War die beste Zeit in Deutschland von 1933-2018?

10 Antworten

Wohl kaum, schließlich war der 2. Weltkrieg, dann die DDR/BRD, wo es auch Beschränkungen gab. Leute durften ihre Familie nicht sehen, wenn sie auf der anderen Seite lebten, wurden denunziert, eingesperrt und teilweise auch gequält bzw. getötet. Ja, auch Deutsche. Und sie mussten mit den Folgen des Krieges leben, hatten vielleicht kein Zuhause mehr und mussten in Angst leben, dass ihre Stadt angegriffen wird. Viele Städte in Deutschland wurden zerstört und mussten erst wieder aufgebaut werden. Nein, das war wirklich nicht schön. Ich glaube, dass viele Leute, die damals gelebt haben, lieber heute leben würden, denn die meisten Leute und Gesetze sind heute viel toleranter als damals. Nur, dass die Leute damals an solche Einschränkungen gewöhnt waren, wir heute aber nicht. Und deshalb jammern wir heutzutage auch mehr, wenn unsere Rechte mal eingeschränkt werden.

Danach wurde es dann besser, aber erst so Richtung 70/80er Jahre, auch mit der Wiedervereinigung und so

Während des 2. Weltkriegs ganz sicher nicht. Ebenso wenig in den Jahren unmittelbar danach, als Deutschland erst mal so richtig in Trümmern lag und es an den Wiederaufbau ging. Aber so ab den späten 50ern bis etwa zur Jahrtausendwende betrachte ich als die beste Zeit, die wir, zumindest in Westdeutschland, je hatten.

Am Anfang das Wirtschaftswunder, das zu zunehmendem Wohlstand führte. Der Trend setzte sich fort durch die 60er und 70er Jahre. Damals genügte ein Normalverdiener zur Ernährung der Familie und dennoch konnten sich viele ein Eigenheim leisten, jedes Jahr in den Urlaub fahren und den Kindern jeden Wunsch erfüllen. Man genoss viele Freiheiten, von denen man heute nur noch träumen kann, hatte weniger Stress, mehr Familiensinn, sichere Renten, und man war der Ansicht, dass sich die Dinge weiterhin zum Positiven entwickeln, sodass es die eigenen Kinder später noch besser haben werden als man selbst. Aber das war wohl ein Irrtum.

Irgendwann begann der Abwärtstrend, weil die Gier nach immer mehr, immer weiter und immer schneller einfach zu groß wurde. Erst schleichend und fast unmerklich, aber er setzte sich fort und führte uns an den Punkt, an dem wir heute sind: Unsicherer Arbeitsmarkt mit immer mehr befristeten Jobs, Leiharbeit, ein enormer Niedriglohnsektor, Hartz 4, Nullzinspolitik. Die Mittelschicht bricht langsam weg, es gibt immer weniger bezahlbaren Wohnraum, dafür eine zunehmende Kinder- und Altersarmut, Energie- und Spritkosten jenseits von Gut und Böse, und jetzt kann man sich dank rasant steigender Inflation bald kaum noch das Essen leisten.

Gut verdienende Politiker geben uns zynisch Energiespartipps, die die meisten von uns sowieso schon seit Jahren beherzigen, oder rufen uns auf zum "Frieren für den Frieden". Wohl wissend, dass sie selbst natürlich nie in die Verlegenheit geraten werden, im Winter in einer kalten Wohnung zu sitzen, sich den Strom nicht mehr leisten oder den Kühlschrank nicht mehr füllen zu können. Tipps für die Tonne sozusagen.

Noch in den 90ern hätte ich mir nicht träumen lassen, dass wir hier mal so einen derartigen Abstieg in Sachen Lebensqualität hinlegen würden wie er in den letzten 10 bis 20 Jahren stattgefunden hat und langsam auf seinen Tiefpunkt zusteuert. Aber man lernt eben nie aus.


Jeshua30  03.09.2022, 13:26

In den 90ern hat uns Captain Planet genau diese Tipps gegeben! 😁😁😁

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Es gab in diesem Zeitraum eine Menge Kriege (1936 Einmischung Italiens und Deutschland in den spanischen Bürgerkrieg, 1939 Überfall Deutschlands auf Polen und 1941 Überfall Italiens und Deutschlands auf die Sowjetunion, Weltkrieg. Die Nazis hielten zwar, so wie ihre heutigen Epigonen, nichts vom Impfen, aber wo es notwendig war haben sie es doch zur Pflicht gemacht, und da gab es keine Widerrede. Kontaktbeschränkungen gab es zu "nicht-arischen" Personen. Hamsterkäufe wurden mit dem Tod bestraft, es gab sie aber ab und zu doch. Allerdings wurde damals vor allem Butter und Speck gehamstert und nicht Toilettenpapier. Nach 1945 hat sich das geändert.

Für Westdeutschland würde ich mal sagen die Zeit des Wirtschaftswunders. Also die 50er und 60er.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich habe einmal im Reichstag das WC benutzt

Nein. 1946 zum Beispiel war wesentlich schwieriger als die heutige Zeit.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung