Wie gehe mit einem Gegenbeispielsortierer um?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo Lux385!

Bei den Menschen, die sich so ähnlich verhalten, wie du es beschreibst, war meine Einschätzung bisher, dass sich hinter dieser scheinbaren Einnahme einer konträren Position das Fehlen einer eigenen Position verbirgt, quasi erst die eigene Haltung durch das "Provozieren" eines Dialogs im Stil einer These-Antithese-Konklusion erworben wird. Im Übrigen gänzlich unbewußt seitens der betreffenden Diskutanten, auch nicht in jedem Fall mit einem benennbaren Diskussionsergebnis. Das war dann leider unbefriedigend für mich, aber keine böswillige Absicht der anderen.

LG

gufrastella


Lux385 
Fragesteller
 07.02.2022, 10:43

Danke gufrastella,

das klingt ja fast so, als ob man Menschen, die sich so verhalten mittels umgekehrter Psychologie leicht in eine Bestimmte Richtung lenken könnte. Trotzdem macht es diesen Menschen in meinen Augen unsympathisch, weil dadurch nur die wenigsten Aussagen auch wirklich authentisch sind und es mir wichtig ist, dass der Mensch mit dem ich den Wohnraum teile auf Augenhöhe mit mir kommuniziert und nicht seine Meinung zu einem bestimmten Thema nach mir orientiert, indem er prinzipiell den Gegenpol bildet. Vor Allem, wenn besagte Person erst im Moment der Thematisierung ihre Meinung über ein bestimmtes Thema erwirbt, geht mir das gegen den Strich, weil die Meinungsbildung auch etwas zur Charakterentwicklung mit beiträgt und dieses sich scheinbar fortlaufend in die entgegengesetzte Richtung zu meiner bewegt.

Wie würden sie mit diesem Mitbewohner umgehen?

0
gufrastella  07.02.2022, 11:11
@Lux385

Wenn meine Einschätzung zutrifft, ist die gleiche Augenhöhe insofern nicht gegeben, als eine Person mit und eine Person ohne eigenen Standpunkt zusammen sprechen. Die gleiche Augenhöhe kann dadurch hergestellt werden, dass beide in der Lage sind, Argumente zu würdigen und zu bewerten, als auch in kurzer Zeit zu einer eigenen Bewertung zu gelangen. Wenn dieser Denk- und Bewertungsprozess längere Zeit dauern würde, wäre es für eine Seite unter Umständen langweiliger. Andererseits bekäme sie die Gelegenheit, die eigenen Argumente und Bewertung zu überprüfen.

Die "reflexhafte" Einnahme einer Gegenposition würde mich veranlassen, die andere Person darauf hinzuweisen, dass sie diese Haltung doch gleich mit Argumenten unterfüttern sollte, bevor man weiterdiskutiert, da das helfen könnte, eine qualifiziertere und spannendere Diskussionsgrundlage zu schaffen.

1

Stört es dich, dass er advocato diaboli mimt oder der Tonfall, oder dir Argumente fehlen?

In einer Diskussion, rein intellektuell freundschaftlich, nimmt einer oft die Position des Gegenspielers ein, denn ist man sich einig, gibt es keine Diskussion. Fehlt ein echter Gegenpart können so Gegenargumente durchgesprochen werden.

Das ist normal in Diskussionen.

Aber mir ist schon aufgefallen, dass einige Mühe haben damit und sich angegriffen oder genervt fühlen. Vor allem ist ihnen sehr Unwohl, wenn man nicht stets einer Meinung ist. Sie denken man ist zerstritten.

Dabei ists bloss ne Diskussion um daraus zu lernen.

Man muss sich nicht einig sein und ist trotzdem befreundet. Schon gar nicht bei Spassdiskussionen. Das ist Hobby.


Lux385 
Fragesteller
 08.02.2022, 22:39

Klar, wenn die Diskussion auf Augenhöhe und freundschaftlich verläuft, ich kann aber auch gut einschätzen, ob mein Gegenüber auf eine ungesunde Art reflexartig sich gegen mich positioniert oder wir freundschaftlich gemeinsam Brainstorming betreiben. Wieso sonst sollte ich hier um Rat fragen?

0
Nazgul89  08.02.2022, 23:05
@Lux385

Es gibt sehr viele die schon eine emotionalere freundschaftliche Diskussion als heftigen Streit empfinden.

Wenn es unfreundlich ist, stellt sich die Frage , ob du ein Mann bist und er die Hierarchie klärt oder ne Frau und dito macht. Und wenn letzteres der Fall ist, du mit einem unbelehrbaren Macho zu tun hast.

m besten im letzteren Fall ist wohl stehen lassen. Bist du ein Mann weisst du besser als ich was zu tun ist.

1