Warum redet man in der Schweiz so komisch?

7 Antworten

Salue

Früher waren auch in Deuschland die Dialekte sehr verschieden. Nur gab es dort eine Entwicklung einer einigermassen gemeinsamen Sprache, so hat ein Süddeutscher mit dem Norddeutschen Platt wohl auch seine liebe Mühe.

In der Schweiz sind die regionalen Dialekte viel weniger vereinheitlicht worden. Die einzelnen Kantone (26) auf 8,4 Millionen Einwohner deuten schon auf eine stärker ausgeprägte Bedeutung der Regionen hin.

Dies gilt übrigens auch für die französisch sprechende Bevölkerung. Ein Genfer und ein Jurassier sprechen ein stark abweichendes Französisch. Die Rätoromanen (weniger als 1% der Gesamtbevölkerung) sprechen in 4 verschiedenen Dialekten.

Die Sprachenvielfalt (4 Landessprachen für nur 10% der Einwohner Deutschlands) ist in der Schweiz ja eine Tradition mit der wir gut leben können.

Tellensohn

Ich verstehe kein Schweizerdeutsch.

Zum Thema Amtssprache und Schwyzerdeutsch:

https://www.schweizerdeutsch-lernen.ch/blog/ist-die-amtssprache-der-schweiz/

Warum man in der Schweiz so "komisch" redet?

Weil Sprache nichts statisches ist und gerade deutsch ja eine Sprache mit sehr stark differierenden Regionaldialekten ist. Das Schwyzerdeutsch ist mit dem Alemannischen verwandt, bzw gehört dazu.

Was jetzt kommt, ist eher meine persönliche Vermutung: das Hochdeutsche, das in Deutschland gesprochen wird, hängt ja mit Luthers Bibelübersetzung zusammen, der das Kanzleisächsische dafür her nahm.

Auf Grund der Entwicklung hin zu einer deutschen Nation (wir sind ja sehr spät berufen) machte es Sinn eine vereinende Sprache für alle Deutschen zu haben, statt nur der Regionaldialekte, die sich untereinander ja bis heute nicht unbedingt verstehen. Das dürfte die Akzeptanz des Hochdeutschen und die allgemeine Verbreitung auch im Alltagsleben gefördert haben.

Die Schweiz hat aber eine andere Geschichte als wir und ich vermute es ist für Schweizer auch einfacher sich gegenseitig zu verstehen, wenn sie Schwyzerdeutsch sprechen, auch wenn es da sicher auch regionale Unterschiede gibt. Von daher hat sich das Hochdeutsche einfach nicht so durchgesetzt im Alltagsgebrauch, auch wenn es eine der Amtssprachen ist.


manoftheyeahr20  27.12.2018, 23:51

ehrlich jetzt? die Schwaben reden schwäbisch ( ähnlich wie Schweizerdeutsch) die Bayern reden bayrisch, die Berliner, Junge det sag i besse net. Und die Gemeinsame Sprache ist wie bei den Schweizern das geschriebene Dudendeutsch. Es gibt also keine Unterschiede . so auch in Österreich, hast mi

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Glasdach  28.12.2018, 00:25
@manoftheyeahr20

Der Unterschied ist, dass die Schweizer das im Alltag stärker sprechen als wir, soweit ich das weiß und weit weniger das Hochdeutsche brauchen um sich untereinander verständigen zu können.

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In der Schweiz redet man nicht komisch, sondern so wie jedem der Schnabel gewachsen ist, wobei es sogar von Ort zu Ort unterschiedlich klingt.

Das ist aber in Deutschland oder in Österreich auch nicht anders. Ich meine, wenn z.B. jemand im süddeutschen Raum gross geworden ist, wird er im Norden auch ziemliche Probleme haben, diesen "komischen" Dialekt zu verstehen.

Geschrieben wird aber im Norden wie auch im Süden Schriftdeutsch und das ist auch in der Schweiz nicht anders, zumindest nicht in der Deutschschweiz.

Die Frage kannst du ja eigentliche für jede deutschsprachige Region stellen.

Im tiefsten Bayern versteht man ebenso wenig wie im Norden das friesische Platt.

Und nein, ich verstehe nicht jedes Wort, wenn sie unter sich sprechen. Im Fernsehen geht's besser, weil man die Themen kennt. Da kann man sich mehr denken.

Ich habe einen Arbeitskollegen bekommen. Er war aus der Schweiz.

Zuerst habe ich gedacht er hat einen Sprachfehler. Da ich verschiedene Dialekte kenne, bin ich auf Schwäbisch umgestiegen und nach zwei Tagen haben wir uns sehr gut verstanden :-)

Zum vergleichen von Dialekten:

https://www.youtube.com/watch?v=C_D4MTpkf-E&feature=youtu.be