Wie werde ich Bulimie los?

Hi!

Zunächst: tut mir leid, dass Du betroffen bist.

Dann: In der Psychologie ist sehr (!) bekannt, dass Bulimie nicht mit dünn- oder dicksein zu tun hat. Das wundert mich, dass hier mehrere Therapeuten Dir nicht helfen wollten. Das klingt auch, als wenn Du die schuldig dafür machst... und die frage ist, bist Du hier vielleicht etwas aggressiv ihnen gegenüber? Weil ich kann mir das wirklich nicht vorstellen, dass "echte" Therapeuten so etwas tun. Ich vertraue da schon, dass das Kollegium weiß, was es tut... wir kennen hier eben nur Deine Geschichte.

Hör zu. Es geht mir nicht um die Verantwortung einer Erkrankung. Das ist Deine Erkrankung, Deine Bulimie. Du musst sie in den Griff kriegen und das ist Deine Aufgabe, Deine Verantwortung. Das weißt Du aber. Therapeuten sind eine Art Arbeitsfeld/ Werkzeug. Sie machen das nicht weg. Das ist, als würdest Du in ein Fitness-Studio gehen: nur weil Du da bist, wirst Du nicht sportlich - sondern die Verantwortung liegt auch im Fitti bei Dir selbst, ob Du etwas tust oder nicht. ABER: Eine Bulimie ist eine schwere Erkrankung. Da kann man sich nicht einfach selbst herausziehen, sondern da braucht es wirklich eine Therapie. Deshalb würde ich Dir empfehlen: Versuche, noch mal offen für Dich über eine Therapie nachzudenken, vielleicht kannst Du ja doch einen Psychologen für Dich annehmen statt abwehren. Vielleicht kannst Du das als Mehrwert für Dich sehen und auch Deine eigene Beteiligung in der Therapie ausbauen. Viel Erfolg!

hi, ich habe es aus der bulimie geschafft. die erste therapie war ne katastrophe. ich habe dann eine stationäre reha gemacht, 6 wochen war ich weg (4+2 verlängert). ich war in der psychosomatischen bad pyrmont. das beste was mir passieren konnte und hat mir sehr geholfen!!! war danach um 180 grad verändert. der komplette reset war damals die einzige möglichkeit, das irgendwie noch auf sie reihe zu kriegen, weil die therapie im alltag nicht geholfen hat. es war natürlich nicht einfach und auch sehr aufwühlend, aber es hat mir geholfen. da gab es einzel- und gruppentherapiestunde und noch verschiedenes drum herum, wie ergotherapie oder sport und soziale kompetebzen... was sehr geholfen hat. und mit den anderen sass man halt im selben boot, haben uns gegenseitig gestärkt.

habe dann im anschluss noch ne ambulante therapie zur nachsorge gemacht, damit ich im alltag stabil bleibe.

ich war damals 21 und hatte seit 16 bulimie.

viel kraft und halte durch. du kannst das schaffen!!

 Ich habe angefangen mein Essen wieder auszukotzen. Ich war schon bei mehreren Psychologen, jedoch meinte jeder ich übertreibe. Weil man das nicht am Gewicht gesehen hat- da ich übergewichtig war. Ich habe 90 kg gewogen

unglaublich!

dabei müssten Therapeuten doch wissen, dass man bei Bulimie nicht dürr sein muss, sondern auch dick sein kann

aber da du so stark abgenommen hast, bist du da nicht eher magersüchtig vom Purging Typ?

geh zu einem Therapeuten, der sich mit Essstörungen auskennt!

Es macht mich grad unheimlich wütend, dass du so von den Psychologen, bei denen du warst, behandelt wurdest. Das ist unter aller Sau.

Ich würde dir wärmstens empfehlen, einen Klinikaufenthalt zu machen. Das, wie es bei dir ist, klingt schon nach einer sehr gefährlichen und behandlungsbedürftigen Essstörung, und das solltest du nicht auf die leichte Schulter nehmen, besonders weil es schon so lange besteht. Das dauernde Erbrechen kann wirklich schlimme körperliche Folgen haben, ich spreche da aus Erfahrung und wünsche dir von Herzen, dass du mit Hilfe eines guten Therapeuten aus diesem Kreislauf ausbrechen kannst.

Falls ein Klinikaufenthalt für dich absolut nicht in Frage kommt, schau dich mal um welche Therapeuten (such am besten nach welchen für Erwachsene, weil du bist ja jetzt auch über 18) sich mit Essstörungen auskennen.

Alles alles liebe dir

Dann solltest du einen Psychiater aufsuchen oder in eine Klinik gehen...