4 Antworten

Es war eine Demonstration der Übermacht, der Einsatz einer neuartigen Waffe, man wollte das Kaiserreich in die Knie zwingen.

Es ist aber ein großes Zweischneidiges Schwert, es war gezielt auch ein Einsatz gegen die breite Zivilbevölkerung - Ich hoffe, daß sich dies nie wiederholt....

Ich kann jedem empfehlen nach Hiroshima an den Ort des Geschehens zu fahren, sich ein Bild davon zu machen und die Friedensglocke zu läuten...

Du fragst, was die Leute hier von dem Töten zahlreicher Zivilisten und der Verstrahlung ganzer Städte halten, welche bis heute noch negative Auswirkungen auf die Gesundheit Neugeborener ausübt?

Ich hoffe du erwartest nicht, dass das irgendjemand annähernd gut findet.

Ich hatte noch nie Verständnis für Massenvernichtungswaffen oder Kriege - wenn sich zwei Machthaber nicht ausstehen können, möge man ihnen einen Revolver in die Hand drücken und sie dann auf den Mond schießen, wo sie sich gegenseitig nach Lust und Laune und ohne das Risiko, andere zusätzlich zu verletzen, abballern können. Auch wenn das natürlich eine extrem vereinfachte Darstellung ist ... nichts rechtfertigt den Tod und das Leid Unschuldiger.

Man muss das im Kontext der Zeit sehen um es irgendwie verstehen zu können.

Die japanische Armee setzte den Amerikanern seiner Zeit extremen Widerstand entgegen. Die Amerikaner mussten buchstäblich jeden Stein einzeln erobern und wortwörtlich jedes Rattenloch ausräuchern. Beide Seiten hatten dabei extrem hohe Verluste. Das an einem Tag nur wenige Meter Territorium erobert werden konnten, war kein Ausnahmefall.

Das taktische Ziel des Atombombeneinsatzes war es, Japan zur Kapitulation zu zwingen, was auch so funktioniert hat und so vermutlich Monate oder gar Jahre des Krieges eingespart hat.

In diesem Sinn könnte man argumentieren, dass die Atombomben im Ergebnis sogar viele Tote vermieden haben. Angesichts des unendlichen Leids der vorerst Überlebenden ist dieses Argument jedoch mehr als fragwürdig.

Politisch war der Abwurf der Atombomben jedoch eine Machtdemonstration im beginnenden kalten Krieg.

Aus heutiger Sicht ist der Einsatz von Atomwaffen moralisch höchst verwerflich, jedoch wage ich zu bezweifeln ob sich die damaligen Entscheider der Langzeitfolgen der Strahlung wirklich bewußt waren, u.a. weil man zu der Zeit davon noch wenig verstand. Die taktische Wirkung stand seiner Zeit im Fordergrund.

Der Zweck heiligt NICHT die Mittel.

Das Töten tausender unschuldiger Menschen war nicht verhältnismäßig.