Wie ist es so im Kinderheim?

10 Antworten

Das ist ganz verschieden. In Deutschland gibt es viele Formen: Jugendwohngruppen (das ist die häufigste), Erziehungsstellen, Betreutes Wohnen (ist dann eher ab 16 der Fall), Kurzzeitunterbringung und dann noch viele Mischformen von all dem.

Ich spreche mal über Jugendwohngruppen, das ist das, was ihr euch unter "Kinderheim" vorstellt.

Meist leben da ca. 8 Kinder/Jugendliche. Erzieher:innen arbeiten im Schichtdienst, es ist also immer irgendjemand da. Großgruppen wie aus alten Kinderheimfilmen gibt es nicht mehr - keine großen Räume voller Stockbetten. :) Man versucht es heute etwas familienähnlicher zu gestalten.

Es gibt auch solche, in denen die Erzieher:innen fest leben. Was es bei euch ist, kommt eben auf den Ort an und was es da so gibt.

In meiner Stadt ist es so: Da gibt es eine Jugendwohngruppe, die aus 2 Wohnungen besteht. Da wohnen insgeamt 5 Jugendliche drin, d.h. eine Wohnung hat 3 und die andere 2 Jugendliche. Jeder hat ein eigenes, möbliertes Zimmer, und jede Wohnung hat eine Küche, ein Bad und einen Gruppenraum.

Da das Leben möglichst normal ablaufen soll, hat man sein Handy und Internet. In der Wohngruppe meiner Stadt wird das Internet abends immer abgeschaltet, damit man nicht nachts durchzockt oder irgendwie anders keinen Schlaf findet. Aber da ist wirklich jede Wohngruppe anders. Das Handy könnte einem zum Beispiel schon unter bestimmten Umständen nicht erlaubt sein. Zum Beispiel, wenn kein Kontakt zwischen Eltern und Kind bestehen darf, weil die Eltern ihr Kind manipulieren könnten - dann kann man eben auch kein Handy erlauben. Es kommt also auf den spezifischen Fall an und was das Jugendamt für sinnvoll hält.

Mittagessen ist - wenn möglich - gemeinsam, aber da jeder einen anderen Stundenplan oder Freizeitaktivitäten hat, essen manche eben früher oder später. Das Abendessen wird aber wirklich gemeinsam um 18 Uhr durchgezogen.

Man hat dort natürlich auch Aufgaben, so wie Kinder in einer Familie auch Aufgaben haben. Die sind je nach Alter gestaffelt. Die Kleineren müssen vielleicht nur mal den Tisch decken oder ihr Zimmer aufgeräumt halten. Mit 13 hat man schon eher andere Aufgaben wie z. B. Abwaschdienst oder Müll leeren. Dafür gibt es normalerweise einen Wochenplan.

Bettruhe und Ausgehzeiten kann man so nicht pauschal sagen, das kommt wirklich ganz auf die Wohngruppe an (jede hat andere Regeln) und auch auf den persönlichen Fall. Und ist sowieso dann nochmal nach Alter gestaffelt.

Bei Freunden übernachten ist normalerweise gar nicht mehr erlaubt. Sie sind für deine Sicherheit verantwortlich und wenn du eine ganze Nacht weg bist (du könntest ja auch bei jemand anderem als dem angegebenen Freund oder Freundin sein), können sie deine Sicherheit nicht mehr gewährleisten.

Der Umzug dorthin ist ganz simpel: Du packst einen Koffer oder eine große Tasche mit den Dingen, die dir wichtig sind (muss eben alles ins Zimmer passen, evtl. teilst du dir eins mit einer anderen Person), fährst gemeinsam mit Erzieher:in hin und dir wird alles erklärt. Dann räumst du deinen Kram in deine Möbel, die dir zugewiesen sind. Normalerweise hat man einen Schrank, ein Regal, einen Nachttisch und einen Schreibtisch, um alles unterzubringen. Also Klamotten, Bücher, Schminkzeug, Schulsachen, Badprodukte und was man noch alles so hat. Möbel bringst du keine mit. Deswegen ist der Umzug auch nicht schwer, du hast eben deine 1-2 Koffer und fertig. Du musst ja auch sonst kein Haushaltszeug mitbringen, das ist alles schon dort.

Wie findet man ein Kinderheim überhaupt? Das sucht man nicht selbst. Man spricht mit dem Jugendamt, erklärt das Problem und äußert auch den Wunsch, nicht mehr mit der Mutter zusammenzuleben. Dann bekommt man mögliche Optionen erklärt. Aber die Entscheidung liegt dann mehr oder weniger beim Jugendamt. Wenn sie dich als gefährdet sehen, kommst du auf jeden Fall raus und dagegen kann die Mutter dann auch nichts sagen. Aber es ist dann nicht so, dass du dir aus 3 Kinderheimen das liebste aussuchen könntest oder so. Je nachdem, wo noch Plätze frei sind (sie sind oft voll!), kann es auch sein, dass du außerhalb deines Ortes in ein Heim gehst. Da achtet man einfach auf Faktoren wie Schulweg, freie Plätze, Nähe zum bisherigen Sportverein oder anderen Hobbys, persönliche Eignung etc. Aber das wird dann alles mit dir besprochen. Es ist auch nicht so, dass du dann plötzlich gar nicht mehr mitreden kannst.

Gesetzlich gibt es dort auch Taschengeld, das nach Alter gestaffelt ist. Das dürften mit 13 Jahren je nach Bundesland um die 30-40€ sein.

Also. Ich war selber im Kinderheim. Wir waren eine Gruppe die wie eine Familie gelebt hat. Ich habe mir das nicht ausgesucht dort zu wohnen ich wurde als kleines Kind meiner Mutter weggenommen. Mittlerweile sind wir eine Pflegefamilie und ich bin das einzige Kind.

Ich hatte eher weniger Freiheiten was aber eher daran lag das meine Eltern schlechte Erfahrungen mit meinen Geschwistern gemacht haben.

Sie kann sich an ein Jugendamt wenden mit Termin/ Telefonat

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin ein Pflegekind

ohne JUgendamt geht das nicht. Es sei denn, die Eltern bezahlen alles, dann nennt sich das Kinderheim aber Internat,

Muss man unbedingt bedürftig/traumatisiert sein um in ein Heim zu kommen? (Das haben wir so im Internet gelesen), oder kann man auch mit einer Hintergrundgeschichte wie dieser in ein Heim gehen?

In ein Internat kann man einfach so gehen, wenn die Eltern das bezahlen. Ob die Gründe deiner Freundin ausreichen, in ein Heim zu kommen - das vom Staat bezahlt wird - entscheidet das Jugendamt. Da ein Heim aber sehr teuer ist, wird das selten gewährt, sondern es wird seitens des JA erstmal versucht, mit anderen Mitteln das pubertierende Kind und die Eltern wieder zu versöhnen. Andere Mittel sind z.B. Beratungen von Eltern und Kind in einer Beratungsstelle.

Was für Freiheiten hat man in einem Heim?

Sehr oft weniger als im oft inkonsequenten Elternhaus.

Sorry aber wenn du schreibst:

BLÖDE UND NICHT KONSTRUKTIVE KOMMENTARE WERDEN GEMELDET.

Dann hat man schon kaum noch Lust zu antworten. Ein höflicher Umgang sollte selbstverständlich sein und ist auch so in den GF Richtlinien gefordert. Das du solche Kommentare meldest die gegen die Richtlinien verstoßen solltest du nicht extra erwähnen.

Und nein, ich kann mich nicht in sie hineinversetzen, und auch kein anderer von uns kann das hier tun, wir kennen deine Freundin und deren Hintergrund dafür einfach nicht gut genug. Und ehrlich es interessiert mich auch nicht so besonders, ich kann dir nur anhand deiner Angaben antworten und ganz allgemein auf Sachverhalte eingehen die man so recherchieren kann.

Nun aber zu deiner Frage.

Was die Rechte und Pflichten in einem Kinderheim bzw. in einer Wohngruppe betrifft, da kann ich dir wenig weiterhelfen. Letzten Endes vertreten aber die Betreuer im Wohnheim die Eltern und werden nur die altersüblichen Freiheiten gewähren. Welche das sind hängt aber auch stark von dem Kind / Jugendlichen und der Wohngruppe selber ab. Glaube bitte nicht das alle eitel Sonnenschein ist, in jeder Gruppe gibt es mal Probleme und die Betreuer leben nicht nur für die Kinder und Jugendlichen, sondern haben ggf. auch noch ein Privatleben und unter Kindern und Jugendlichen gibt es meist auch verschiedene Reibereien.

Nun zu der Frage wer kann alles in so ein Heim kommen.

Ob deine Freundin dafür in Frage kommt kann ich so nicht beurteilen, das muss ggf. das Jugendamt beurteilen. Zuerst sollte deine Freundin Kontakt zum Jugendamt herstellen ggf. ist es Ratsam dies ggf. über eine Erwachsene Vertrauensperson zu tun die deine Freundin gut kennt und die ggf. auch etwas zu den Zusammenleben in Ihrer Familie sagen kann. Das Jugendamt wird dann sicher den Vorgang als solches aufnehmen und Maßnahmen treffen. Die erste Maßnahme wird vermutlich die sein das ein bestellter Betreuer(in) sich die Sache bei deiner Feundin ansieht. Je nach Empfehlung wird dann geschaut welche Maßnahmen sinnvoll sind. Die Maßnahme in ein Kinder/Jugendheim oder in eine Wohngruppe zu wechseln wird aber eher nur als letztes Mittel angesehen. Sollte allerdings die Empfehlung zu so einem Wechsel ausgesprochen werden kann die Mutter zwar Rechtsmittel einlegen, aber wenn deine Freundin den Wechsel ebenfalls will, dann dürften diese recht wenig Erfolg haben.

Hallo

Ja, meldet euch beim Jugendamt.

Wenn das Jugendheim meint, es gäbe Anlass dazu, wird das geschehen.

Vermutlich kommt sie zuerst in eine Art Übergangsheim. Aber bisschen weiter weg von Zuhause. Den man will sie ja davon trennen. Dies wiederum meint, dass sie ihrem gewohnten Alltag nicht nachgehen kann. Sprich; man wird für sie dann ein Heim suchen, bei welchem sie zur Schule kann.

Die Regeln sind je nach Heim verschieden. Ich durfte zu Beginn noch nicht mein Handy haben, und ich war da schon 15, aber das ganze war auch vor 13 Jahren.

Weiss nicht, ob deine Freundin überall schlafen darf. Ich durfte genau ein Wochenende im Monate weg (im Übergangsheim durft ich jedes Wochenende weg), und da wollte man wissen, wohin ich gehe. Normalerweise schläft man sonst im Heim und hat geregelte Ausgangszeiten. Meist zu Beginn eher weniger

Bekommen habe ich 10chf in der Woche, und ich musste dafür arbeiten.

Also Freiheit wirst du im Heim nicht wirklich bekommen. Aber du kannst dich ausleben, ohne Angst zu haben, was Mama oder Stiefpapa sagen wird.

Weitere Fragen?

Lg