Was benötigt man alles beim Wandern / Campen in der Natur?

8 Antworten

  • Wetterschutz: Beachte Niederschlag, Temperatur und Sonne. Also Regenjacke und -hose, Isolationsjacke und Sonnenhut, -brille. Alles so, dass du es im Zwiebelprinzip tragen kannst (kann ja auch gleichzeitig regnen und kalt sein). Für den Rucksack wasserdichte Innenbeutel oder Stoffüberzieher.
  • Camping: Selbstverständlich campst du ausschließlich dort, wo es gesetzlich erlaubt ist. Fürs Camping empfiehlt sich ein leichtes Trekkingzelt, eine Isomatte/Luftmatratze und ein Schlafsack. Für die Toilette brauchst du einen Kulturbeutel mit entsprechendem Inhalt (Zahnputzzeug, Seife, Desinfektionsmittel, evtl. Kamm, Sonnenmilch), Klopapier und, falls du keinen Zugang zu sanitären Anlagen hast, einen Spaten (du willst ja wohl nicht auf den baren Waldboden sch*ßen, das wird mindestens 30 cm tief vergraben!)
  • Notfall: Erstehilfebeutel, Taschenlampe.
  • Proviant: Taschenmesser, Wasserflasche und dann kommt's voll darauf an, wie du dich ernähren willst. Kocher, Besteck und Topf? Oder willst du Gastronomie nutzen? Grillplätze? Oder einfach nur kalte Speisen zu dir nehmen (Brotzeit machen)? Für zwischendurch auf jeden Fall mal ein paar Müesliriegel einpacken.

Für ne Woche und mit halbwegs leichter Ausrüstung solltest du damit auf ca. 10 kg, sprich 35-40 l kommen.

Ich unterteile immer in drei Bereiche.

  1. Wetterschutz: Hierzu zähle ich Kleidung, Tarp o. Zelt, Isomatte und Schlafsack.
  2. Essen und Trinken: inkl. dazugehörige Kochutensilien
  3. Sicherheit: Erste Hilfe, Kommunikationsmittel, Licht

Alles weitere betrachte ich dann als optional. Was nicht heißen soll es sei unnötig. Da hat jeder so seine Vorlieben. Feuerstahl, Messer, Nähset, Kletterseil, Paracord, Panzertape, Kompass, usw. kann alles seine Berechtigung haben - aber es ist auch möglich ohne diese Dinge auszukommen und man muss für sich selbst abwägen, ob man es schleppen muss oder nicht.

Ich hab die Erfahrung gemacht, dass je öfter die Leute draußen unterwegs sind, desto simpler packen sie. Man tendiert eher dazu zuviel Kram mitzuschleppen.

Mit dem Wildcampen (Übernachten in der Natur) sei bitte vorsichtig. Damit machst du nicht nur dich unbeliebt (es kann dir sogar ein saftiges Bußgeld einbringen), sondern du bringst auch die ganze Wanderzunft in Verruf.

Fixiere dich nicht auf die Ausrüstung, sondern sammle vor allem Erfahrung. Das geht so: https://www.gutefrage.net/frage/welche-seite-ist-empfehlenswert-fuer-das-planen-eines-wandertrips#answer-301832048


Avicenna89  01.09.2023, 10:38

"Unbeliebt" ist gut ;)

0

huhu,

ich bin auch gerne mal zwei drei Wochen Unterwegs aber eher so Richtung Schweden, Schottland, England und co. in DE ist es nicht gerade gern gesehen einfach Wild zu Campen.

Was bei mir da nicht fehlen darf:

  • Zelt
  • Guter Rucksack
  • Wechselkleidung
  • Regenkleidung
  • "Notfall Rationen" Müslirigel, Traubenzucker und co.
  • Erste Hilfe Set mit allem möglichen Zeug drin
  • Power Bank
  • Essen kaufe ich eigentlich Vorort und wenn ich eben an einem Laden vorbei komme, oft esse ich auch einfach in nem Restaurant o.ä.
  • Feuerstab bzw. Feuerzeug
  • Ebook
  • Edelstahlflasche
  • Besteck
  • Gutes Messer
  • Isomatte
  • Stück Kernseife
  • ne gute Schnur
  • Plastiktüten
  • Schlafsack
  • Handtücher
  • Nadel und Faden
  • ne Karte der Region
  • Handy
  • Stirnlampe bzw. Taschenlampe
  • Panzertape
  • Flachmann
  • kleiner Topf
  • je nachdem wo du bist einfachstes Angelzeug

So mal als grober Überblick. Bekomme das ganze ganz gut in meinem Rucksack unter, gerade bei Schlafsack und Zelt hab ich verschiedenes zur Auswahl je nachdem wie es Wettertechnisch ausschaut, generell lieber vom Worst Case ausgehen. Früher hab ich immer einen Campingkocher zum Falten mitgeschleppt, find ich mittlerweile unnötig Gerich. Wichtig finde ich einen groben Plan zu machen wann und wo du deine Sachen auffrischen kannst. Bei viel Frequentierten Strecken triffst eh immer Menschen die dir helfen wenn mal was fehlt, verlassen kannst dich da drauf aber nicht. Schlepp nicht alles die ganze Zeit mit dir rum (Ravioli für 8 Tage wiegt ganz schön was XD ) besorg dir vor Ort das was du die nächsten 2/3 Tage brauchst. Informiere jemand aus deinem Umfeld über deine Pläne wo du hingesehen willst und melde dich regelmäßig kurz wenn du alleine unterwegs bist.

Grüße Anna


Avicenna89  01.09.2023, 10:40

Moment mal... Kocher weglassen, Feuerzeug, Angelzeug (Angelschein vorhanden?) und Topf dabei haben? Und warum Flachmann?

0
Anni1337  01.09.2023, 11:03
@Avicenna89

in Schweden z.B. gibt's das "Jedermannsrecht" da darfst wenn keine Trockenheit herrscht mit Holz Feuer machen und mit ner Angelkarte (gibt's fast überall zu kaufen) angeln (bin bzw. schon fast 20 Jahre in der Fischergilde). In Schottland darfst auch Feuer machen (wenn du was findest) wenn du dich an ein paar auflagen hälst, da gibt's auch relativ oft kleine Feuerstellen wo man einfach ein bisschen Geld da lässt fürs Holz. Vor der Tour kann man sich ja über das Land informieren was erlaubt ist und was nicht, ich hab aus der Erfahrung heraus eben gelernt das ich nicht überall mein Gaskocher mitnehmen muss, gibt's halt mal nur was kaltes zum essen, ist ja auch nicht schlimm. Ein Topf ist immer gut zu gebrauchen, ob jetzt zum Kochen, Wäsche auswaschen, als "Brotdose", zur not kannst auch Heringe vom Zelt einschlagen oder sonst was (da reicht ja so ein kleiner mit um die 14/15 cm aus) hab meinen bestimmt schon 10 Jahre, ist zwar verbeult ohne ende aber missen will ich ihn nicht. Und der Flachmann kann man sich ja denken, gerade wenn's in Schottland z.B. mal schmuddeliges Wetter ist tut ein guter Tee mit einem Schluck Whiskey von der Destille die man am Vortag besucht hat in geselliger Runde am Abend am Feuer richtig gut und gehört bei mir einfach dazu.

0

Isomatte, Schlafsack, Zelt oder Tarp (=Zeltplane), Kocher, Topf, Besteck, Wasserflasche, Taschenlampe.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Selber jahrelang draußen unterwegs