was ist das größte Tabuthema unserer Geselltschaft?
was ist eurer Meinung nach das größte Tabuthema das ihr kennt?
Tabuthema: ein Thema welches von der allgemeinheit aus Inakzeptanz (begründet oder unbegründet) oder Scham in der öffentlichen Diskussion nicht oder nur wenig besprochen wird oder komplett geächtet und vermieden wird.
ich liste in der Umfrage mal ein paar der mir geläufigen Tabuthemen auf.
Das Ergebnis basiert auf 72 Abstimmungen
23 Antworten
mMn Kindesmissbrauch. Ängste werden oft geschürt mit vermeintlichen „Kinderschändern“. Wenn man die Karriere irgendeines Menschen zerstören will, muss man ihn nur in Verbindung mit Kindesmissbrauch bringen und schon gehen die Hasstiraden los. (Recht junges Beispiel dazu im aktuellen Spiegel)
Das führt eben leider auch dazu, dass man Pädophile gesellschaftlich kaum unterstützt, es gibt wenige Therapiestellen. Das Thema ist im Prinzip vollständig tabuisiert. Dabei sind viele Täter gar nicht pädophil; Pädophilie führt nicht unbedingt zu Kindesmissbrauch und Kindesmissbrauch wird nicht unbedingt von Pädophilen verübt.
In meinen Augen führt diese Tabuisierung auch dazu, dass es mehr Kindesmissbrauchsfälle gibt als nötig. Wenn Pädophile nicht lernen, mit ihrer Störung umzugehen und sie kontrollieren, neigen sie vielleicht eher dazu, irgendwann ein Kind anzugeben.
verständlich. Aber ich denke, unsere Gesellschaft wird offener und verständnisvoller. Man fängt an, auch Minderheiten wahrzunehmen. Der Weg ist dennoch lang. Vielleicht müssen wir alle mehr darauf aufmerksam machen.
Toll wärs auch, wenn auch nicht nur körperliche Leiden ernst genommen werden. Der psychische Druck, unter einer sexuellen Orientierung zu leben, die es nicht geben darf, ist hoch. Generell werden viele psychische Erkrankungen bzw. Störungen kaum ernstgenommen. Als wären es Probleme 2. Klasse.
Da hast du vollkommen Recht. Es wird auch unterschätzt was für eine enorme Belastung es ist, wenn man transsexuell ist und alle Menschen im eigenen Umfeld die eigene Identität leugnen.
Und bei Männern ist es mit den psychischen Krankheiten noch schlimmer, da werden sie noch weniger ernst genommen...
Ja, ich habe nun mal dies genommen, weil es ein sehr "populäres Tabuthema" ist. Das meine ich jetzt in etwa so, weil es natürlich viel schlimmere Themen gibt (wie zB Kindesmißbrauch, sehr richtig zurecht geächtet), oder von anderen hier schon geschrieben psychische Erkrankungen etc. Es stimmt wohl wirklich, dass man sich denkt, wenn jemand eine körperliche Beeinträchtgung hat, dass man dann eher darüber reden kann und es auch analysieren, als wenn jemand psychisch krank ist, Depressionen oder was weiß ich was. Hier möchte man eher wenig in der Gesellschaft über diesen Menschen reden, und wohl noch viel weniger, wenn dieser Mensch mit in der Runde dabei ist. Ich glaube, das wird viel zu sehr mit der Persönlichkeit dieses Menschen verbunden.
Aber wirklich sehr interessant ist das mit Sex und SB:
Da ich mir ja sehr gerne bildlich Sachen vorstelle, die etwas gewisses Außergewöhnliches an sich haben, dachte ich mir schon öfters, es würden sich in einer Runde ein paar Leute so allgemein unterhalten, so wie man über das Essen oder etwa Unternehmungen redet, und jemand fängt an : "Und, wer von euch wird es sich heute noch selbst besorgen ?" oder "Wer von euch hatte in der letzten Woche auch keinen Sex ?" oder "macht ihr es eigentlich lieber morgens oder abends ?" oder ....mir fielen noch mehr ein, aber alle passen hier auch nicht her, glaube ich......;-)
Es gibt unglaublich viele Themen, über die nicht gerne gesprochen wird, deshalb möchte ich mich auch nicht festlegen, aber ein Thema, über das man oftmals lieber schweigt, sind auch mentale Erkrankungen.
Naja was ist der Sinn einer Umfrage, wenn man in der Auswahl seine eigene Meinung mit reinbringt? Es ist nicht "zurecht geächtet", im Gegenteil. So wird das Thema nur unter den Teppich gekehrt, obwohl man darüber reden MUSS, damit sich viele Dinge diesbezüglich ändern. Z.B. von Gesetz her, der Aufmerksamkeit der Gesellschaft in diesem Thema, sowie Schutz der Kinder und Vorbeugung solcher Straftaten.
hm ich finde über sex spricht man mehr als genug, in meinen Augen ist das jetzt kein Tabuthema und man muss auch nicht direkt in den Nachrichten darüber berichten...
Ich verstehe auch nicht warum man da überhaupt groß drüber reden muss ... mit Partner, Freunden, vllt Eltern wenn man jünger ist, ja
und auch sonst beim Arzt/Therapeut wird es vllt auch mal angeschnitten
In der Schule...
reicht das noch nicht?
Ein viel größeres Tabuthema ist die Periode
und auch psychische Erkrankungen werden oftmals mehr ins lächerliche gezogen, als den ernst dahinter und die Wichtigkeit seelischer Gesundheit zu betonen
Stelle dir vor, du wärst ein junges Mädchen. Du bist bei deinem ersten Freund Zuhause und bekommst plötzlich deine Tage. Du hast nichts dabei und schämst dich, traust dich nicht, es deinem Freund zu erzählen. Du weißt nicht was du jetzt tun sollst, fährst also schnell nachhause und bist total unglücklich, weil es so plötzlich geendet hat.
Das mag für dich komisch klingen, und es ist auch nicht das Ziel, das man sich durchgehend mit jedem über dieses Thema unterhält. Es ist einfach nur wichtig, dass sich niemand dafür schämt und man offen darüber sprechen kann. Deswegen ist es wichtig, dass auch Männer darüber Bescheid wissen und nicht angeekelt das Gesicht verziehen, das macht es nämlich nur schlimmer.
LG
Die Periode der Frau ist kein Tabuthema, es ist einfach für 50% der Bevölkerung völlig uninteressant. Mein Gott ihr blutet aus der Vagina, sollen wir euch dafür einen Orden verleihen? Dann will ich auch einen, weil ich zwei Mal am Tag eine Wurst in die Schüssel schmeiße und nein ich Stelle die Periode nicht mit Fäkalien gleich, ich will damit nur sagen, es sind beides völlig normale Körperfunktionen von Menschen und man muss es doch niemanden unter die Nase reiben und das ganze zum Tabuthema erklären, weil die meisten Menschen eben blutende Vaginas nicht appetitlich finden.
Hammer Antwort, danke. Gerade den letzten Absatz würde ich mich, als Pädophiler, nicht trauen zu schreiben. Schließlich will man ja nicht der hasserfüllten Gesellschaft eine Teilschuld geben...