Wie erfolgreich war Bismarck im Kampf gegen die Reichsfeinde?

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Viel Erfolg hatte Bismarck bei der Bekämpfung der von ihm »Reichsfeinde« diffamierten Kräfte nicht wirklich.

Das Ziel ihrer nachhaltigen Schwächung hat er nicht erreicht.

Bei einem Teil der politischen Kräfte (vor allem Nationalisten und Konservativ-Autoritäre) hat es Vorbehalte oder sogar politische Ausgrenzung (besonders mit einer Neigung, die Sozialdemokraten als schlimme Umstürzler und »vaterlandslose Gesellen« zu diffamieren) gegeben.

Beim »Kulturkampf« kam es zu einer stärkeren Trennung von Staat und Kirche. Bismarck hat allerdings nach einiger Zeit etwas nachgegeben und Kompromisse gesucht. Für längere Zeitdauer blieben Zivilehe (Heirat beim Standesamt verpflichtend), staatliche Schulaufsicht, Kanzelparagraph (Strafandrohung gegen Geistliche, die mit Äußerungen in Ausübung ihres Berufes, den Frieden der öffentlichen Ordnung störten, mit Gefängnisstrafe bis zu 2 Jahren) und das Jesuitengesetz (Verbot des Jesuitenordens auf dem Gebiet des Deutschen Reiches, Ausweisung ausländischer Jesuiten, Verfügungen über den Aufenthaltsort deutscher Jesuiten).

Katholiken und Sozialdemokraten waren auch keine Gruppen, die das Deutsche Reich als solches (einen deutschen Nationalstaat) ablehnten.

Katholiken fühlten sich teilweise nationalen Minderheiten und einzelnen deutschen Ländern und ihren Rechten verbunden und die kirchennahen Katholiken hatten eine Loyalität zur römisch-katholischen Kirche mit dem Papst als ihrem Oberhaupt, was bei Gegnern den Argwohn einer unzuverlässigen Treue gegenüber der staatlichen Autorität hervorrufen konnte.

Die Sozialdemokraten wollten eine Veränderung der politisch, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse innerhalb des Deutschen Reiches.

Bismarck hat eine Politik durchgeführt, bei der diese Gruppen harte Maßnahmen trafen. Das Ergebnis war aber, kirchennahe Katholiken und sozialdemokratische Arbeiterschaft in ihrem jeweiligen Zusammengehörigkeitsgefühl und in Solidarität zusammenzubringen. Die Anfeindung von außen hat bei Katholiken und Sozialdemokraten zu einem inneren Zusammenschließen beigetragen.

Politischer Katholizismus (Deutsche Zentrumspartei [kurz: Zentrum]) und Sozialdemokratie gingen gefestigt und gestärkt aus der Bekämpfung hervor. Bei der Reichstagswahl am 20. Februar 1890 waren die Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands (SAP) und die Deutsche Zentrumspartei die nach dem Stimmenanteil stärksten Parteien (nur wegen Besonderheiten des Wahlrechts [Mehrheitswahlrecht und Einteilung in Wahlkreise, die der Bevölkerungsanzahl nicht mehr entsprachen] lagen die Sozialdemokraten bei der Anzahl der Abgeordneten im Reichstag erst an 5. Stelle).

Hat sich angestrengt, mit Resultaten als Ergebnis

Sehr gut, bis in weite Schichten zerschlagen


sAlNT  27.03.2020, 03:15

Du als mit deinem Unterhosen Bild. Ich fühle mich belästigt. 😂

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