Warum singt man so viele Weihnachtslieder und so wenige Osterlieder?

10 Antworten

Willy gibt eine tolle, aber, wie ich finde, nicht vollständig überzeugende Antwort. Denn auch zu früheren, christlicheren und viel ärmeren Zeiten gab es deutlich mehr Advent- und Weihnachtslieder als Karfreitags- und Osterlieder (natürlich gibt es davon viele, aber trotzdem in sehr viel geringerer Zahl als Weihnachtslieder -- vor allem im Bereich alter und echter Volksmusik gibt es für die Weihnachtszeit wirklich Massen, vor allem im Alpenraum). Daher können z. B. auch nicht die Geschenke und Marketing der Grund sein, zumal die meisten Lieder alt und oft schon vergessen sind.

Der Grund dürfte vielmehr ganz einfach in der Jahreszeit liegen: Im Frühling gibt es die Möglichkeit, draußen zu sein, die Tage dauern länger, und in einer ländlichen und bäuerlichen Gesellschaft gibt es zu dieser Zeit sehr viel Arbeit. Im Dezember ist es aber kalt, und man sitzt/saß an langen Abenden zuhause. Daher waren die Bedingungen zur Erfindung vieler gesungener Lieder im Advent verständlicherweise extrem viel günstiger.

" Die altbekannte Tradition (Weihnachten= Geburt Jesus) und (Ostern Tod und Wiederauferstehung= von Jesus Christus...")

" Vielleicht deswegen im allgemeinen mehr Weihnachtslieder, weil Sie fröhlicher sind im allgemeinen im Vergleich zu Osterlieder eher traurig..."

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Hallo,

das liegt daran, daß der Anteil aktiver Christen in unserer Gesellschaft eher gering ist.

Weihnachten, das mit Geschenken assoziiert wird, läßt sich auch Weltmenschen besser vermitteln und paßt gut zum Marketing.

Der Glaube an die Auferstehung des Sohnes Gottes dagegen ist viel schwieriger zu vermitteln, obwohl dieser eigentlich das Besondere am Christentum ist.

Geboren worden ist noch jeder - vom Tode auferstanden nur einer (von den paar Auferweckten, die später irgendwann doch gestorben sind, einmal abgesehen).

Verbunden mit Tod und Auferstehung Jesu Christi ist auch der Glaube an Wiederkunft und Gericht - und kleine Nachbildungen des Jüngsten Gerichts machen sich halt nicht so gut im Wohnzimmer wie eine Weihnachtskrippe.

Man muß sich mit Schuld und Sterben auseinandersetzen - und das ist doch nicht so lauschig wie ein Weihnachtsabend im Kreise der Lieben.

Dabei gibt es schöne Osterlieder wie Auf, auf, mein Herz, mit Freuden oder Nun laßt uns alle fröhlich sein in dieser österlichen Zeit usw. Das Ende der Todesherrschaft wird darin verkündigt, die Freude über den Sieg des Lebens.

Davon hat aber nur der etwas, der auch daran glaubt.

Weihnachten funktioniert auch ohne Glauben.

Herzliche Grüße,

Willy

GunFrank 
Fragesteller
 27.07.2018, 16:18

Wiily, das mal echt hilfrteich und auf den Punkt gebracht. Alle Fragen die sonst noch darum kreisten hast Du mit beantwortet. Dankesehr!

3

Weihnachten ist auch ein volkstümliches Fest, das viele feiern, die dem Glauben und der Kirche fernstehen. Es gibt neben dem "Christ ist geboren" auch "O Tannenbaum" und viele andere nichtkirchliche Weihnchtslieder - da "vergibt man sich nichts".

Ostern feiert nur, wer an den erstandenen Christ glaubt - es sei denn, er versteckt für die Kinder Ostereier.
In den Kirchen werden übrigens ähnlich viele Osterlieder gesungen wie Weihnachtslieder.

Warum Weihnachtslieder so viel bekannter sind?
Weil Passion und Ostern nicht zu trennen sind, und sie sind Kindern viel schwerer zu vermitteln als die Geburt des Christkindes. Deshalb hat man Kindheitserinnerungen an Weihnachten, an das kirchliche Osterfest jedoch nicht oder nur wenig.

Also ehrlich gesagt, fallen mir auch mehr Adventslieder als Weihnachtslieder ein...

Dann sind Weihnachtslieder mehr fürs Herz, als Osterlieder. Daher kennt man solche eher. Weihnachten ist für viele inzwischen ein eher weltliches Fest, daher feiert man das lieber und kennt daher auch die Lieder besser.

Zu Ostern gibt es viele Osterlieder, aber sie sind eben sehr religiös und werden eben nicht in Kaufhäusern bespielt.