Sollte wieder Plattenbauten gebaut werden, damit den Wohnungsknappheit bekämpft werden kann?

4 Antworten

Die Frage ist mehr, wer diese Wohnungen bauen UND verwalten soll.

  1. Kommunen? Die Vergangenheit hat gezeigt, dass das nicht funktioniert. Die Verwaltungen sind dafür nicht ausgebildet. Zudem würde der öffentliche Druck die Städte und Gemeinden "zwingen", den Wohnraum mit einer negativen Rendite zu vermieten, also ohne die Herstellkosten und vor allem die Instandhaltungskosten zu erwirtschaften. Das bedeutet, dass die Differenz den kommunalen Haushalt auf Jahrzehnte belastet.
  2. Wohnbaugesellschaften? Die stoppen aktuell jede Neubautätigkeit, da die Vorgaben nicht einfacher sondern sogar schärfer und damit teurer werden. Die dafür erforderlichen Mieten kann sich entweder kaum einer leisten oder es wird ein Mietpreisdeckel erfunden, der den Neubau unrentabel macht.
  3. Die große Vielzahl an privaten Investoren? Gerade diese Menschen investieren in "Betongold" als Rücklage für die Rente. Hier gilt noch viel mehr, dass sich jede einzelne Wohnung rechnen muss und da tut die Ampel gerade eher das Gegenteil dazu.

Zur Frage baulich: Der klassische Plattenbau (Ost wie West) ist heutzutage energetisch nicht mehr zulässig. Dagegen wäre in den Oberzentren (Großstädte, größeren Mittelzentren und wirtschaftlich starken Ballungsräumen andere Maßnahmen besser. Der Ausbau von Dachgeschossen müsste baurechtlich stark vereinfacht werden, Dazu sollte ein den Großstädten eine Wohnungstauschregelung über m² Wohnfläche pro Kopf getroffen werden. Das ist aber sozial nur schwer durchzusetzen, denn wer sagt der alleinstehenden Omi in einer 4-Zimmer-Wohnung, dass sie in eine kleinere Wohnung in einem unbekannten Viertel ziehen soll, damit die Wohnung für eine Familie frei wird.

Eine baulich noch höhere Aufstockung von Bestandsgebäuden ist statisch i.d.R. nicht möglich. Abriss und hoher Etagenneubau widerspricht den städtebaulichen Vorgaben, denn je höher, umso eher bekommen die unteren Geeschosse keine Sonnenlicht mehr.

Also bleibt vermutlich nur, in den Regionen mit großem Leerstand Industrie mit großem Multiplikatoreffekt (also in den Mittelstand hinein wirkend) anzusiedeln, um diese Regionen attraktiv zu machen.

Woher ich das weiß:Hobby – Kommunalpolitik und Themen bis auf Landtagsebene

Mit den ganzen Gesetzen, Vorschriften und vor allem dank der Förderungen, die ALLES! immer erheblich verteuern ist bauen unbezahlbar geworden.

Und der Mieterschutz bewirkt, das nun jahrelang nix, aber auch gar nix an günstigem Wohnraum entsteht.

Was nicht verwundert, niemand verschenkt sein Geld gerne zwangsweise.

Gewählt-Bekommen

Der vorhandene Wohnraum wird wegen sinnfrei gestiegener Heizkosten verschimmeln.

Übrigens haben wir in diesem Jahr nicht einmal die Hälfte der Wärmepumpen eingebaut wie im Vorjahr, Habeck wollte 500000 am Jahresende haben, es sind nicht einmal 50000 bis jetzt.

Und die Neubauquote liegt ähnlich darnieder, für günstigen Wohnraum müsste 10 mal soviel gebaut werden, mindestens

Das Problem sind weniger die Baukosten, als vielmehr die Bodenkosten. Aber für eine Bodenrechtsreform in Deutschland fehlt sowohl der Wille als auch Persönlichkeiten, die dafür intelligent genug wären.

Wenn jetzt aber der Industriestandort Deutschland abrutscht, löst sich das Problem vermutlich von selbst, weil dann hier niemand mehr mit Boden spekuliert. LOL!