Was kann ich tun gegen Suizidgedanken die immer lauter werden?

Support

Liebe/r Ilyasprinz,

Deine Situation klingt für mich sehr besorgniserregend. Sprich bitte unbedingt mit einem Menschen darüber, dem Du vertraust! Das kann ein guter Freund, ein Verwandter oder zum Beispiel auch eine Vertrauensperson aus der Schule sein.

Du kannst Dich zudem jederzeit an die Telefonseelsorge wenden. Dort ist rund um die Uhr jemand erreichbar und Du hast die Möglichkeit, ein anonymes und vertrauliches Gespräch zu führen: 0800/1110111 oder 0800/1110222 (gebührenfrei aus dem deutschen Fest- und Mobilfunknetz). Auf der Webseite der Seelsorge kannst Du auch chatten, falls Du das lieber möchtest: http://www.telefonseelsorge.de/

Das Wichtigste ist jetzt: Überstürze nichts! Tu nichts, was Dich in Gefahr bringt und was Du nicht rückgängig machen kannst!

An den Beiträgen anderer beobachten wir, dass es vielen Menschen sehr ähnlich wie Dir geht. Du bist nicht alleine; es gibt immer einen Weg in eine bessere Situation. Oft braucht man nur jemanden, der einem hilft, ihn zu finden. Rede deshalb schnell mit jemandem über Deine Gedanken und gib niemals auf!

Auf dieser Seite https://www.gutefrage.net/aktionen/suizid-hilfe-bei-selbstmordgedanken/ haben wir für Dich weitere wichtige Hotlines, Links und Tipps zusammengestellt.

Zögere im Notfall bitte auch nicht, den Notruf 112 zu wählen!

Herzliche Grüße

Leif vom gutefrage-Support

10 Antworten

Der Support hat es ja schon geschrieben. Besonders deine letzte (gelöschte) Frage klingt sehr besorgniserregend.

Du trägst dich mit dem Gedanken, dein Leben zu beenden, obwohl du die Chance zum Leben hast. Andere wollen so gerne leben, müssen aber sterben, weil sie definitiv keine Chance haben. Darüber solltest du mal nachdenken. Und denke doch auch bitte mal an all die Menschen, denen du unendliches Leid zufügen würdest. Denn mit Sicherheit gibt es Menschen, denen du sehr viel bedeutest - auch, wenn es zur Zeit möglicherweise für dich anders aussieht.

Selbstmord ist keine Lösung, sondern bis auf ganz wenige Ausnahmen ein nie wieder gutzumachender Fehler. Auch wenn es derzeit vielleicht hoffnungslos aussieht - Hoffnung besteht eigentlich immer, und es gibt mit Sicherheit auch Lösungen. Nur manchmal muss man verdammt lange danach suchen.

Vergleiche das Leben mal mit dem Wetter: Es gibt Tage, ja Wochen, wo es nur regnet. Aber irgendwann kommt auch die Sonne wieder durch.

Das Leben ist -auch für dich- viel zu schön, um es einfach achtlos weg zu werfen, oder um sich ständig selbst körperlich und seelisch zu verletzen. Betrachte diese Probleme als Herausforderung des Lebens - nimm diese Herausforderung an und du wirst merken, wie spannend das Leben wieder sein kann.

Du hast dich hier gemeldet, weil du Hilfe suchst - das ist schon mal ein sehr guter Ansatz. Aber alleine wirst du es nicht schaffen.

Sicher kennst du eine Person, der du vertraust - oder? Sprich mit dieser Person ganz offen und ehrlich über deine Ängste und Probleme. Du kannst dich auch an deinen Arzt wenden, an den Seelsorger, Lehrer, Freunde, Bekannte oder Verwandte....

Oder ruf einfach mal bei einer der nachfolgenden Nummern an:

Telefonseelsorge: 0800-1110111 und 0800-1110222

Kummertelefon speziell für Kinder und Jugendliche: 0800-1110333 (nur Montag bis Samstag, 14 - 20 Uhr)

Vielfach ist es schon hilfreich, wenn man sich sein Leid mal von der Seele reden kann - wenn ein guter Zuhörer da ist. Und gute Zuhörer hören eben nicht nur, sondern helfen auch mit Rat und Tipps.

Auf jeden Fall brauchst du dringend Hilfe - und es gibt viele Leute, die dir helfen wollen und auch werden. Nur den ersten Schritt musst du selbst tun, indem du dich Jemandem anvertraust. Wen auch immer du ansprichst - du wirst mit deinem Problem ernst genommen werden. Auch wenn du im Moment so ziemlich ins Dunkle schaust: Es gibt mit Sicherheit auch für dich eine Lösung.

Glaub mir - alles wird gut

Hallo Ilyasprinz,

wenn man an dem Punkt angelangt ist, immer wieder von Selbstmordgedanken geplagt zu werden, kann es sein, dass man so sehr darauf fixiert ist, dass man gar keine anderen Wege und Möglichkeiten mehr wahrnimmt.

Die Vorstellung, dass mit dem Ende des Lebens auch der Schmerz für immer aufhört, kann sehr verlockend sein. Immer mehr sieht man im Suizid eine Art "Notausgang", durch den man dem unerträglichen Dasein entfliehen kann. Ist er aber wirklich der einzige Ausweg?

Könnte es sein, dass noch mit niemanden darüber gesprochen hast? Falls nicht, so ist es ganz wichtig, dass Du Dich jemandem anvertraust, der dazu in der Lage ist, mitfühlend zuzuhören und wirksam Hilfe zu leisten. Das könnte eine Person aus Deinem Bekannten- oder Freundeskreis, ein Verwandter oder noch besser ein professioneller Berater (z.B. ein Arzt oder Sozialarbeiter) sein.

Falls Du jedoch niemanden hast, mit dem Du über Deine innersten Gefühle sprechen kannst, stehen Dir eine ganze Reihe von möglichen Ansprechpartnern zur Verfügung. Hier sind einige Anlaufstellen, bei denen Dir professionell geholfen wird:

- Notfall-Seelsorge: Telefon-Hotline (kostenfrei, 24 h), auch Auskunft über lokale Hilfsdienste:

  • 0800 - 111 0 111
  • 0800 - 111 0 222
  • 0800 - 111 0 333 (für Kinder / Jugendliche)
  • Email: unter www.telefonseelsorge.de

 Die Mitarbeiter der Telefonseelsorge hören Dir gut zu, nehmen an Deinen Problemen Anteil und können Dich bei Bedarf auch an entsprechende Einrichtungen verweisen. Du kannst Dich hier zu jeder Tages- und Nachtzeit anonym beraten lassen.

 - Sozialpsychiatrischer Dienst: Er bietet Menschen in psychischen Krisen Beratung und auch weitergehende Hilfen an. Oft findest Du diesen Dienst im Gesundheitsamt oder kannst die Adresse und Telefonnummer über das Gemeindeamt erfragen. Ich persönlich habe sehr gute Erfahrungen damit gemacht.

 - Beratungsstellen der Jugendämter, Erziehungsberatungsstellen und Ehe-, Familien-, Lebensberatungsstellen: diese sind in jeder Stadt und Gemeinde Ansprechpartner für die unterschiedlichsten Probleme.

 - Online-Beratung: Hilfe für suizidgefährdete junge Menschen gibt es hier: www.das-beratungsnetz.de . Ein Online-Beratungsangebot, bei dem suizidgefährdete Jugendliche von spezielle ausgebildeten Gleichaltrige beraten werden, ist hier zu finden: http://www.u25-deutschland.de

- Informationen stehen für Dich auch auf der Website deutschen Gesellschaft für Suizidprävention zur Verfügung: https://www.suizidprophylaxe.de/hilfsangebote/fuer-betroffene-und-angehoerige

Wenn Du Dich dort lieber telefonisch beraten lassen möchtest, so kannst Du dies unter folgender Nummer tun: 0921-283301

Sehr wichtig ist es, wie bereits anfangs erwähnt, dass Du gerade jetzt mit Deinen Gedanken und Gefühlen nicht allein bist. Deine Sorgen und inneren Nöte mit jemandem zu teilen, der Dir wirklich zuhört und Dich ernst nimmt, kann schon eine enorme Erleichterung sein.

Rufe daher jemanden an, zu dem Du Vertrauen hast und sage ihm ganz offen, was in Dir vorgeht und wie Du Dich fühlst. Es sollte jedoch eine Person sein, die reif genug und in der Lage ist, mit Deinem Problem richtig umzugehen. Vielleicht siehst Du nach dem Gespräch wieder klarer und erkennst, dass Dein Leben doch nicht so perspektivlos ist, wie Du zuvor gedacht hast.

Es könnte auch sein, dass Du Dein Selbstvertrauen weitgehend verloren hast. Du fragst Dich vielleicht, wozu Du eigentlich nützlich bist und denkst, dass Dich ja sowieso keiner mag. Solche Gedanken ziehen Dich jedoch nur noch weiter nach unten. Versuche eine andere Denkrichtung einzuschlagen! Aber wie?

Willst Du Deine Selbstachtung aufbauen, dann lerne es, gut zu Dir selbst zu sein und zeige Verständnis für Deine Fehler und Schwächen. Versuche Dich selbst immer so zu behandeln, wie Du einen Dir sympathischen Menschen behandeln würdest: Liebevoll, geduldig und verständnisvoll.

Solltest Du Dir jedoch immer wieder Selbstvorwürfe machen und Selbstkritik üben, streust Du in gewisser Weise Salz in Deine Wunden. Sei Dir darüber im Klaren, dass Du Dich und Dein Leben nicht verbesserst, wenn Du Sich selbst ablehnst oder Dein eigenes Ich hasst. Halte Deinen inneren Kritiker möglichst klein, in dem Du Dich nicht immer wieder von unerbittlichen Selbstkritik herunterziehen lässt!

Vielen, die in eine unerträglich erscheinende Situation geraten sind, haben gemerkt, wie sehr ihnen ihr Glaube geholfen hat. Ich weiß zwar nicht, wie Du dazu stehst, doch falls Gott für Dich real ist, mag für Dich das folgende Versprechen sehr ermutigend sein:

"Der Herr ist denen nahe, die verzweifelt sind, und rettet jeden, der alle Hoffnung verloren hat. Zwar bleiben auch dem, der treu zu Gott steht, Schmerz und Leid nicht erspart; doch aus allem befreit ihn der Herr! " (Psalm 34:19, Hoffnung für alle). Tut es nicht gut, zu wissen, dass sich Gott der Verzweifelten gerne annimmt? Er ist nicht unnahbar, sondern möchte, dass wir uns mit unseren Sorgen und Nöten an ihn wenden!

Ich wünsche Dir, dass Du Mut schöpfen und Dein Leben wieder als lebenswert ansehen kannst! Und denke bitte daran: Es gibt Hilfen und Auswege! Ein beratendes Gespräch kann schon einmal ein guter Anfang sein!

 LG Philipp

Was bei mir gut geholfen hat, ich hatte viele Jahre Selbstmordgedanken, meine Therapeutin sagte und Sie hatte recht : NIMM DIR ZEIT UND NICHT DAS LEBEN !!!

Ich bin gläubig und bin irgendwann abends im Bett gelegen und habe zu JESUS CHRISTUS gebetet, wenn ich mir jetzt doch noch Heute mir das Leben nehme, dann ist es Deine Verantwortung, ich kann nicht mehr, Amen !!!

Ich hatte zwei verschiedene Antidepressiva aber beide trizyklisch und normalerweise nimmt man das nie so ein, wußte ich von den Psychiatern.

Aber es war mir sch#egal und habe beide genommen 50 mg Doxepin und 150 mg

Opipramol, bin dann eingeschlafen. Am nächsten morgen wachte ich auf und hatte seit dem nie wieder Suizidgedanken und heute geht es mir gut. Diese beide Medikamente haben bei mir bis heute, das Leben gerettet und mein Leben macht wieder Spass, aber ohne geht es nicht mehr. Ich würde mir wünschen, daß bei Allen es so funktionieren würde. ( Die Ärzte sind absolut bis

heute überrascht. )

Alles Liebe und Gute Besserung !!


Adeka  25.09.2019, 13:10

NIMM DIR ZEIT UND NICHT DAS LEBEN !!!

Sehr gute Aussage...man sollte das Leben einlade.Sich Zeit nehmen die schönen dinge im Leben zu sehen.Meistens sind es die Kleinigkeiten...ein freundliches lächeln,eine Einladung,schönes Wetter,ein spaziergang in der Natur,gute Musik,gutes Essen,eine Umarmung.

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Teil dich einem Arzt oder Therapeut mit. Oder weise dich selbst in die Psychiatrie ein. Das ist keine Schande. Das ist das Erste was du tun solltest.

Die Umstände die dich zu den Gedanken treiben verändern. Alles Andere ist nicht nachhaltig. Das ist das Wichtigste.

Alles Andere ist nur ein Pflaster auf gebrochenen Knoche. Nicht allein sein. Aus der Wohnung gehen an die frische Luft. Bewegung ist gut. Konzentriere dich ganz bewusst auf irgendwas das für dich positiv behaftet ist. Gedanken schweifen schnell ab. Das ist okay. Einfach immer wieder neu konzentrieren.

Wenn dir gerade nichts positives einfällt dann schau dich einfach ganz genau um was um dich alles ist und beschreibe dir selbst deine Umgebung ganz genau, als würdest du sie einem Blinden beschreiben. Dann hat dein Kopf einen Moment Pause vor den Gedanken.

Raus aus dem Internet und ab zum Arzt.

Mach dir eine Liste,was sich in deinem Leben verändern müsste damit du weiterleben möchtest.

Sprich mit Vertrauten darüber.

Schau was man von deinen Wünschen umsetzen kann und fang damit an...kleine Ziele setzen und Erfolge feiern .

Hol dir bitte Hilfe,wenn du merkst,dass du dem Druck nicht mehr standhalten kannst.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – 20 Jahre Berufserfahrung Palliativmedizin und Seelsorge