Warum so viel Hass auf Ostdeutsche?
Die Tage kamen mehrere Fragen in der Richtung auf, ob man besser Teile von Ostdeutschland an die Russen geben sollte, als der Ukraine. Viele Antworten waren da echt erschreckend. Nach über 30 Jahre Wiedervereinigung würde man denken, dass langsam in den Köpfen angekommen ist, dass es kein zweigeteiltes Land mehr gibt. Und wie kommen überhaupt gerade die jüngeren Generationen dazu das noch zu denken? Wer flößt ihnen das noch immer ein, die Eltern? Sollte in den Schulen vielleicht mehr Bezug dazu genommen werden, dass wir nicht nur auf dem Papier eins sind, und es keine maßgeblichen Unterschiede im Charakter zwischen Ostdeutschen und dem Rest des Landess gibt? Man wird fast schon so behandelt, als wäre man Ausländer (meist eher schlimmer, was einfach grotesk ist)
Es wird auch heute oft noch so getan, als hätte sich Ostdeutschland nach der Wiedervereinigung in der BRD irgendwie eingenistet, wie so ne Art eigentlich unwillkommener Parasit. Dabei geht das völlig an der damaligen Realität vorbei. Lernt man das nicht ausführlich in Geschichte?
Das Ergebnis basiert auf 18 Abstimmungen
11 Antworten
Ich glaube nicht, dass Ossi-Hass so weit verbreitet ist, wie man vielleicht durchs Internet warnehmen kann. Ich zumindest kenne niemanden, der Ostdeutsche wirklich hasst, höchstens mal ein paar Witze hier und da.
Klar, es gibt Hass auf Ostdeutsche, das habe ich auf dieser Seite auch gesehen. Allerdings werden sie nicht ,,schlechter als Ausländer" behandelt.
Also bei uns damals wurden die Gastarbeiterkinder von Gleichaltrigen besser empfangen, als die von Eltern aus der ehem. DDR. Da haben bestimmt die Eltern ihren Senf zu gegeben, sonst hätten Grundschulkinder zB gar nicht mal gewusst, wer wer ist.
Die Sprüche mit dem Zurückgeben an Russland fallen hier immer mal, ja. Das ist aber auch recht ahnungslos, sowas zu sagen, vorsichtig ausgedrückt. Einige Westdeutsche beklagen sich über die undankbaren Jamner-Ossies, naja, das kann ich aber in manchen Fällen auch ein bisschen nachvollziehen. Außerdem wird die hohe AFD Wählerschaft beklagt. Andere störten sich am Soli.Noch andere sagen, daß es auch in einigen Teilen von NRW keine blühenden Landschaften gäbe. Naja, ich kann da alle Seiten etwas verstehen. Du könntest Recht haben mit dem Elternhaus. Da wird viel geredet, und Kinder plappern das dann nach.Die Deutschen sind halt ein streitsüchtiges Volk, seit Otto immer wieder Kriege hier, dann Burgfrieden, dann ging es weiter.
Nimm Dir das nicht so zu Herzen. Du kannst auch im Zweifelsfall die 90 Mrd Reparationen der DDR an die Sowjets erwähnen, welche die DDR leistete, und in der 6.Armee waren Ost-,Süd-,Nord und Westdeutsche gleichermaßen.
Das sind noch die Auswirkungen des jahrelangen kalten Krieges, der mit aller Härte von beiden Seiten, geführt wurde. Es ist deutlich, auch hierbei GF noch zu erkennen, wer wo wohnt und was so von sich gegeben wird. Da werden alte Vorurteile von den Eltern praktisch auf die Kinder weiter übertragen, denn die Schule kann dafür nicht verantwortlich sein.
Wir erleben hier die Folgen einer absolut falsch gelaufenen "Wiedervereinigung" aka Annexion. Keiner der Bevölkerungen wurde gefragt. Es war kein gleichberechtigter Zusammenschluss, bei dem die Bevölkerung über eine gemeinsame Verfassung abstimmen konnte. Die Ostdeutschen wussten nicht im mindesten, was auf sie zu kommt. Die DDR wurde einfach nur angeschlossen und dann ziemlich abgezockt (Treuhand, Unternehmensausverkäufe etc). Die Folge davon ist leider, dass viele Ostdeutsche ihr Wohl bei den Nazis suchen, was wiederum viele Westdeutsche total ankotzt. Obwohl die Westdeutschen die Nazis erst im Osten hoffähig machten. Verantwortlich für diese falsch gelaufene Wiedervereinigung war die CDU – leider haben viele Menschen ein Kurzzeitgedächntnis. Ich weiss ehrlich nicht, was wir tun können, um das alles vergessen zu machen und gemeinsam einen Neuanfang zu starten. Leider! (Bin selbst aus dem Westen)
Was ist das denn für eine wirre Aussage? In Ostdeutschland gab es auch Nazi und NeoNazis. Oder meinst Du, die AltNazis sind 1945 allesamt in den Westen geflüchtet oder in der Versenkung verschwunden? Die SED Partei hat 1945 jedes ehemaligen NSDAP Mitglied in der eigenen Partei aufgenommen und so mancher, bekannte Nazi, hat Karriere im linken sozialistischen Staat gemacht -böse Zungen behaupten sogar, die SED-Partei hat ihre Wurzeln in der NSDAP.
https://www.welt.de/kultur/article5558370/Wie-die-SED-ihre-Wurzeln-in-der-NSDAP-vertuschte.html
Darüberhinaus hatte die DDR gewaltige Probleme mit Nazis, die von der Regierung als "Punks" abgetan wurde. Und: Alle rechtsradikalen und neofaschistischen Organisationen wurden, direkt in der Wendezeit, von OSTDEUTSCHEN gegründet.
Der Westen hatte hier nichts damit zu schaffen -ganz anders, der Aufbau von CDU, CSU und SPD, die von den westlichen Parteizentralen gegründet wurden.