zu helfen (so wie heute in der Ukraine).
Die USA wollten verhindern, dass Russland dort die Kontrolle bekommt und haben indirekt die Terroristen der Zukunft ausgebildet. Darunter waren damals auch Osama Bin-Laden (Gründer von Al-Qaida) und Abu Musab az-Zarqawi (Gründer von ISIS).
Ja gut, das meiste, was du schreibst, ist mir bekannt.
Die Saurrevolution war doch ein innerafghanisches Ding, was danach von der SU unterstützt wurde.
Was ich nicht verstehe, ist, dass immer von einer sowjetischen Invasion gesprochen wird. Wenn ich Artikel dazu lese, dann sind die Machthaber in Afghanistan nach dieser Revolution immer pro-SU. Wollten Hilfe von der SU, was die SU anfangs abgelehnt hatte, während die CIA die islamische Welt "radikalisierte" und mit Waffen belieferte. Als sich die SU dann doch entschloß, gegen die Mudjaheddin/USA zu helfen, da heißt es plötzlich russische Invasion. Verstehst du, was ich meine?
Ich glaub, ich muss mir mal ´ne genaue Timeline aufschreiben...
Ach so, ja :) Na gut, seien wir mal ehrlich, ich glaube, Afghanistan ist und war schon immer so weit vom Sowjet-Sozialismus entfernt, wie der Papst vom Heiraten...
Die haben da ja überhaupt keine kulturelle oder historische Verknüpfung, dass überhaupt die Idee für sowas entstehen würde. Islamische Länder sind ja von Natur aus konservativ bis eher rechts. Alle Staatsformen von arabischen Ländern im Nahen Osten bspw. sind Theokratien, Monarchien, oder Diktaturen,... aber in Afghanistan wollten sie Sozialismus und Kommunismus? ;)
Zumal die UdSSR direkt anfing, die Oberschicht zu ermorden und zu enteignen. Aber Knackpunkt war halt die Säkularisierung - schon klar das sowas im Islam nicht vorgesehen ist.
Also dass eine rechtmäßige, sozialistische Regierung in Afghanistan angeblich Russland um Hilfe gebeten hätte, ist natürlich von vorne bis hinten fingiert :D
Die hätten sich auch das ganze Geplänkel davor sparen und direkt einmarschieren können ;) Aber wie gesagt, manchmal klappt es ja auch und ist dann viel günstiger, als ein offener Krieg. Die Ukraine hatte noch bis zur Kastanienrevolution 2014 immer eine pro-russische Partei als Regierung, bis die Ukrainer das nicht mehr wollten und sofort die Krim annektiert wurde.
Alles mehr als eindeutig :)
Dann lies mal: Afghanischer Bürgerkrieg bis 1979 und: Nur Muhammad Taraki
Na, ich will´s dir nicht aufdrängen. Es interressiert mich ja vor allem selbst.
In der Ukraine hatten die USA die orange Revolution 2004 inszeniert und beim Maidan haben sie auch kräftig mitgemischt.
Danke für die Info und deine Perspektive. Ich werde es mir mal ansehen, bevor ich mir ein Urteil erlaube.
Nein, eine "islamfreundliche Regierung" ist nicht mein Ding. Wenn aber Russland eine russlandfreundliche Regierung einsetzen würde, stelle ich mich sofort für jedes Amt zur Verfügung. Und wenn ich selbst die Macht in Deutschland hätte, würde ich Untergrundaktivitäten in den USA durchführen um das System dort zu unterminieren. Zu diesem Zweck würde ich mich weltweit mit Gegnern der USA verbünden, damit wir in dieser Sache zusammenarbeiten.
Warum nicht auch islamfreundlich? Gegen den ganz "normalen" Islam ist doch nichts einzuwenden, sondern nur gegen den vom Westen herangezüchteten extremistischen Islam. So meinte ich es eigentlich trotzdem mit meiner Frage nicht, aber gegen islam-freundlich ist doch nichts einzuwenden.
Gegen russlandfreundlich hab ich auch nichts einzuwenden. Ich finde, wir sollten den festen Entschluß im Herzen haben, dass auf unserem Kontinent Frieden herrscht - und die USA sollen sich bitte auf ihren Kontinent zurückziehen und dort bleiben.
Wenn du schon gleiches Recht für alle schreibst, dann solltest du der Vollständigkeit halber auch alle anführen und nicht wieder nur die Amerikaner. Das erweckt ansonsten irgendwie den Anschein einer gewissen staatlichen Befangenheit.....
Meine Meinung ist, dass sich kein Land irgendwo einmischen sollte. Besser, man kehrt vor der eigenen Haustür.
Die USA gehört zum Westen, ich bin Deutsche und gehöre zum Westen. Da interessiert es mich natürlich besonders, was der Westen so treibt.
Ich sehe nur demokratisch legitimierte Regierungen als Vertreter ihres Volkes.
Alles andere sind eben Leute, die die mit Hilfe einer Gruppierung die Macht an sich gerissen haben.
Dem Volk zu helfen, eine selbst gewählte Regierung aufzustellen, hat kein Entsprechung für das Einsetzen irgendwelcher Despoten.
Fände ich äusserst unterhaltsam. Allerdings halte ich sie gleichzeitig nicht für fähig genug.😅
Was wir jetzt haben, ist ja wohl schon lange nicht fähig.
Stimmt. Wobei es natürlich auch andere Methoden gibt. Ich glaube es war Erdogan der zu einem "Geburtenjihad" aufrief.
Da steig ich bis heute noch nicht richtig durch.....