Sind Slawen auch Germanen?

7 Antworten

Nein. Slawen haben eine andere, eigene Kultur, auch wenn es aufgrund der Nachbarschaft sicher Gemeinsamkeiten gibt.

Nur die dünne obere Schicht war Vikinger. Sie haben auch ziemlich schnell in die slawischen Sippen hineingeheiratet.

Ne, nur in der Anfangszeit der Kiewer Rus waren Skandinavier die Anführer. Das war z.B. Rurik (830-879), ein als neutral betrachteter Fürst aus Skandinavien. Aber schon bald danach waren die Skandinavier nur noch als Hilfstruppen tätig, so halfen sie mit ihren Schiffen und z.T. auch mit Kriegern (die gerne mal als "Berserker" dargestellt werden).

Es gab einen gewissen Swjatoslaw, der hatte drei Söhne, Oleg, Jaropolk und Wladimir. Diese waren Slawen (was man an den Namen auch erkennen kann). Oleg fiel vor Novgorod, sein Bruder Jaropolk übernahm die Herrschaft in Kiew.

Sein jüngerer Bruder Wladimir schaffte es jedoch, ihn in einen Hinterhalt zu locken und ermorden zu lassen. Auch Wladimir nutzte skandinavische Hilfstruppen, diese arbeiteten als Söldner gemeinsam mit den Slawen.

Gemeinsam kämpften sie z.B. gegen Petschenegen (ein Turkvolk der damaligen Zeit) und konnten Kiew erfolgreich halten. Und nach einer Heirat mit einer byzantinisch-christlichen Frau (heute würde man sagen, eine "Griechin") bekehrten sich auch seine Untertanen in Kiew zum Christentum. Das war sozusagen das Ende der slawischen Götter in Kiew und der Beginn der dortigen "orthodoxen" Kirche.

https://de.wikipedia.org/wiki/Wladimir_I.

Er war Alleinherrscher über die Rus in den Jahren 980-1015.

Und die slawischen Sprachen sind eigenständig, sie sind keine germanischen Sprachen (eher noch mit den baltischen Sprachen verwandt), allerdings sind sie auch indogermanisch.

Ein paar Lehnwörter aus skandinavischen Sprachen gibt es dennoch im Russischen.

warjág (alt-isl.: Væringjar, dt.: Waräger), wíking (schw.: viking, dt.: Wikinger), knut (altnordisch: knútr, dt.: Peitsche, Knute), kófta (schw.: kofta, dt.: Strickjacke), krjuk (alt-skand.: krókr, dt.: Haken), chljeb (alt-skand.: hleifr, dt.: Brot), die Vornamen Olga (alt-skand.: Helga) und Igor (alt-skand.: lngvarr).


OlliBjoern  19.04.2023, 23:29

Das erklärt auch, warum z.B. die russisch-orthodoxe Kirche mehr mit der griechischen Orthodoxie zu tun hat (und weniger mit Rom und den Katholiken).

Und warum das kyrillische Alfabet ebenfalls mehr Ähnlichkeiten mit dem griechischen Alfabet hat (und weniger mit dem lateinischen).

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Janaki  20.04.2023, 20:43
@OlliBjoern

Umgekehrt wird ein Schuh draus. Die Christianisierung der Russen, der übrigen Ost- und der meisten Südslaven (Ausnahme: Kroaten und Slowenen) erfolgte von Byzanz/Konstantinopel aus; daher ist dort auch die orthodoxe Form des Christentums vorherrschend. Die der Westslaven (Tschechen, Polen) erfolgte hingegen durch Rom - was das (anfängliche bzw. (Polen) teilweise bis heute andauernde) Primat der katholischen Kirche in diesen Ländern erklärt.

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Nein. Die Waräger und dann die Rurikiden waren eine ganz dünne Schicht von Adligen aus dem nordgermanischen Raum, die über 99 % Slawen regierten. Durch Heiraten ging diese kleine Gruppe bald in der slawischen Mehrheit auf. Die Slawen sind ein eigener Zweig der Indoeuropäer, neben den Germanen, Griechen, Italiern, Persern, Kurden und Nordindern. In Sprache, Kultur, Sitten unterscheiden sich Germanen und Slawen.

humh

Es waren die Wikinger, die zwei Wege gen Süden zum Bosborus nahmen. Über Dänemark, Elbe, Donau, Schwarzes Meer zum Bosborus und über Finnland, Krim zum Bosborus.

Der letzte Weg war über so viele lange Wasserwege, daß sie beschlossen den kürzeren Weg über Land zu nehmen. Der war auch sehr weit. Deswegen gründeten die Wikinger Niederlassungen mit Zwischenlagern für die Waren. Als Erstes die Nowgoroder Rus. Der Weg war dennoch zu weit. Dann gründeten sie die Kiewer Rus. Und die beiden waren immer noch zu weit auseinander. Also gründeten sie in der Mitte noch die Muskower Rus.

Da die Wikinger ihre Geschäfte nicht so richtig wirlich mit den Runen als Schriftzeichen dokumentieren konnten. Eigeneten sich sich, beim Quartieren vor dem Bosborus in bulgarischen Gebiet, das Kyrillisch an. Das brachten sie mit nach dem Norden. Das über nahmen die Ansessigen von den, wie sie sie bezeichneten Rusen ( Reisenden ). Dumme nennen die reisenden Wikinger heute Russen. Richtig heißt es Rußen. Die südlichste Stelle ist aber nicht die Niderlassung Bosbo Rus. Südlicher wurden sie schon über tausend Jahre früher Phönizier genannt, auch mischte sich das mit anderen Fremdbezeichnungen, Hetiter oder Hatiter, Kananer u.ä. auf ihren rusen bis zum Viktoria See.

Die Bezeichnung Germanen, ist von den römischen Legionären. Als sie die westlichen Kelten ( Galien ) überfallen hatten und bis an den Ärmelkanal kamen, sind sie an der Nordseeküste entlang, gen Osten. Da kamen sie an eine unüberwindbare Hürde ab den Friesischen Inseln. Sie unterlagen so massiv den Speer werfenden Frauen, daß sie das gesammte Gebiet nach den Speer werfenden Frauen benannten : Germania (bei den Wikingern war früher Matriachat und wurde durch die vermaledeite Christianisierung in Patriachat fataler Weise gewandelt).

Woher ich das weiß:Recherche