sozialen Wohnungsbau?

7 Antworten

Innenstadtlagen in so begehrten Städten, wie Berlin oder München, sind natürlich teuer. Natürlich gab es auch in den Zentren der Städte viele Wohnungen mit Sozialbindung. Viele dieser Wohnungen sind im Lauf der Zeit aus dieser Bindung heraus gefallen oder sie sind schlicht und einfach zwischenzeitlich falsch belegt. Leute, die irgendwann mal eine Sozialwohnung brauchten, konnten sich wirtschaftlich so gut entwickeln, dass sie längst keine Sozialwohnung mehr bräuchten, aber man will sie auch nicht einfach auf die Straße setzen. Auch solche Wohnungen fehlen dann als Sozialwohnungen.

Neubauwohnungen können kaum als Sozialwohnungen auf solchen Grundstücken gebaut werden. Die wären viel zu teuer. Deshalb findet man solche Neubauprojekte eher in den Randlagen oder in ausgesprochenen Schlechtlagen.

Selbst wenn aber plötzlich genügend solcher Wohnungen in Randlagen gebaut würden, wären Innenstadtlagen dennoch immer sehr knapp und sehr teuer.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – In diesen Bereichen selbst seit langer Zeit tätig.

Angebot und Nachfrage. Warum soll ich etwas günstiger hergeben, wenn ich damit ordentlich Kohle machen kann, weil es genügend Leute gibt, die bereit sind alles zu bezahlen.

Im Wohnungsbau gibt es sog. Rendite-Objekte. Das sind Wohnbauten, die werden von Anlagestiftungen und anderen institutionellen Anlegern errichtet mit dem Ziel, a) ihre Knete sicher anzulegen (keine Spekulation!) und b) eine höhere Rendite zu erzielen, als wenn sie das Geld zur Bank tragen. Investieren in Aktien oder andere spekulative Dinge geht nämlich aus rechtlichen Gründen oft nicht. Investitionen in Infrastrukturbauten sind auch nicht eben viele möglich.

Bleiben den privaten Institutionellen also nur Wohnbauten. Die müssen rentieren! Und damit sie das tun, wird eben über die Mieteinnamen der Reibach gemacht.

Mit ihren finanziellen Mitteln sind die institutionellen Privatanleger zudem auch viel mächtiger und können viel höhere Preise für Liegenschaften und Boden zahlen, als es Anleger im Sozialen Wohnungsbau je könnten. Und letztlich verkauft ein Immobilienbesitzer seinen Boden oder Altliegenschaft demjenigen, der den höchsten Preis dafür zahlt.

Das wird solange weiterlaufen, bis die Immobilienpreise so hoch sind, dass niemand mehr die Miete zahlen will, die sie verlangen müssen, damit die Rendite stimmt.

Oder bis die Städte und Kommunen entvölkert sind.
So was kann eine Stadt oder Kommune echt in die Bredouille bringen, denn, wie du sagst, keiner mehr die Miete leisten kann, dann steigen die Leerstände und viele teure Wohnungen bleiben einfach leer.

Dann müssen die Städte und Kommunen erwachen und in ihren Bauverordnungen Gesetze einbauen, damit beispielsweise ein Mindestanteil an Wohnneubauten vom Sozialen Wohnungsbau getätigt wird oder andere Steuerungsmechanismen.

"Nun"? Nein, die Knappheit gab es schon immer. Das "Problem" ist nur, dass eben immer mehr in die Innenstadt wollen und daher durch Nachfrage und Angebot die Preise steigen. Wer eine Immobilie in so einer Lage besitzt, warum soll er (als Beispiel) "nur" 10 € (pro qm) nehmen, wenn er auch 15 € bekommt. Da sind sich die Meisten selbst näher. Vermieten ist ein Renditegeschäft und eben keine soziale Tat. Die Kommunen könnten das ganz einfach "mildern". Gute Lagen nicht zu Höchstpreisen an Bauträger etc. verkaufen und selbst mit den städtischen Wohnungsbaufirmen Sozialwohnungen erstellen. Alles ganz einfach ... wenn man den will.

Der Staat hat in Bezug auf Personen mit Hartz-Unterstützung einen ganz ganz gravierenden Fehler gemacht. Früher waren diese Personen auch mal gern genommene Mieter, denn der Staat war ein sicherer Zahler. Ein Mietausfallrisiko gab es nicht. Heutzutage kann der Sozialempfänger selbst entscheiden, ob er bezahlt, oder das Amt. Gerade das ging bei manchen schief, waren den Zigaretten etc. wichtiger als die Miete. Wurde die schlechte Zahlungsmoral beim Amt vorgebracht, hoben diese die Hände, geht uns nichts an. Somit entschieden sich immer mehr Vermieter (oder fühlten sich "gezwungen") doch noch in die Immobilie zu investieren (erhöhter Anspruch des entsprechenfden Klientels) und boten diese Wohnungen dann eben mit höherer Miete an, unerschwinglich für finanziell schlechter gestellte Personen. Das hat der Staat nun davon.

Der Grund ist die Immobilien spekulation. Es ist oft lohnenswerter ein Grundstück nicht zu bebauen, da es mehr einbringt, als eine Sozialwohung.


AchIchBins  08.05.2018, 23:27

Also die Rechnung müssen Sie uns mal präsentieren. Keine Einnahmen (nicht bebauen) ist mehr als Sozialwohnung bauen und Miete bekommen?

0