Traurig sein nachdem man sein Ziel erreicht?

9 Antworten

Hallo SheikhAliHarawi,

ja, das kenne ich auch. Ich denke, es ist eine Art Loslassen-Prozess. Ein grösseres Projekt, etwas, was mein Denken ständig ausgefüllt hat, wofür ich Zeit und Energie investiert habe (v.a. in der nochmal zusätzlich intensiven Abschlussphase) - ist plötzlich weg. Da fehlt was! Ich nehm diese Phase danach (würde sie eher als eind gewisse Leere und Schlappheit beschreiben) unterdessen als normal - auch, weil ich sie von vielen meiner Kollegen auch kenne bzw. von ihnen beschrieben bekomme.

Und ich schaue unterdessen, mir das als "Post-Projekt-Erholungszeit" einzuplanen wenn möglich und mir was wirklich Gutes zu tun, Thermalbad oder so.

LG

Wiyana

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich sehe das so: der Mensch braucht eine Lebensaufgabe /einen Sinn um sich glücklich und gebraucht zu fühlen. Während deiner Projekte hast du also einen Sinn, nach ihrem Abschluss aber ist der plötzlich weg, da er ABHÄNGIG von äußeren, sich wechselnden Umständen (der Projektarbeit ist).

Mein Rat wäre es, dir den grundlegenden Sinn deines Lebens bewusster zu machen. Einen Sinn, der nicht von extrinsischen Faktoren abhängig ist und immer `Sinn macht`, egal, was um dich herum und in der Welt geschieht.

Egal, ob du gerade arbeitest, Urlaub machst oder schläfst.

Für manche mag das sein andere Menschen glücklich zu machen, Religionen zu leben, immer schlauer zu werden und versuchen das Leben zu verstehen, oder einfach nur zu genießen und selbst glücklich zu sein.

Natürlich ist der eigene Sinn für jeden Menschen individuell...

Man macht die Dinge, die man macht, nur aus dem Grunde gluecklich zu sein.

Und man denkt sich, wenn ich dieses oder jenes erreiche dann werde ich richtig gluecklich sein oder dieses oder jenes endlich besitze, dann wird mich das Glueck vollkommen erfuellen.

Das klappt natuerlich nicht, weil Dinge uns grundsaetzlich nicht erfuellen koennen, weil sie fluechtig sind, und nicht aus sich selbst existieren. Man erschafft sie quasi mit den eigenen Gedanken und wenn man es dann hat, ist es wie vorher, als wenn niemals etwas dagewesen ist.

Das Einzige was einen wirklich gluecklich macht ist das direkte Gefuehl des Seins, mehr braucht es nicht. Gehe mehr in das Gefuehl des Seins und weniger in die Dinge.

Dinge sind nur vorruebergehend existent und verschwinden garantiert. Das Sein ist unbegrenzt und allgegenwaertig, wird bloss von den meisten Menschen uebersehen, weil sie an der verkehrten Stelle suchen. Viel Glueck!


verreisterNutzer  18.11.2018, 10:08

Wie geht man in das Gefühl das Seins? Und was ist damit gemeint bzw. was sollte man machen/denken/fühlen?

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Wenn der Wunsch erfüllt ist, fehlt einem das Wünschen.

Wohl führt die Erwartung, den Mitteln eines froheren Daseins habhaft zu werden zu nichts eherem, als daran die eigentliche Freude des Daseins zu versäumen. Und nichts als Enttäuschung ruht eigentlich in dieser Erwartung, nannte einer es Wahrsagerei - je mehr sie von der Zukunft sehen und hoffen möchte, wird sie die Mängel zu vergrößern wissen. So wenig eben die Erwartung zur Wahrheit eines künftigen Ereignisses führt, so wenig Licht lässt sie in der Wahrheit übrig. Sie ist die Enttäuschte!

Du solltest Dich nach erfolgreichen Abschluß Deiner Arbeit belohnen. Unabhängig was da sonst noch kommt und dann Dein nächstes Projekt in Angriff nehmen und so weiter. Das hilft, Du darfst keine Erwartungen haben, es kommt doch wie es kommt. Ist es nicht schön sich überraschen zu lassen?