Wenn Gott alles weiß, wieso war er überrascht, als Adam und Eva gesündigt hatten?

10 Antworten

Der Gott und Vater des Herrn Jesus Christus war nicht überrascht, weil Er ja alles nach dem Ratschluss seines Willens bewirkt, alle Gedanken und Handlungen hervorruft (Eph 1,11; Ps 135,6). Nirgendwo in der Bibel steht, dass der Mensch einen freien Willen habe, dass also seine Willensbildung frei und unbeeinflusst sei.

Gott hatte längst bevor Adam sündigte, den Retter aus Sünde und Tod bereitgestellt (1 Petr 1,20; Off 13,8), Jesus Christus. Gott handelte nach Seinem in Christus Jesus gefassten Vorsatz für den Ablauf der Äonen (griech. aioon, langer Zeitraum mit Anfang und Ende; nicht: Ewigkeit).

Wir Menschen müssen durch Sünde und Tod hindurch, denn nur wer Sünder war, weiß die Gnade, die in Christus Jesus ist, zu schätzen, und nur wer tot war, das unvergängliche Leben, das beim Abschluss der Äonen, bei der Vollendung (1 Kor 15,24) auch all den bislang noch nicht Gläubigen gegeben wird; Gott ist ja der Retter aller Menschen, vor allem (vorgezogenerweise) den Gläubigen (1 Tim 4,10). Jetzt lernen wir Gott kennen und Seine Liebe; jetzt können wir Ihn im Namen Jesu Christi anbeten.

Die Frage Gottes an Adam, ob er gegessen habe (1 Mose 3,11), diente nur zur Nennung dessen, über was Er redete, und zur Feststellung, zum Festhalten des Sachverhalts.

Gruß Dieter Landersheim, biblischelehre.de

Er war nicht überrascht

Da Gott nur vollkommenes schafft, aber der Mensch geprüft werden muss, ehe er Anspruch auf den himmel hat, musste ein Fall konstruiert werden, damit eine Welt mit gut und böse existiert, um sich entscheiden zu können. Entscheiden kann man sich nur, wenn es mindestens zwei Möglichkeiten gibt.

Woher ich das weiß:Hobby – Wo nicht weiser Rat ist geht das Volk unter Sprüche 11, 14

MichaelK89  24.07.2023, 12:19

Warum muss ein allwissendes Wesen Prüfungen durch führen? Das ergibt doch gar keinen Sinn.

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Agnos2  24.07.2023, 14:16
@MichaelK89

Weil Menschen Entscheidungsfreiheit bekommen haben,Gott ist nicht Allwissend.

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MichaelK89  25.07.2023, 19:09
@Agnos2

Dies widerspricht der vorherrschenden Meinung in den monotheistischen Religionen. Aber ich denke auch, dass diese Unbekannte nicht anders gelöst werden kann.

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Man darf nicht vergessen, dass alles vor einigen tausend Jahren so niedergeschrieben wurde, dass es für die Menschen damals nachvollziehbar und zu verstehen war.

Vor allem ging es nicht darum, eine wissenschaftlich belastbare Abhandlung für Menschen von heute mit ihrem auf Logik und menschlicher Erklärbarkeit ausgerichtetem Vernunftdenken (das nicht immer ein Vorteil ist) zu fertigen sondern darum, den Menschen Gott als einzigen Gott zu präsentieren (was damals unvorstellbar war), der alleine souverän handelt und entscheidet. Dass dabei scheinbar mal was nicht so läuft, wie Gott sich das vorgestellt hatte, war damals kein Problem für die Menschen und hat seine Allmacht nicht in Frage gestellt.

Ein Mensch vor über 2000 Jahren hätte es vielmehr überhaupt nicht verstanden, wenn da stünde:

"Gott sprach: Habe ich gleich gewusst. Dafür fliegt ihr aus dem Paradies raus - auch das war mir von Anfang an klar. Aber keine Sorge, ich habe schon einen Plan B. Ich schicke mal meinen Sohn Jesus zu eurer Rettung und noch ein paar tausend Jahre später mache ich dann eine neue Erde und dann wird alles wieder gut. Bis dahin erst mal Geduld, bitte."

Die Thematik, dass Gott einerseits alles schon immer weiß und nicht an einen Zeitstrahl der Ereignisabfolge gebunden ist, andererseits trotzdem scheinbar erst auf Ereignisse reagiert wenn sie passiert sind, als wäre er davon überrascht oder hätte es eigentlich anders geplant, finden wir ja öfter in der Bibel und fordert uns natürlich immer heraus. Weil wir eben alles heute wissenschaftlich erklären wollen und dabei eben beim Außerachtlassen des Faktor Zeit an unsere Grenzen kommen.

Anderes Beispiel:

Das Universum ist vor ein paar Milliarden Jahren per Urknall entstanden und dehnt sich seitdem aus.

Frage: Was war vorher? Was ist außerhalb des Universum? Wo kam die gewaltige dafür erforderliche Energie her?

Du siehst, nicht nur die Bibel gibt scheinbar logische Widersprüche oder Rätsel auf. Auch die Wissenschaft tut dies.


vonGizycki  24.07.2023, 12:39

WeiSte

Du siehst, nicht nur die Bibel gibt scheinbar logische Widersprüche oder Rätsel auf. Auch die Wissenschaft tut dies.

Nur nebenbei: Auch die Wissenschaft kennt nicht den Grund warum etwas ist und nicht nichts. Allerdings behaupten die das auch nicht! Sie gibt nicht das Rätsel auf, es ist eins, für alle.

Die Bibel behauptet aber und wird auch heute noch als Gottes Wort propagiert.

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WeiSte  24.07.2023, 16:17
@vonGizycki
Die Bibel behauptet aber ...

Religion will per se gar keine Wissenschaft sein, unterliegt deshalb auch nicht der wissenschaftlichen Methodik und darf das auch.

Die Botschaft einer Religion und ihrer Schriften muss man glauben oder es sein lassen.

Meine Ausführungen oben wollten deshalb auch nicht Religion und Wissenschaft an sich vergleichen sondern nur zeigen, dass es ungelöste Rätsel, scheinbare Widersprüche oder zumindest Unvorstellbares auch woanders gibt; nämlich immer dann, wenn menschliches Denken an seine Grenzen kommt.

und wird auch heute noch als Gottes Wort propagiert.

Immehin ist es offensichtlich auch noch nicht gelungen, weligstens das zu widerlegen. Sonst wäre die Bibel schon lange tot. Sie ist aber immer noch eines der meistgelesenen Bücher der Welt.

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vonGizycki  24.07.2023, 19:21
@WeiSte

"Religion will per se gar keine Wissenschaft sein, unterliegt deshalb auch nicht der wissenschaftlichen Methodik und darf das auch."

Aber im Himmel ist Jahrmarkt, das darf sein?

Jeder darf glauben was er will, selbst den größten Blödsinn. Nur behaupten das dieser Blödsinn auch noch die Wahrheit sei, geht zu weit. Und geht man von den historischen wissenschaftlich-archäologischen und bilogischen Tatsachen aus, dann hat Jesus niemals so ausgesehen wie er immer dargestellt wird.

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WeiSte  24.07.2023, 19:41
@vonGizycki
... dann hat Jesus niemals so ausgesehen wie er immer dargestellt wird.

Hat er sicher auch nicht.

Die Frucht im Paradies (Adam und Eva) war ja auch laut Bibel kein Apfel. Das steht nirgends. Und die heiligen drei Könige waren weder drei, noch waren es Könige (das Wort Μάγοι also Magoi bedeutet Magier, also Traum- oder Sterndeuter) und nirgends in der Bibel steht was von Caspar, Melchior und Balthasar.

Nur mal Beispiele.

Manchmal sollte man genau lesen was in der Bibel steht und vor allem auch, was nicht drin steht. Bei uns im Studium sagten die Dozenten damals gerne: "Ein Blick ins Gesetz erleichtert die Rechtsfindung." Das könnte man hier übertragen auch anwenden.

Und damit meine ich nicht dich, sondern tatsächlich diejenigen, die glauben, die Bibel zu kennen, ohne sie jemals gelesen zu haben.

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Hallo GLock44,

warum denkst Du, dass Gott überrascht gewesen ist? Immerhin hatte er Adam und Eva auf die Gefahr zu sündigen hingewiesen! Dennoch hat Gott nicht vorhergesehen, dass es so kommen würde! Warum kann man das sagen? Und wie verträgt sich das mit der Allwissenheit Gottes?

Gott besitzt zwar die Fähigkeit, alles zu wissen, doch macht er davon nicht uneingeschränkt Gebrauch! Hier kommt eine Lehre mit ins Spiel, die als "Prädestinationslehre" bekannt ist und die besagt, dass Gott alles weiß, ihm also auch jedes Ereignis, ob im irdischen oder im himmlischen Bereich, im Voraus bekannt ist.

Des weiteren schließt diese Lehre mit ein, dass Gott alles vorherbestimmt, jedes Detail im Leben eines Menschen. Die Prädestinationslehre wird jedoch nicht in der Bibel gestützt.

Hätte Gott im Garten Eden tatsächlich den Sündenfall vorausgesehen, dann wäre er im Grunde für das ganze Leid verantwortlich, das sich in der Folge ergeben hat! Macht das zu glauben jedoch wirklich Sinn, wenn man zum Beispiel daran denkt, dass Gott "Liebe ist" (1. Johannes 4:8)? Diese Formulierung bringt zum Ausdruck, dass jede Handlung Gottes von Liebe bestimmt und durchdrungen ist. Das würde aber ganz und gar nicht zum Vorherwissen bzgl. des Sündigens der ersten Menschen passen!

LG Philipp

Wo steht denn das er überrascht war? Er wusste das sie es tun werden, trotzdem hat er sie gelassen. Er hat Adam und Eva nachher nur befragt damit sie selber realisieren was sie getan haben.

Gott hat uns geschaffen damit wir eine Beziehung zu ihn haben. Hätte er Wesen ohne freien Willen geschaffen, wäre es keine wahre Liebe, es wäre gezwungen sie hätten ja keine Wahl. Also gab er ihnen einen Freien Willen. Aber auch dann hatten sie nie die möglichkeit sich für Gott zu entscheiden, weil es keine Möglichkeit gab sich gegen Gott zu entscheiden. Gott gab Adam und Eva die Herrschaft über die Erde, von allen Bäume im Garten durften sie essen außer vom Baum der Erkenntnis des guten und Bösen. Und aus dem Grund hat Gott es auch zugelasseb das der Satan in den Garten Eden kommt.

Er hat sie verführt den Apfel zu essen und schlecht über Gott geredet.

Nun hatten sie zum ersten mal die Wahl sich für Gott oder den Satan zu entscheiden. Sie haben dem Satan mehr vertraut.


mchawk777  24.07.2023, 09:52
Wo steht denn das er überrascht war?

Korrekte Frage, denn Gott wusste, dass es geschieht.

  1. Mose 2:
15 Und Gott der Herr nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, damit er ihn bebaue und bewahre.
16 Und Gott der Herr gebot dem Menschen und sprach: Von jedem Baum des Gartens darfst du nach Belieben essen;
17 aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen sollst du nicht essen; denn an dem Tag, da du davon ißt, mußt du gewißlich sterben

Wenn man den Text geanu liest, wird man feststellen, dass da im Prinzip schon steht, dass der Mensch davon essen wird.
Da steht ja kein "Falls" oder "Wenn".

Die Frucht selbst war ja nicht tödlich - tödlich war die Trennung von Gott, die daraus resultierte, was Adam und Eva NACH dem Essen der Frucht getan haben.

Wir wissen nicht, wie sich die Geschichte weiter entwickelt hätte, WENN sie um Verzeihung gebeten und Buße getan hätten.
Nur in dem Fall hätte Gott seine obige Prophezeiung nicht gesagt.

Das ist im Prinzip die Matrix-Frage "Hätte ich die Vase nicht erwähnt, hättest Du sie dann herunter gestoßen?" - Wir haben es halt mit einem Gott zu tun der unserer Raumzeit nicht unterworfen ist.

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