Streit mit Stiefmutter was kann man machen?
Hallo Leute,
ich (m/14) und meine Stiefmutter hatten eigentlich schon immer kein besonders gutes Verhältnis.
In der Schule haben wir in Sport gerade das Thema Badminton und ich habe ihr erzählt, dass mir das eigentlich schon Spaß macht. Sie hat dann eigenständig beim Badminton Verein einen Termin für heute gemacht, nur zum Zuschauen. Ich habe von Anfang an gesagt dass ich mir nicht sicher bin/das eigentlich gar nicht will.
Heute hat mein Vater gesagt dass wir gleich los müssen und dass ich meine Tasche packen soll. Ich habe beiden gesagt dass ich das von Anfang an nicht wollte und das auch so spontan nicht schaffe. Sie sind beide etwas lauter geworden und wir haben bestimmt eine Viertelstunde diskutiert. Je mehr Zeit verging desto größer wurde mein innerer Schatten, weil ich mir immer vorgestellt habe dass es jetzt eh zu spät ist loszufahren.
Ich habe früher nicht so gute Erfahrungen im Verein gemacht (Mobbing, Lustigmachen, auch vom Trainer aus).
Dann sagte meine Stiefmutter, dass sie das extra für mich organisiert hat und dass sie nie wieder so etwas organisieren oder mich irgendwohin fahren wird. Ich war halt erstmal geschockt und bin in mein Zimmer gegangen.
Am meisten ärgere ich mich über mich selber, und will natürlich nicht, dass die Situation so bleibt.
Habt ihr vielleicht Vorschläge/Kompromisse was ich vorschlagen könnte?
Danke im Voraus für eure Antworten
2 Antworten
Also erstmal hast du gesagt, dass es dir Spaß macht.
Dein Rückzieher kam erst, als du gemerkt hast, dass auch Spaß gerade "Ernst" werden könnte. Plötzlich willst du es gar nicht, bist dir unsicher. Letzteres ist ja auch gar kein Problem, genau darum geht man ja zum Zuschauen und Probetraining in einen Verein schnuppern. Oft hat man 3 Probestunden Zeit, bis man sich entscheiden msus und eine verbindliche Anmeldung gefordert wird.
Aber zu deinem Dilemma:
Ich sehe 2 mögliche Antwortoptionen: 1. Zitat Stiefmutter: "Ich werde nie wieder sowas für dich organisieren und dich auch nie wieder irgendwohin fahren." -> Antwort: Ja, vielen Dank. Das ist genau das, was ich möchte, dass du meine Grenzen respektierst und mich meine eigenen Entscheidungen selbstständig treffen lässt. Ich möchte nicht, dass du unabgesprochen irgendwas für mich organisierst oder entscheidest. Schön, dass wir uns jetzt verstehen und du erkannt hast, worin gerade mein Problem liegt!"
2.Oder du nimmst mehr Bezug auf deine Vergangenheit und deine Ängste. Das heißt, deine Eltern in einem ruhigen GEspräch nochmals zusammensetzen. Sage, dass du zu schätzen weißt, dass sie etwas Gutes für dich tun wollte. Du fühltest dich halt sehr überrumpelt und hast kalte Füße bekommen. Bei deinem letzten Vereinssport hast du sehr schlechte Erfahrungen gemacht mit Mobbing und Co und das kam in dem Moment eben alles wieder hoch, als sie dich so unter Druck gesetzt haben. Eigentlich macht dir Badminton schon Spaß und du würdest gerne die Vorerfahrung hinter dir lassen, aber so recht weißt du nicht wie du über deinen Schatten springen sollst. Ob sie eine Idee haben? Dich mehr begleiten können? Oder ihr mehr Nachsorgevereinbarungen treffen könnt a la, sie melden dich sofort ab, wenn du das wünscht ohne Nachfragen zu stellen? Etc.
Entscheide dich, was mehr deinen GEfühlen und Wünschen entspricht. Und mach dir bewusst, dass beide Antworten natürlich auch Konsequenzen nach sich ziehen. Die 2. Option ist die versöhnlichere und reumütigere. Die meisten Eltern würden versuchen das Kind zu beruhigen. Einen neuen Termin (mit Absprache) vereinbaren. Das Kind begleiten und ganz viel Rückhalt zusichern. Die 1. Antwort wird dafür sorgen, dass deine Stiefmutter erstmal hart schlucken wird. Eventuell wird sie dagegen argumentieren. Eventuell wird sie ein Fehlverhalten (keine Absprache oder Ankündigung) einsehen. Aber auf kurz oder lang, wird sie vermutlich schon ihre Bemühungen um dich einstellen. Sie wird dir keine Steine mehr aus dem WEg räumen. Sie wird dich nicht zu Freunden, zur schule fahren oder abholen. Und überhaupt wird sie keine Extrameile mehr für dich laufen. Was auch immer das in der Praxis heißt. Vielleicht zieht sie sich aus der Erziehung zurück. Vielleicht stllt sie auch Zusatzleistungen im Haushalt (Wäsche mitwaschen, Mitkochen usw) ein.
Deine Ablehnung basiert auf schlechten Erfahrungen der Vergangenheit. Vielleicht wäre es an der Zeit, mal gute Erfahrungen zu machen. Eigentlich macht Dir Badminton doch Spaß....