Warum ist die Frage nach dem Vermögen für viele Menschen ein Tabu?
Das Vermögen eines Menschen sagt ja eigentlich nix anderes aus als dessen Kaufkraft. Dennoch ist es für viele Menschen ein Tabu, ihr Vermögen bzw. Kaufkraft zu benennen. Warum ist das so? Warum haben viele Menschen Hemmungen, die Frage nach ihrem Vermögen mit einer konkreten Zahl zu beantworten?
5 Antworten
In Europa sind kulturspezifisch Frage nach privatem Einkommen und Vermögen tabu. Man mag es nicht sich finanziell auszuziehen weil man zum Beispiel oftmals dannn beneidet würde, als Loser abstempelt oder aber weil man auch wie die meisten was zu verbergen hat. In den USA gibt es dieses Motto nicht und auch wohl kaum Neider. Dort akzeptiert man eher das Prinzip "Der Mensch ist soviel Wert wie er leistet oder wie er besitzt".
es ist dort aber kein Tabu andere Menschen zu fragen wieviel sie verdienen. Amerikaner finden das normal.
Und wie oft bekommt man darauf eine (ehrliche) Antwort?
In Amerika so oft wie der Befragte sich reich genug fühlt um sich für die richtige Antwort nicht zu blamieren. Wer wenig verdient gilt dort als Loser und das Interesse der anderen an der eigenen Person nimmt deutlich ab. Nach Angaben eines ehemaligen Marketingdozenten an meiner Uni der mal in den USA war gilt man bei weniger als 1 Million $ Jahreseinkommen dort zumindest als nicht wichtig.
In Europa sind kulturspezifisch Frage nach privatem Einkommen und Vermögen tabu.
In Schweden liegen die Einkommenslisten öffentlich zugänglich aus.
Weil es niemanden etwas angeht.
Sieht man doch eh deinem Eigentum. Also wozu ein Geheimnis draus machen?
Doch, kann man anhand von Statussymbolen, der Immobilie und des Tarifvertrages ableiten
Man kann eine ganz normale Eigentumswohnung haben, ein ganz normales Auto aber trotzdem Millionen auf dem Bankkonto.
Lotterie-Gewinne und Erbschaften sind hier nicht mit inbegriffen
Ja und! Das weiss niemand und muss auch niemand wissen. Warum sollte man das irgendjemand mitteilen?
Die Frage lautet "warum?"
Weil's niemanden was angeht, ist ziemlich schlecht erörtert....
Weil's niemanden was angeht, ist ziemlich schlecht erörtert....
Nein, ist es nicht! Aber du scheinst ein Lese-Verständnis-Problem zu haben! Arbeite daran!
Weil mein Vermögen meine ganz private Angelegenheit ist! Verstanden?
Hast du Verständnisprobleme? Die Frage lautet: Warum???? Was befürchtest du, wenn du sagst, dass du 1300 Euro verdienst? Hast du Angst, dass du dann ausgeraubt wirst?
Das ist Dein gutes Recht. Dennoch bleibt die Frage, warum Du Dein Vermögen verheimlichst.
Das ist zwar eine Antwort, aber keine, die meine Frage beantwortet. Die Frage ist, warum Du glaubst, dass Dein Kontostand niemanden was angeht. Im Schwimmbad oder in der Sauna genieren sich die meisten Leute ja auch nicht, Ihren Schwabbelbauch wildfremden Leuten zu zeigen. Und wenn man die selben Leute dann nach ihrem Kontostand fragt, kommen plötzlich die Hemmungen.
Weil das sehr privat ist und Gefahren in sich birgt, es zu verraten.
Ich könnte nichtmal eine genaue Antwort auf diese Frage geben. Ich kann meine Rechnungen bezahlen und mir ein paar Extras leisten. Auf Urlaub verzichte ich, weil ich ein Haustier habe, für das ich mich verantwortlich fühle.
Auch wenn ich, obwohl nicht objektiv betrachtet, vielleicht nur wohlhabend bin, betrachte ich mich als reich. Mit einem guten Sozialleben und genug, um mir ein wenig Luxus nach meinen Vorstellungen leisten zu können.
Falls ich pflegebedürftig werden sollte, kann sich das jedoch sehr schnell ändern.
Giwalato
Wer keine Antwort darauf geben kann wieviel Geld er verdient dem geht es verdammt gut.
Ich weiß es ungefähr, achte aber nur darauf, dass meine Ausgaben die laufenden Einnahmen nicht übersteigen.
Vermögen ist eine andere Adresse. Das ist für mich Geld auf der hohen Kante.
Und ich kaufe nur in Ausnahmefällen im Internet.
Das hat mit deutschem Understatement und der deutschen Neidkultur zu tun. Und damit, dass die Reichen hierzulande geizig sind und nicht öffentlich spenden wollen. Sie haben Angst vor Neid und Bittstellern.
In den USA ist es hingegen völlig normal zu sagen: "I'm rich.".
Understatement kann bei reichen Leuten durchaus sinnvoll sein, wenn man keine Einbrecher und Erpresser anlocken will. Aber selbst nicht reiche Leute machen meiner Erfahrung nach oft ein großes Geheimnis um ihr Geld.
In den USA gibt man eher damit an. Der Deutsche und der Schweizer und der Skandinavier versteckt es lieber. Hat mit Mentalität zu tun und mit Tradition.
Russen geben auch damit an.
Vielleicht, weil man bei uns keine Knarre besitzen darf, mit der man zur Not sein Eigentum schützen kann.
Nein, damit hat das nichts zu tun, sondern mit dem Calvinismus und dem American Dream.
Keine Neidkultur, man spendet auch großzügig (private Charity) und der Calvinismus sagt, dass es ein gutes Zeichen ist in den Himmel zu kommen wenn man auf Erden schon reich ist.
Hab ich auch schon gehört, dass in den USA der Glaube verbreitet ist, demnach Reichtum und Gesundheit eine Gnade Gottes und Armut und Krankheit eine Bestrafung Gottes sei. Daher auch keine allgemeine Krankenversicherung. Wobei Spenden diesem Glauben ja wiederum entgegensteht, da (großzügiges) Spenden Reiche arm und Arme reich(er) macht und damit die angebliche Strafe bzw. Gnade Gottes unterwandert. Ein Land der Widersprüche ...
Richtige Calvinisten sind es wiederum nicht, sondern eher jede Menge verschiedene evangelikale Sekten.
Bezüglich echtem Calvinismus bringt Spenden nämlich nichts für die eigene Seele.
sola fide – allein durch den Glauben wird der Mensch gerechtfertigt (nicht durch gute Werke.
Gerade in den USA wird der Wert eines Menschen nach der Schwere seines Geldbeutels bewertet. So gibt man auch in den USA nicht gerne Auskunft über sein Vermögen oder nennt übertrieben hohe Zahlen wie z.B. Trump dies getan hat, was zeigt, welchen Stellenwert Geld insbesondere in den USA hat.