Warum sollte man deiner Meinung nach nicht eher die klassische Rollenverteilung „abschaffen” statt ein neues Geschlecht zu erfinden?
Die Frage hört sich ein bisschen blöd an und ich meine es auch gar nicht böse. Ich kämpfe nur schon seit Jahren gegen die klassische stereotype Rollenverteilung an. Und ich habe das Gefühl, dass dadurch, dass es nun nicht binäre Menschen gibt, Männer und Frauen wieder mehr in ihre alten Rollen gedrängt werden.
Und für mich ist es auch nicht wirklich nachvollziehbar, weil ich mir dann denke: Wie genau habe ich mich denn als Frau zu fühlen? Woher weiß ich, dass ich mich als Frau fühle?
Ich möchte jedoch, auch wenn ich es nicht ganz verstehe, niemanden diskriminieren und natürlich jeden akzeptieren und unterstützen. Deswegen würde ich mich über ein wenig Aufklärung sehr freuen.
2 Antworten
Das ist eine sehr gute Frage. Warum gibt es jetzt ständig neue Schubladen, anstatt das Schubladendenken abzuschaffen?
Nonbinär klingt für mich nicht schlecht, ich sehe mich in erster Linie als Mensch und weder die männliche noch die weibliche Rolle passt mir. Aber ich sehe es als Freiheit, alle Eigenschaften, die ich habe oder anstrebe, zu akzeptieren, völlig losgelöst davon, ob sie als männlich oder weiblich gelten. Das ergibt meine persönliche Identität, eine Gruppenidentität brauche ich nicht, merke aber, dass sie von vielen gesucht wird.
Ich finde, dass das Geschlecht einfach überbewertet wird. Mein Geschlecht ist für meine Frau von Bedeutung, für meine Kontakte und Freundschaften zu anderen Menschen ist es völlig nebensächlich.
Ich würde behaupten dass es einfacher ist, Menschen in Schubladen zu kontrollieren als Individuen. Daher pushen die Medien diese Schubladen auch gerne. Übrigens widerspricht deine Antwort auch nicht der Tatsache das Gender ein Spektrum ist, weil es eben nur Persönlichkeitsunterschiede sind. Sie stimmt mit allen möglichen psychologischen Studien überein.
dadurch, dass es nun nicht binäre Menschen gibt, Männer und Frauen wieder mehr in ihre alten Rollen gedrängt werden.
Nicht-binäre Menschen hat es schon immer gegeben, nur die passenden Worte, um ihr Gefühl; ihre Identität auszudrücken gab es nicht.
Außerdem teile ich deine Sorge nicht, denn nicht-binäre Menschen haben nichts mit Rollenbildern zu tun.
Wie man sich als Frau fühlt, ist eine Frage, die man für sich selbst beantworten muss. Ich kann das nicht beantworten, da ich mich nicht als Frau identifizieren kann. Ich weiß nur, dass ich keine bin.
Danke für deine Frage.
Fändest Du eine Welt, in der es keine Geschlechter gibt, besser? Ich habe so ein Buch geschrieben und ich würde mich dort richtig wohl fühlen. Jeder ist einfach ein Wesen und alles andere muss, wie sonst auch, herausgefunden werden. :)
Nein, eine komplette Abschaffung von Geschlechtern wäre sinnlos, in meinen Augen.
Denn es gibt Menschen (cis Menschen) dir auch mit ihrem biologischen Geschlecht durchaus identifizieren können, das soll ihnen auch weiterhin möglich sein!
Ich finde nur diese strikte Einteilung in männlich/ weiblich nicht zeitgemäß, denn, wie gesagt, da möchte/kann sich nicht jeder wiederfinden.
Du hast mich falsch verstanden. Cis Menschen können sich ja immer noch so aufführen/fühlen, wie sie wollen. Aber wozu Bedarf es die Geschlechtsbezeichnung? Sie ist doch überflüssig, wenn wir Menschen so akzeptieren wie sie sind.
Was bringt es "weiblich" oder "männlich" im Ausweis stehen zu haben oder "divers"? Es macht doch keinen Unterschied. Gänzlich weglassen, folglich weniger Diskriminierung. Weniger Probleme.
In meinem Buch sind die Wesen zwar Intersex, aber haben kein Problem damit. Weil es einfach nichts anderes gibt. Nur mein menschlicher Protagonist hat Probleme, weil sein denken von der Erde geprägt und beschränkt ist.
Ja, ich stimme dir grundsätzlich zu!
Allerdings helfen Labels manchen Menschen eben, weil man sich so ausdrücken kann und eventuell auch selbst besser verstehen kann. Davon abgesehen ist es leider nicht so, dass man vom Großteil der Menschen akzeptiert wird.
Ich denke auch, dass ein Geschlechtseintrag notwendig ist, aber genau so wenig denke ich, dass die Abschaffung dessen für mehr Akzeptanz sorgen würde. Menschen werden immer einen Weg finden, andere Menschen, die beispielsweise nicht-binär sind, zu diskriminieren und schlecht zu behandeln.
Aktuell sind sie Menschen noch nicht dazu bereit es abzuschaffen. Aber wenn wir in die Zukunft denken mit anderen Generationen, dann kann das durchaus eine Option sein um Akzeptanz zu schaffen. Oder ein Umdenken.
Bis dahin, springe ich einfach in mein Buch und lebe dort als geschlechtslos.
Früher gab es Schubladen wie in Kommoden, jetzt wie in Apothekerschränken.