Blickwechsel 26. Februar 2019
Deine Fragen an einen Trans*Mann
Alles zum Blickwechsel

Warum ändern Transgender ihre Namen oft in einen völlig andere Namen?

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Diese Frage wurde im Rahmen der Aktion „Blickwechsel“ direkt an den Nutzer PmMeYourCactus gestellt. Am Dienstag, den 26. Februar 2019, beantwortet PmMeYourCactus ab 15 Uhr für zwei Stunden live an ihn gerichtete Fragen der gutefrage Community rund um das Thema „Transgender“.

Weitere Informationen zum Blickwechsel findet Ihr unter: https://www.gutefrage.net/aktionen/blickwechsel-transgender/

Sowie auf der Sammelseite zur Aktion: https://www.gutefrage.net/aktionen/blickwechsel/

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Da der alte Name häufig mit einer schmerzhaften, unangenehmen Vergangenheit zusammenhängt, an die möchte man nicht ständig indirekt erinnert werden.

Mein Name ist Alexander, davor hieß ich definitiv nicht Alexandra. Ich mochte den Namen bereits als Kind sehr gerne und war "neidisch" auf Leute, die so heißen durften. Der Name stand für mich also schon sehr früh fest.

Natürlich kann man jetzt argumentieren, dass das irgendwie unfair gegenüber der Normalbevölkerung ist. Da muss man aber auch beachten, dass wir unsere Namen nicht aus Spaß an der Freude ändern lassen, sondern weil man unter dem alten, wie gesagt, häufig leidet. Diese Namensänderung durchzubringen ist auch ein ziemlicher Akt.

Zum einen schaut man ja, welcher Name passt und teilweise passt die andere Version halt ncht zu einem, aber vor allem verbindet man (zumindest viele) negative Sachen mit seinem Deadname (alter Name) und möchte nicht immer daran erinnert werden

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Oft ist es sogar so, dass aus Uwe dann Ute, oder aus Constanze Constantin wird o.ä.

Weil vielen Betroffenen das zu blöd ist und sie nicht an ihre Vergangenheit erinnert werden wollen, sucht man eben einen völlig anderen Namen für sich aus, ohne Bezug zum alten Namen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Es gibt nicht für jeden Namen ein Pendant und was Du mitbekommst im TV ist nur die schrille medial vermarktbare Spitze des Eisbergs.

Die wenigstens Transfrauen rennen aufgedonnert durch die Gegend und heißen Lola und die meisten Transmänner führen ein stinknormales Leben mit einem stinknormalen Namen, denn das ist es worauf sie mit ihrer Angleichung abzielen: was für andere ganz selbstverständlich ist, ganz "normal" und erst recht unauffällig am gesellschatflichen Leben teilhaben zu können.

Man kann auch Scrabble spielen und die Buchstaben seines eigenen Namens umdrehen, so daß ein anderer daraus wird ;) es trifft nicht grundsätzlich zu, daß ein gänzlich anderer Name gewählt wird weil der eigene aus diesem Grund abgelehnt wird.

Werden ein paar Wenige auch machen.

Aber ich kenne kaum jemanden, der mit seinem Vornamen zufrieden ist. Und wenn er so gebeutelt im Leben ist, dann sicher gleich gar nicht. Deshalb wählen sie einen vollkommen anderen Vornamen.