2 Antworten

Diego hat dir bereits alles zur Evolution des Schnabeltiers erklärt. Von mir aber noch ein Nachtrag zum Begriff "Makroevolution": die gibt es nämlich tatsächlich nicht! Denn die Differenzierung zwischen Mikro- und Makroevolution ist nichts als sachlich völlig fslsche, die Grundaussagen der Evolution verzerrende und Augenwischerei betreibenden Propaganda von Evolutionsleugnern, insbesondere von Kreationisten.

Einfach ausgedrückt ist sie bloß eine Entschuldigung für das Dilemma, dem sich Kreationisten ausgesetzt fühlen: das Naturphänomen der Evolution wird durch die Züchtung von Nutztieren, durch Resistenzbildung von Bakterienkulturen, durch Fossilfunde von Mosaikformen und eben auch durch die heutige Fortexistenz ebendieser (also durch Schnabeltiers, Quastenflosser & Co.) und somit durch alle möglichen auch in kurzen Zeitabständen stattfindenden Anpassungsformen als real und damit auch die Evolutionstheorie als Modell, um diesen realen Prozess zu beschreiben, bestätigt. Der Kreationist kann diese tatsächlich beobachtbaren Belege nicht leugnen und auch nicht wegbeten, also greift er zu einem Trick: er behauptet, dass all diese Beispiele "Mikroevolution" sind, er erkennt diese somit auch mit einem pseudoklugen Kopfnicken auch an, aber er behauptet dann scheinbar spitzfindig, dass ein Übergang zwischen den Arten (Makroevolution) nicht und niemals nachgewiesen werden könne.

Er benutzt hier aber ein Scheinargument: denn plötzliche Artübergänge gibt es ja tatsächlich nicht. Es macht - wieder einfach ausgedrückt - nicht einfach "Plopp" und aus einer Art geht auf einmal und ohne Vorwarnung eine neue Art hervor. Es hat niemals eine Fischlarve irgendwann plötzlich Beine gehabt, ein Dinosaurier auch niemals plötzlich Federn und auch eine Affendame hat niemals plötzlich einen fertigen Menschen zur Welt gebracht.

Es gibt tatsächlich nur die Mikroevolution, aber diese sorgt über gewaltig lange Zeiträume dann nun doch dafür, dass sich Artgrenzen vollziehen. Die kleinen, im Phänotyp auch deutlich sichtbaren Unterschiede zwischen einem Pudel und einer Deutschen Dogge gehen nämlich auf Unterschiede im Genotyp zurück. Die DNS von Pudel und Dogge unterscheidet sich aber noch zu geringfügig, um Inkompatibilitäten und damit Probleme bei der Fortpflanzung hervorzurufen.

Bei anderen nahe verwandten Arten sieht das aber schon ganz anders aus: Löwen und Tiger oder Esel und Pferde sind untereinander schon nicht mehr imstande, sich uneingeschränkt fortzupflanzen. Von ihren Nachkommen sind nur die Weibchen fruchtbar (und das auch nicht immer!). Die genetische Kluft, die sich im Laufe von etwa 2,5 Millionen Jahren der Mikroevolution ergeben hat, bewirkt hier eine Abgrenzung zweier Arten. Und die gab es übrigens auch beim Menschen: Homo sapiens und Neandertaler waren nachweislich auch noch imstande, Hybriden miteinander zu zeugen - aber offenbar waren bei diesen Hybriden auch wieder nur die Frauen weiterhin fruchtbar. Sapiens und Neandertaler waren damit zwei verschiedene Menschen-Arten.

Die Vorfahren von Mensch und Schimpanse haben sich allerdings bereits vor mehr als 6 Millionen Jahren voneinander getrennt und danach nicht mehr miteinander vermischt, sodass Schimpansen und Menschen nun gar keine Nachkommen mehr zeigen können. Sie gehören wegen vielen Millionen Jahren der Mikroevolution nun trotz ihrer immer noch gegebenen genetischen Ähnlichkeit nicht nur zwei verschiedenen Arten an, sondern auch verschiedenen Gattungen.

Hybriden belegen also ganz klar, dass der Begriff "Makroevolution" völlig hanebüchen ist. Und wenn es keine Makroevolution gibt, dann braucht man die belegbaren Entwicklungen aus der Mikroevolution auch nicht mit der Vorsilbe "Mikro" versehen. Das ist einfach nur Evolution.

Wer zwischen Mikro- und Makroevolution unterscheidet, hat die Evolutionstheorie nur nicht verstanden.

Woher ich das weiß:Hobby – Jahrelange Begeisterung für die Natur und ihre Bewohner.

Hyperhaes  11.11.2018, 10:58

Danke, genau das versuche ich dem FS bereits hier: https://www.gutefrage.net/frage/evolution-oder-gott-welches-von-beiden-haltet-ihr-fuer-real bereits (leider ziemlich erfolglos) zu vermitteln...

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MarkusPK  11.11.2018, 11:44
@Hyperhaes

Ja, ich hab es gerade mal gelesen. Du wurdest sogar von ihm ausgelacht. Aber so ist der Robert nunmal: Ein Paradebeispiel für den Dunning-Kruger-Effect at it's best: je inkompetenter ein dummer Mensch ist, desto selbstgefälliger und arroganter tritt er auf. Da ihm die Kompetenz fehlt, seine Fehler zu verstehen, fühlt er sich immer mehr in seiner Meinung bestätigt. Und dann amüsiert er sich sogar darüber und bekommt Lachanfälle, wenn er einfachste Sacherläuterungen nicht begreifen kann.

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Mosaikformen wie das Schnabeltier (und die übrigen Kloakentiere) passen ausgezeichnet zu den Vorhersagen der Abstammungstheorie. Mit ihrem Mosaik auf ursprünglichen und abgeleiteten Merkmalen belegen sie, dass auch Merkmalskomplexe wie der der Säugetiere schrittweise entstanden sind.

Im konkreten Fall kann man den Schluss ziehen, dass Milchdrüsen und Haare bereits beim letzten gemeinsamen Vorfahren aller drei rezenten Gruppen von Säugetieren vorhanden waren, die Lebendgeburt aber erst nach der Trennung in Kloakentiere auf der einen und Beutel- und Plazentatiere auf der anderen Seite entwickelt wurde.

Schnabeltiere sind davon abgesehen ein deutliches Zeichen dafür, dass kein Lebewesen nur existiert, um eine Übergangsform zwischen zwei Gruppen zu bilden. Mit seinen Giftspornen und seinem Elektrosinn hat das Schnabeltier eben auch ganz eigene evolutionäre Neuerungen hervorgebracht, die es von anderen Säugetieren abheben.