Was würdet ihr tun, wenn eure Tochter radikalisiert wurde? Sie gehört jetzt der sogenannten Last Generation Gruppierung an und klebt sich auf die Straße fest?

18 Antworten

Ganz ehrlich???

Lass sie doch. Sie hat - wie Du auch - ein Recht auf ihre Meinung.

Sie hat genauso ein Recht darauf, ihr Leben selbst in der Hand zu halten und zu steuern.

Und natürlich hat sie genauso ein Recht darauf, Fehler zu machen - und muss natürlich auch dafür gerade stehen.

Du musst nicht gut finden, was Deine Tochter macht. Aber deswegen brauchst Du auch den Kontakt nicht zu ihr abbrechen. Du könntest ihr z.B. klarmachen, dass Du nicht ihrer Meinung bist, dass sie jederzeit in Deinem Haus willkommen ist, solange sie nicht über das Klima-Thema spricht.

Du musst Dich nicht vor sie / hinter ihre Ziele stellen - aber Du musst sie deswegen auch nicht verstoßen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Das Leben war eine harte Schule!

Nein, das lässt sich leider nicht verhindern, dass sich Menschen radikalisieren. Und heute ist es noch einfacher, weil man im Internet ebenso wie im realen Leben in seiner eigenen Blase leben kann.

Aber warum den Kontakt abbrechen? Das gibt sich auch wieder. Irgendwann wird sie ihre Energie konstruktiv einsetzen. Meine ältere Tochter Franka ist deswegen in die Klimaforschung gegangen. Um etwas zu tun und nicht nur zu meckern.

Vielleicht hilft Dir dieser Blogbeitrag von ihr: https://tiantiankaixin.home.blog/2019/11/29/mit-milchteebecher-und-pappschild/

Sie hat damals Physik in China studiert (in Wuhan - aber das ist eine andere Geschichte) und sich intensiv mit dem Klimawandel auseinandergesetzt. Aber konstruktiv eben.


Etain0816  12.11.2022, 12:18

Die soll mal was arbeiten und nicht immerzu nur studieren.

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segler1968  12.11.2022, 12:23
@Etain0816

Was ist das denn für eine unqualifizierte Antwort? Sie studiert um dann in der Klimaforschung zu arbeiten. Ein Master-Abschluss ist dafür Voraussetzung. Für eine Promotion auch. Sicherlich kannst Du auch Deinen Teil zur Verbesserung der Situation an der Supermarktkasse leisten. Aber ohne Forschung geht es ja auch nicht. Wir müssen ja gerne so genau wie möglich verstehen, welche Mechanismen beim Klima wie wirken und was welche Auswirkungen hat.

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Etain0816  12.11.2022, 12:49
@segler1968

Du schreibst, sie hat in Wuhan studiert. Aktuell ist sie scheinbar in Tromsø und studiert. Denn laut Block hat sie sich die Sonne dort angesehen, auf dem Weg zur Uni. Da fragt man sich doch unweigerlich, was da in der Erziehung verkehrt gelaufen ist. Die Arbeiter halten hier alles am laufen, die anderen gucken sich die Sonne an. Wenn ich sie zufällig dabei erwischt hätte, hätte ich sie geschüttelt, dass sie in der Realität ankommt. Und vor allem was wichtiges studiert.

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segler1968  12.11.2022, 12:54
@Etain0816

Du findest Klimaforschung nicht wichtig? Jedem das seine. Ja, ich arbeite so viel in meiner Firma, dass ich von dem Geld meinen beiden Töchtern ein gutes Studium finanzieren kann. Davon abgesehen, dass beide auch so gut sind, dass sie Stipendien haben. Wir tragen alle unseren Teil dazu bei, dass diese Welt am Laufen ist. Und was generell am studieren falsch ist, habe ich immer noch nicht verstanden. Das ist halt die Ausbildung für die Forschung. Du hattest doch auch irgendeine Ausbildung? Hast Du da nie etwas schönes nebenbei gemacht?

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Etain0816  12.11.2022, 12:56
@segler1968

Dann soll sie was sinnvolles studieren, mit dem sie anderen Menschen tatsächlich helfen kann. Klimaforschung? 🤦 Guck mal die schônen Wolken

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bghx23  28.04.2023, 01:34
@segler1968

Kann der Kritik nur zustimmen. Andere Leute halten die Gesellschaft am Laufen und deine Tochter sammelt Flugmeilen am laufenden Band, reist mit Coffee-to-Go-Becher von einem Exotenstudium zum nächsten, schaut sich die schönen Polarlichter an und erzählt dann anderen Leuten was vom Klimaschutz. Man kann auch ganz normal in Deutschland etwas "Normales" studieren und hier in die Forschung gehen um etwas für den Umweltschutz zu tun, aber das ist dann wohl nicht elitär genug. Wasser predigen und Wein trinken...

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Ich wäre mega traurig aber ich hätte mir keine Vorwürfe gemacht. Und nein, ich hätte zu ihr den Kontakt nicht abgebrochen. Das Kind, bleibt immer mein Kind. Und ändern kann man hier wenig, denke ich. Es bleibt nur die Akzeptanz, so traurig wie es klingt. Sonst kannst du sie ganz verlieren.

Du hast nichts falsch gemacht. Den Kontakt würde ich auch nicht abbrechen. Was willst du da bekehren?

Ich würde da nichts tun wenn eine Tochter meint das sie sich "radikalisiert", dann ist es ihre Entscheidung und man kann auch gar nichts machen. Mehr wie Gespräche führen und Ansichten austauschen kann man nicht.

Kann man das wirklich als Radikalisierung betrachten? Sich irgendwo festzukleben oder Gemälde zu beschmutzen ist vielleicht nicht das richtige Mittel, die Motivation dahinter verstehe ich durchaus.

Wenn ich meine Tochter nicht verlieren möchte, würde ich mit ihr sprechen und vor allem versuchen, ihr zuzuhören. Es bringt nichts, wenn jeder den anderen von etwas überzeugen möchte. Das verhärtet die Fronten. Einfach zuzuhören ist zwar extrem schwer, wenn man sich um sein Kind sorgt - aber es könnte zumindest ein Ansatz sein.